Wie verändert sich das Leben von Frauen in den Wechseljahren, Thomas Römer? Der Kölner Gynäkologe im Talk
Shownotes
Prof. Dr. Römer spricht beim Medizintalk im Kölner Domforum über das Thema „Was bei Problemen in den Wechseljahren hilft“. Termin: Donnerstag, 27. November 2025, 19:30 Uhr, Ort: Domforum Köln, Domkloster 3, Roncalliplatz. Tickets & Infos unter www.ksta.de/redaktion
Buchempfehlungen zum Thema Wechseljahre: Naomi Watts: Jetzt schon? Wie ich früh in die Wechseljahre kam und was ich gerne darüber gewusst hätte. DuMont-Buchverlag Katrin Schaudig/Katrin Simonsen: Hot Stuff – Wechseljahre-Wissen to go, dtv
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Transkript anzeigen
00:00:00: Bisher war der Gedanke, das ist relativ spät, nachdem die Regelblutung aufgehörtert, die Postmenopause.
00:00:06: Aber die Symptome gehen viel früher los und die werden oft verkannt.
00:00:10: Viele Frauen erhalten einen Psychopharmaka, weil nicht die richtige Diagnose gestellt wird.
00:00:27: Hallo und herzlich willkommen zu Talk mit K. dem Podcast des Kölner Stadtanzeigers, der nur eine Regel hat.
00:00:32: Wir, und damit meine ich meine Co-Moderatorin Anne Burkma und mich, wir laden interessante Menschen aus Köln ein.
00:00:39: Mein heutiger Gast heißt Prof.
00:00:41: Dr.
00:00:41: Thomas Römer.
00:00:42: Er Chefarzt für Gynecologie und Geburtshilfe am Evangelischen Krankenhaus in Köln-Wajertal.
00:00:47: Und er hat schon sehr, sehr vielen Frauen dabei geholfen, ihre Kinder auf die Welt zu bringen.
00:00:52: Im Sommer war er schon mal hier im Podcast-Studio.
00:00:54: Wir haben damals über Endometriose gesprochen.
00:00:56: Das ist eine Erkrankung, die Millionen Frauen allein in Deutschland betrifft.
00:01:00: Und damals hat er mir angeboten, wir könnten doch auch mal über die Wechseljahre sprechen.
00:01:05: Das ist nämlich ein weiteres medizinisches Fachgebiet von ihm.
00:01:08: Und da habe ich natürlich sofort eingeschlagen.
00:01:10: Denn auch dazu gibt es sehr, sehr viele Fragen, die man sich stellen kann, wenn man in die Wechseljahre kommt.
00:01:17: Und jetzt sage ich schön, dass Sie wieder da sind, Herr Römer.
00:01:19: Ja, vielen Dank für die Einladung.
00:01:22: Der medizinische Fachbegriff für Wechseljahre lautet Menopause und ich habe nachgeschlagen, weil ich wusste wirklich gar nicht, was es bedeutet.
00:01:28: Und es ist aus dem griechischen und Menos heißt Monat und Pauses heißt Ende.
00:01:33: Das heißt, es ist das Ende der Monatsblutung und sie sind Vizepräsident der Deutschen Menopause-Gesellschaft.
00:01:39: Durch einen lustigen Zufall haben wir hier im Podcast diesen Monat Ein Wechseljahreschwerpunkt, denn meine Kollegin Anne Burgmar hat erst vor Kurzem hier im Podcast mit der Schauspielerin Annette Vrier gesprochen über ihre neue Comedy-Serie Vrier und Fünfzig.
00:01:52: Und in der geht es um Wechseljahre.
00:01:54: Ich kann Ihnen diese Podcastfolge mit der wunderbaren Annette Vrier nur empfehlen und der wunderbaren Anne Burgmar und würde gerne deshalb mit einem Zitat von Annette Vrier zum Thema Wechseljahre einsteigen.
00:02:05: Die sagt nämlich, die meisten Frauen haben das Gefühl, dass die Wechseljahre bzw.
00:02:09: die größte Scheiße seit Schwarzbrot, wie wir sie nennen, nicht sind, worüber man öffentlich reden sollte.
00:02:15: Oder lachen sollte.
00:02:16: Oder weinen sollte.
00:02:18: Erleben Sie das auch als Arzt so, dass Wechseljahre immer noch eher kein Thema sind, über das man gern redet?
00:02:24: Also wir waren schon mal weiter, muss man sagen, in den neunziger Jahren, deswegen natürlich auch damit zusammen, dass da die Hormonsubstition viel mehr verbreitet war.
00:02:32: Dann kamen in den Jahr zwei tausend zwei eine große amerikanische Studie, die sehr negativ zunächst bewertet wurde, muss man sagen auch in der Presse nicht objektiv bewertet wurde.
00:02:44: Und inzwischen hat sich das doch relativiert, weil wir andere Daten, viel mehr Daten haben, auch andere Medikamente und auch in den letzten Jahren ist es eben auch ein Thema geworden, auch zum Beispiel das Thema Minupause am Arbeitsplatz und so weiter.
00:02:59: Also insofern ist es schon wieder mehr und mehr ein Thema.
00:03:03: Natürlich gibt es immer noch Luft nach oben, aber insgesamt in den letzten fünf Jahren ist es eben auch von der Politik aufgenommen worden, das Thema.
00:03:09: Es gab bereits parlamentarische Abend im Bundestag, weil es eben einfach wirklich ein großes Thema ist.
00:03:17: Das Thema das Hormone stark in Verruf gekommen sind beziehungsweise viele frauenängste davor entwickelt haben sich auch damit behandeln zu lassen dem sollten wir unbedingt auch noch gleichen größeren block in diesem podcast widmen weil das ist ja ein ganz zentrales thema.
00:03:31: was kann ich eigentlich wirklich tun neben ernährung sport also wirklich in auch in medizinischer hinsicht vielleicht?
00:03:39: aber jetzt ganz zum einstieg meine Frage als Laien ich meine ich bin jetzt sechs und vierzig Jahre alt es wird mich jetzt irgendwann mal auch betreffen oder vielleicht betrifft es mich schon ohne dass ich es weiß aber die wechseljahre werden ja vor allem mit hitzewallungen in verbindung gebracht mit schlechter laune mit schlaflosen nächten.
00:03:54: also die wechseljahre haben rufe donnerhall kann man glaube ich sagen also keinen guten.
00:03:59: gleichzeitig kursieren etliche vorstellungen die vielleicht auch gar nicht stimmen.
00:04:02: was sind so drei dinge die sie in bezug auf die wechseljahre nicht mehr hören können.
00:04:07: Also zunächst ist es genau mit den sechsundvierzig Jahren, das ist ja eigentlich so ein typisches Alter der Perimenopause.
00:04:13: Also, dass man sagt, bisher war einfach so der Gedanke, das ist relativ spät aus, nachdem die Regelblutung aufgehörtert, die Postmenopause.
00:04:22: Aber die Symptome gehen eben viel früher los und die werden eben oft verkannt und viele Frauen erhalten einen Psychopharmakar, weil einfach nicht die richtige Diagnose gestellt wird.
00:04:32: Also das ist sicherlich so ein Mythos, dass es so spät ist.
00:04:34: Das heißt, die Ärzte erkennen gar nicht, bei dem Leiden, dass die Frau hat eigentlich um einen Symptom.
00:04:39: der Perimenopause handelt, also der Phase vor der eigentlichen Menopause.
00:04:43: Genau.
00:04:43: Und oft gehen die Frauen natürlich auch zu ihren Hausärzt, die auch mit dieser Thematik noch weniger vertraut sind als wir Gynäkologen.
00:04:49: Deswegen ist auch zum Beispiel jetzt ein Konzept, das haben wir gestern gerade besprochen, an die Hausärzte ran zu gehen, um diese Symptome gerade in der Perimenopause eher zu fokussieren, dann letztendlich.
00:05:02: Der zweite Mythos ist sicherlich, dass es nur eine kurze Phase ist.
00:05:05: Das wissen wir inzwischen aus großen Studien, dass diese Wechsel Jahressymptome wie Hitzeweilung, Schweißausbrüche im Schnitt bis zu sieben Jahren anhalten können.
00:05:14: Bei Frauen, bei denen es früh beginnt, sogar bis zu elf Jahren.
00:05:17: Also es ist nicht nur eine kurze Phase, die die Lebensqualität der Frau einschränkt, sondern eine längere Phase.
00:05:24: Und in anderen Mythos ist natürlich, die das Hormone gefährlich sind.
00:05:27: Das wissen wir inzwischen, dass das einfach nicht in allen Fällen zutrifft, sondern dass hier eine differenzierte Betrachtung nötig ist.
00:05:36: Vielleicht fangen wir mal ganz von vorne an.
00:05:38: Welche Funktionen haben diese Wechseljahre überhaupt?
00:05:40: Warum hat die Natur das so vorgesehen?
00:05:43: Ja, das weiß ich, was die Natur sich dabei gedacht hat, weiß ich nicht.
00:05:46: Aber es ist natürlich so, dass einfach ja die reproduktive Funktion nachlässt und damit letztendlich durch den Abfall der Ostrogene kommt es einfach zu diesem Übergang.
00:05:56: Und das muss man auch sagen, nicht bei allen Frauen gleich.
00:06:00: Es gilt also eine Art Drittelregel.
00:06:03: Ein Drittel der Frauen haben wirklich sehr, sehr schwere Beschwerden.
00:06:06: Ein Drittel hat leichte Beschwerden, die aber durchaus behandlungsbedürftig sind und ein Drittel der Frauen.
00:06:12: haben gar keine Beschwerden.
00:06:13: Und darüber wissen wir aber nicht, dass kann man also nicht irgendwie herausbekommen, was denn so die Ursachen.
00:06:21: Vielleicht ein Fakt, den man aufnehmen kann, ist, dass man vielleicht mal die Mutter fragt, sozusagen in der Verwandtschaft fragt, die Mutter fragt, wie war das damit in Wächsjahren?
00:06:31: Es gibt zumindest so eine gewisse genetische Disposition dazu.
00:06:35: Also ob man zu dem einen oder zu dem anderen
00:06:38: oder zu dem dritten Titel gehört,
00:06:39: was das angeht.
00:06:40: Das heißt, die Chancen sind nicht schlecht, wenn die Mutter oder die Tante, vor allen Dingen die Mutter, wahrscheinlich gut durchgekommen ist, dass man auch gut durchkommt oder besser durchkommt.
00:06:50: Es ist immer die Frage, oder die Mutter hat gesagt, das ist was, wo man einfach durch muss und hat gar nicht die Symptome, weil ja die Wahrnehmung muss man sagen, ja vielleicht vor einigen Jahren noch ganz anders war.
00:07:01: Jetzt haben sie gerade gesagt, klar, irgendwann sind Frauen dann nicht mehr reproduktionsfähig und dann geht man eben in dieser Wechseljahresphase.
00:07:08: Jetzt ist es ja so, dass Männer bis ins hohe Alter eigentlich ja noch Kinder zeugen können.
00:07:12: Also ich kann jetzt nur sagen, von meiner Seite aus empfinde ich das mal zumindest als unfair, aber es ist doch zumindest auch erstaunlich, dass dieser Unterschied besteht, oder?
00:07:22: Aber vielleicht hat die Jantur sich da was bei gedacht, dass natürlich die Mutter das Kind am ehesten versorgen muss.
00:07:27: letztendlich, also zumindest ist das so evolutionsmäßig gedacht und das ist vielleicht dahintergrund, dass das so ist, aber auch mit dem Kinderzeugen bis ins hohe Alter, das ist ja auch ein bisschen so ein Mythos.
00:07:41: Bei den Männern, meinst du.
00:07:42: Ja,
00:07:42: ja.
00:07:43: Weil das doch gar nicht so einfach
00:07:44: ist, wie man dann denkt.
00:07:44: Das ist dann nicht so einfach, das nimmt dann auch schon deutlich ab, die Fertilität.
00:07:49: Jetzt spricht die Autorin Stephanie de Volasco in Bezug auf die Wechseljahre von einer zweiten Pubertät, und das ist auch ein Begriff, den man häufiger hört, ist das medizinisch betrachtet tatsächlich so, was passiert im Körper in dieser Zeit.
00:08:03: Das ist gar nicht so falsch der Begriff, weil vielleicht ein typisches Beispiel ist, wir kennen in der Pubertät die Acne, also die Hautveränderung und das tritt oft in den Wechseljahren auch wieder auf.
00:08:14: Also wenn man das ist immer so ein ganz gutes Beispiel und was man eben hat in der Pubertät, hat man ja auch eben diese erheblichen Hormonschwankungen, was ich zum Beispiel auch durchaus in der Züge auch bemerkbar macht und das ist eben auch das Problem in den Wechseljahren, diese Übergangsphase ist eigentlich auch viel die Problematische Phase, weil wir da ganz viele Hormonschwankungen haben, die dazu führen, dass auch beispielsweise Erkrankungen wieder auftreten.
00:08:40: Also ein typisches Beispiel ist Migräne.
00:08:44: Die Patienten, die vielleicht eine ganze Zeit mit der Migräne keine Probleme hat, da tritt die Migräne wieder auf, weil eben Hormonschwankungen das sozusagen triggern können.
00:08:52: Das gilt für viele viele Erkrankungen.
00:08:54: Das ist das Problem.
00:08:56: Damit wären wir ja schon bei dem Thema, woran erkenne ich eigentlich, wenn ich in die Menopause komme, beziehungsweise in diese Perimenopause.
00:09:05: Das ist ja die Vorstuße.
00:09:06: Kann man vielleicht grob gliedern, also wie viele Phasen hat diese Menopause denn?
00:09:10: Also mindestens ja zwei.
00:09:11: Ja also im Grunde genommen, sagen wir mal, was klinischen Aspekt, wissenschaftlich teilt man das noch in mehrere Fasen ein, aber entscheidend ist ja der klinische Aspekt und das ist eigentlich die Perimenopause, das sind so die zwei, drei, vier Jahre bevor die Menopause einsetzt.
00:09:26: Man kann aber nicht voraussagen, das ist auch immer so eine Frage, wann kommt denn die Menopause?
00:09:31: Es gibt so Durchschnittszahlen, die liegen so bei einfünfzig zu einfünfzig Jahren in in Mitteleuropa.
00:09:37: Aber da gibt es erhebliche Schwankungen.
00:09:39: Es gibt durchaus Frauen, die deutlich früher kommen.
00:09:42: Da ist es auch sehr relevant, der medizinische Aspekt.
00:09:47: Es gibt aber Frauen, die auch, wo das fünfundfünfzig, achtundfünfzig das Menopausenalter ist.
00:09:52: Das weiß man im Grunde genommen nicht.
00:09:54: Und in der Perimenopause sind es natürlich das, wo man am ersten, als er am ehesten darauf achte, sind Hitzeweilungen.
00:10:00: Schweißausbrüche.
00:10:02: Das kann mal sein.
00:10:03: Dann ist es mal wieder eine Phase ohne.
00:10:05: Das ist also sehr schwankend in dieser Phase.
00:10:08: Häufiges Symptom damit verbunden sind Schlafstörungen.
00:10:11: Das weiß man auch, was.
00:10:12: motorische Beschwerden und Schlafstörungen sind eng miteinander assoziiert.
00:10:17: Und dann gibt es eben gerade auch im Bereich der Zücherbeschwerden, also Stimmungsschwankung dann hin bis zu dem Begriff, der jetzt auch so ein bisschen kursiert ist, dieses Brennfock sozusagen, da ist auch was dran, aber das schwankt eben in dieser Phase doch erheblich.
00:10:35: Und worüber viele Frauen...
00:10:36: Brain-Fox sind das Konzentrationsstör.
00:10:37: Konzentrationsstör und dass die Frauen sich so wie in so einem Nebel für ganz unangenehme Dinge vergessen auch teilweise, das ist jetzt kein Alzheimer, aber das hängt einfach mit diesen hormonellen Veränderungen zusammen.
00:10:50: Und was auch häufig berichtet wird, zum Beispiel, weil sie gelenktbeschwert, eher so als aber in den kleinen Gelenkungen so zusammen, hängt aber auch teilweise mit dem Oestrogenenmangel zusammen.
00:11:00: Da stelle ich mir jetzt, also bei so klassischen Symptomen, Hitzewallung, Okay, das sind möglicherweise Dinge, die hatte man vorher auch noch nicht.
00:11:06: Aber Gelenkschmerzen ist, finde ich, ein gutes Beispiel dafür.
00:11:10: Da käme ich ja erst mal überhaupt nicht unbedingt drauf, dass das was mit den ... Wechseljahren zu tun haben könnte.
00:11:16: Also, woher weiß man, sind es echte Gelenkschmerzen oder sind es die Gelenkschmerzen, die von der Pherimenopause kommen?
00:11:22: Das stelle ich mir bei vielen Sachen eben schwierig vor, das auch auseinander zu halten oder herauszufinden, was die eigentliche Ursache ist.
00:11:29: Es ist meist nie ein isoliertes Symptom, aber wenn eben Gelenkbeschwerden auftreten, so eine Stimmungsschwankung und dazu ab und zu noch mal Schweizer Hausbrüche, Hitzeweilung, Schlafstörungen, das ist also immer so ein Symptomkomplex, also eine isolierte Gelenkbeschwerden in einer Haltung.
00:11:44: hat sicherlich nichts jetzt mit einem Estrogenmangel zu tun.
00:11:47: Aber es ist dann schon die Schwierigkeit, Sie haben es ja eben auch geschildert, dass man mit irgendeinem Symptom zum Hausarzt geht oder zur Hausärztin und die sind völlig auf dem falschen Dampfer.
00:11:57: Das kann sein, das passiert leider häufig.
00:11:59: Vielleicht noch mal eine Frage zum Alter.
00:12:01: Ich habe eben verstanden, also es gibt eine ganz breite Altersrange.
00:12:05: Ich hatte ja im Vorfeld dieses Podcasts Fragen gesammelt und wirklich jede Menge auch bekommen und eine Leserin fragte, also woran merke ich, dass es losgeht.
00:12:13: Ich merke mit zweiundfünfzig und noch nix.
00:12:15: Seit vierzig Jahren regelmäßig pünktliche Periode bin ich Speziorin in Sachen Wechseljahre.
00:12:20: Das kann man so bestätigen und sie sollte sehr glücklich sein darüber.
00:12:24: Ja,
00:12:24: okay.
00:12:25: Gegenbeispiel.
00:12:26: Die Hollywood-Schauspielerin Naomi Watts hat gerade das Buch jetzt schon, wie ich früh in die Wechseljahre kam und was ich gern darüber gewusst hätte, im Dement-Buchverlag veröffentlicht, da schreibt sie sehr persönlich darüber, dass sie eben ihre Wechseljahre schon mit thirty-six Jahren bekommen hat.
00:12:40: Ist das dann eher die Ausnahme?
00:12:42: Die Zahlen liegen da so bei ein bis zwei Prozent der Frauen, die das betrifft, aber das ist eine sehr wichtige Gruppe, weil diese Frauen, die brauchen unbedingt eine Hormonsubstitution.
00:12:52: Da ist es also nicht so, dass Kammern machen, weil es Beschwerden gibt, sondern das nennt man sogenannte Prematurovialinsuffizienz.
00:12:59: Also die Eierstocksfunktion ist frühzeitig erschöpft sozusagen.
00:13:04: Da gibt es verschiedene Ursachen.
00:13:05: Das können genetische Ursachen sein.
00:13:08: Das können externe Faktoren sein, beispielsweise wie meine durchgemachte Chemotherapie.
00:13:13: Und diese Frauen muss man unbedingt substituieren, weil da gibt es ganz klare auch wissenschaftliche Daten, dass diese Frauen dann sonst an der sehr extrem unter kardiovaskulären Erkrankungen häufiger leiten, Osteoporose bekommen bis hin zu Alzheimer.
00:13:28: Also da ist die Wissenschaftswelt selbst in der Zeit, wo die Hormone verpönt waren, der stand immer in jeder Leitlinie.
00:13:35: Das gilt nicht für Frauen mit einer vorzeitigen Menopause.
00:13:39: Und deswegen ist es wichtig, dass man diese Frauen wirklich frühzeitig diagnostiziert.
00:13:44: Und wir haben jetzt über unsere Fachgesellschaft hier so ein einmaliges Projekt initiiert, dass es so ein Register jetzt gibt, wo man diese Frauen erfasst, um auch einen Fokus auf diese Gruppe, weil da ist, muss man sagen, die Hormonsubstitution eigentlich alternativlos.
00:13:59: Das ist wie bei einer Diabetikerin, der man ja auch dann Insulin geben würde.
00:14:03: Das ist mal so ein guter Vergleich eigentlich.
00:14:06: Ich muss jetzt doch noch mal fragen, also Perimenopause und Menopause.
00:14:10: Woran merkt man, dass man dann in der Menopause ist?
00:14:14: Denn die Perimenopause, die kann ja durchaus schon im Alter von sechsunddreißig Jahren einsetzen, wenn die ein paar Jahre geht oder vielleicht von vierzig Jahren, also weil Liebe beginnt ja ein paar Jahre früher, oder vielleicht können Sie das noch mal aus dem
00:14:25: Mandat rülsen?
00:14:25: Ja, vielleicht, dass die sechsunddreißig ist eher keins, dann ist das eine Prematur-ovialinsuffizienz, also diese vorzeige Erschöpfung.
00:14:32: Klassischerweise gehen so die Perimenopause aus jenseits der Vierziglos-Glassicher, weil es ist eigentlich diese Phase zwischen Vierzig und Fünfzig, die Perimenopause.
00:14:42: Und woran man es einfach merkt, ist, dass die auch der Zyklus sich verändert.
00:14:46: Also wenn die Zyklen länger werden oder unregelmäßiger werden, das ist immer ein typisches äußeres Zeichen und wenn dann noch die Symptomatik entsprechend dazukommt, dann passt das dann alles zusammen.
00:14:58: Und ist die Menopause dann, wenn die Blutung tatsächlich aufhört?
00:15:01: Das ist eigentlich sogar die Definition.
00:15:02: Menopause, Menopause heißt es ist praktisch die letzte Blutung.
00:15:06: Das weiß man ja aber nicht, deswegen kann man das eigentlich immer aus Retrospektiv feststellen, wenn man definitionsgemäß dann ein Jahr nicht mehr geblutet hat.
00:15:14: Dann war das die Menopause.
00:15:15: Die
00:15:16: eine Frau spürt gar nicht, dass die in der Perimenopause ist möglicherweise, also vielleicht bis auf die Tatsache, dass der Zyklus etwas unregelmäßiger wird und die andere bekommt richtig heftige Probleme.
00:15:27: Weiß die Medizin, woran das liegt, dass diese Unterschiede so enorm sind bei Frauen?
00:15:31: Das
00:15:31: weiß man nicht, aber wahrscheinlich spielt wie gesagt so eine genetische Komponente eine Rolle dann.
00:15:36: Natürlich gibt es auch immer eine subjektive Wahrnehmung, die unterschiedlich ist.
00:15:40: Und dann ist es auch so, dass es auch nicht unbedingt auch, das haben wir so in den letzten Jahren gelernt, was so Lebensqualität betrifft, dass es ja manchmal gar nicht so ist.
00:15:48: Die Anzahl zum Beispiel der Hitzewallung, das ist immer so ein Kriterium gewesen, wo man gesagt hat, wie viel Hitzewallung haben sie in vierundzwanzig Stunden.
00:15:56: Das ist natürlich schon ein Kriterium, wenn man da sagt zehn, aber es gibt auch Patienten, ich habe selber Patienten, die Lehrerinnen sind und die sagen, wir haben zwei Hitzewallungen, aber die sind so heftig.
00:16:06: Und wenn das dann passiert, wenn sie vor einer Klasse stehen, ist das natürlich viel erheblicher als, wenn man, sagen wir mal, nachts, dann zehn leichte Hitzewallung hat.
00:16:14: Also das ist auch noch so ein zusätzliches Kriterium.
00:16:16: Also entscheidend ist immer, wo ist, wie ist man in der Lebensqualität auch beeinträchtigt.
00:16:21: Sie bekommen sicherlich ja auch extreme Fälle mit im Krankenhaus als Chefarzt.
00:16:26: Was war so für Sie vielleicht der bislang härteste oder vielleicht auch ungewöhnlichste Fall, den Sie hinsichtlich einer Patientin schon hatten?
00:16:33: Ja, gibt viele ungewöhnliche Fälle, muss man sagen, ist immer sehr schwierig auch, wenn die Patienten sehr hohen Leidensdruck haben und bringen noch eine Vorgeschichte mit anderen Erkrankungen.
00:16:42: Also es ist sehr schwierig zum Beispiel, gerade Patienten nach dem Brustkrebserkrankungen, die haben oft einen hohen Leidensdruck und dann sind ja Hormone wirklich kontraindiziert.
00:16:52: Da kann man nichts mit Hormon arbeiten.
00:16:54: Und hier haben wir ja gerade in den letzten zwei, drei Jahren neue Medikamente, die speziell nicht hormonell sind, aber zugelassen.
00:17:03: und gut untersucht für die Therapie der Hitzewallung.
00:17:05: Die kann man da gut einsetzen.
00:17:07: Das ist oft eine Lösung für diese Problemfälle.
00:17:10: Und dann muss man einfach immer im Detail gucken, welche Erkrankung liegt vor, welche Grunderkrankung.
00:17:16: Und in vielen Fällen ist es aber sogar eher... die Hormonsubstitution eher was Positives, also so ein Thema, mit dem ich mich ja wissenschaftlich so in den letzten zwei, drei Jahren mehr beschäftigt habe.
00:17:27: Es gibt ja sehr viele Patienten, die Gribserkrankungen überleben, nicht nur gynäkologische, also und die profitieren teilweise davon in vielen Fällen, wenn die noch Hormonsubstitutionen haben, dass sogar die Grunderkrankungen oder die Überlebensrate dann noch mal ein Tick besser wird, davon abgesehen, das ist natürlich auch ihrer Lebensqualität.
00:17:45: verbessert.
00:17:46: Und da ist sicherlich das sind auch so Gebiete, wo man noch mehr interdisziplinär zusammenarbeiten muss, wo oft gesagt wird, auf gar keinen Fall Hormone, aber eigentlich ist es sogar manchmal ein Benefit für die Patienten.
00:17:58: Kleine Werbeunterbrechung in eigener Sache.
00:18:01: Hier ist Sarah Brassack, stellvertretende Chefredakteurin des Kölner Stadtanzeiger.
00:18:05: Wir berichten in der gedruckten Ausgabe oder im E-Paper des Kölner Stadtanzeiger sowie auf ksdr.de täglich intensiv über alles wichtige, was in Köln passiert.
00:18:15: Aber natürlich auch in der Region, Deutschland und der Welt.
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00:18:36: Und jetzt geht's weiter mit dem Podcast.
00:18:39: Ich würde gerne mal auf die psychische Seite noch mal stärker kommen.
00:18:43: Stimmung, Schwankung, das prämenstuelle Symptom, was verstärkt wird in Teilen depressive Episoden.
00:18:50: Es soll sogar Frauen geben, die sagen, ich fühle mich irgendwie gar nicht mehr wie ich selbst mehr.
00:18:56: Woran liegt es, dass das solche psychischen Auswirkungen hat?
00:19:01: Also diese Hormonschwankung wirken sich eben extrem auf die Züche aus, weil auch zum Beispiel die Hitzeweilung entstehen ja auch sozusagen auch im Gehirn, im thermoregulatorischen Zentrum.
00:19:13: und da gibt es eben enge Verbindungen dann letztendlich dazu.
00:19:17: Leider muss man sagen, sind die Untersuchungen dazu.
00:19:20: Wir wissen, dass es gibt einen Zusammenhang, aber es gibt eben keine wirklich guten Untersuchungen, dass man sagt, jetzt durch eine Hormonsubzune löst man diese Probleme so.
00:19:29: komplett.
00:19:30: Das ist momentan so ein bisschen Forschung letztendlich.
00:19:34: Also es gibt zum Beispiel keine Indikation jetzt wegen der Depression.
00:19:39: primär erstmal nur Estrogene zu geben.
00:19:41: Also das muss man immer dann im Kontext auch mit anderen Therapien zusammensehen.
00:19:45: Aber zum Beispiel eine Frau, die eine Neigung hat, eine Depression und dann in die Perimenopause kommt und wird diesen Hormonschwankungen ausgesetzt, da häuft sich das dann eben.
00:19:56: Und dann ist es eigentlich die Hormonsubstrukturik dann eben dazu bei beispielsweise um die Spiegel, Hormonspiegel.
00:20:03: sozusagen auf einem Level zu halten und diese Schwankung zu vermeiden.
00:20:06: Und das wirkt sich positiv aus.
00:20:08: Es gibt sogar Studien auch für psychische Erkrankungen, dass man da zum Beispiel durch die Stabilität der Oestrogene sozusagen auch diese Erkrankung oder Exazapation der Erkrankung vermeidet.
00:20:24: Dieser Topos, der bei Frauen In Teilen wahrscheinlich immer noch existiert dieses Mal Muster halt einfach durch.
00:20:30: Das gehört halt irgendwie dazu.
00:20:32: Da höre ich bei Ihnen raus.
00:20:33: Nein, das ist nicht so.
00:20:34: Da kann man definitiv was gegen machen.
00:20:37: Ich habe jetzt ein paar Leserinnenfragen dazu, die genau in diesem Bereich auch Hormone fallen.
00:20:43: Eine Leserin nimmt zum Beispiel die Pille und die sagt, kann das dann sein, dass man dann in der Perimenopause ist bzw.
00:20:50: in den Wechseljahren ohne das so wirklich zu merken?
00:20:52: Das kann sein, die Pille ist nicht die beste Therapie für die Wechseljahre, aber sie ist eine Therapie letztendlich.
00:20:58: Und wir haben ja auch teilweise modernere Pillen, die auch bioidentische östrogenen Erhaltung haben.
00:21:04: Die haben natürlich einen guten Effekt, die wirken auf die Wechseljahresbeschwerden.
00:21:08: und machen gleichzeitig auch noch eine Verhütung, auch eine Frage, die man auch in der Perimene Pause nicht unterschätzen sollte.
00:21:15: Wenn man nur den Fokus immer auf die Wechsjahre, trotzdem braucht man auch in dieser Phase eine Kontrazeption oder eine Verhütung.
00:21:21: Das ist also manchmal gar nicht so einfach zu händeln.
00:21:24: Aber könnte es dann auch eine Lösung sein, dass, obwohl man die Pille vielleicht von ein paar Jahren abgesetzt hat, jetzt aber merkt, dass man Symptome bekommt wegen der Piri-Menopause, aber denkt auch, die Pille habe ich früher eigentlich immer gut vertragen, was ja auch nicht bei allen von der Palle ist, dass eine Pille, die dann neu verschrieben wird, tatsächlich auch hilfreich ist?
00:21:39: Ja, das muss man schon ein bisschen differenzieren.
00:21:41: Mit einer Pille wieder anzufangen, in dem Lebensall, da bringt er immer ein initial erhöhtes Thrombose-Risiko mit sich.
00:21:48: Da wird man eher doch auf andere Medikamente zurückgreifen, die speziell für die Wechseljahre gemacht sind.
00:21:53: und zugelassen.
00:21:54: Und der Trend ist auch, und das ist in Deutschland inzwischen auch aufgrund guter wissenschaftlicher Daten, dass man eher eine Transtermale Substitution macht.
00:22:03: Das heißt, dass man die Oestrogenen verabreicht über die Haut.
00:22:09: Das kann man machen mit dem Pflaster, das kann man machen mit dem Gel, das kann man machen mit dem Spree.
00:22:13: Da haben wir also ganz viele Applikationsmöglichkeiten und das kann man dann kombinieren zum Beispiel mit einer Pille, die nur einen Gelbkörper enthält.
00:22:21: Das ist manchmal so eine ganz gute Übergangsform zwischen Verhütung und Wechseljahr.
00:22:27: Da höre ich schon raus.
00:22:29: Es gibt nicht so eine One-Size-Fits-All-Therapie, also wie das ja bei anderen Beschwerden durchaus schon machbar ist, dass man sagt, also dagegen gibt es jetzt einen Medikament, das ist super hilfreich.
00:22:40: Wie muss man sich das vorstellen?
00:22:41: Also je nach Symptom wird dann bestimmtes Hormon verschrieben oder eben auch nicht?
00:22:46: Ja, Osma, es hat die Frage generell... kann man überhaupt einen Hormon verschreiben.
00:22:51: Es gibt zwei Gründe, dass man es nicht kann, weil die Patientin beispielsweise eben Kontraindikation hat.
00:22:56: Das wäre eben zum Beispiel so eine Brustkrebserkrankung.
00:23:00: Das Zweite ist auch, die Patientin hat vielleicht Angst vor Hormon.
00:23:03: Deswegen werden dann auch oft manchmal erst pflanzliche Therapien eingesetzt, die auch bei leichteren Beschwerden, zum Beispiel gibt es gute Daten für Silbertrauben, Kerzenextrakt, auch durchaus erst mal helfen können.
00:23:14: Das ist nicht die perfekte Lösung, aber es ist durchaus erst mal um die Beschwerden zu mildern, oft eine Möglichkeit.
00:23:21: Dann haben wir die erwähnten Medikamente, die speziell für die Hitzewahlung und Schweißausbrüche gemacht sind, also für diese Vasomotorchenbeschwerden.
00:23:32: Wenn die Patientin nur dieses Symptom hat, ist das eine ausgezeichnete Therapie.
00:23:38: Da kommen jetzt auch im nächsten Jahr noch.
00:23:39: Weitere neue Medikamente, die auch speziell auch für den Faktor schlafen.
00:23:45: Günstig sind, was wir aus den Zulassungsstudien wissen.
00:23:48: Also, da tut sich also auf dem Sektor was.
00:23:50: Wenn die Patienten natürlich jetzt richtige Oestrogenmangel-Symptome hat, hat Gelenkbeschwerden noch und so weiter, vielleicht auch diese Zwischensymptome, dann ist es ja doch eher notwendig, mit Hormon zu substituieren.
00:24:02: Und dann hat man eben eine Auswahl.
00:24:04: Zwischen Therapie als Tablettenform oder eben den Erwähnten über die Haut.
00:24:10: Und das Gleiche gilt auch letztendlich für die Gelbkörperhormone.
00:24:15: Wobei man Gelbkörperhormone in der Regel nur braucht für Frauen, die noch eine Gebärmutter haben, um die Schleimhaut zu schützen.
00:24:22: Es ist eine östrogenen Monotherapie, die ist eher sogar günstiger, was das Trombose-Risiko betrifft.
00:24:29: Und darunter gibt es auch kein erhöhtes Brustkrebs-Risiko.
00:24:33: Das ist immer so ein Abwegen dann letztendlich.
00:24:35: Also es gibt nicht die Standardtherapie.
00:24:38: Kommen wir jetzt genau zu dem Thema, was Sie am Anfang ja auch schon angesprochen haben, weil das eben viele Angst vor Hormonen haben.
00:24:45: Ich habe eine Leserinfrage, die ... Dazu glaube ich ganz gut passt.
00:24:49: Die hat mir nämlich geschrieben, ich habe damals, also während meiner Wechseljahre, die ist schon etwas älter, damals auch Hormone verzichtet, als ich in die Wechseljahre kam und bis heute keine eingenommen, obwohl meine Gynäkologin mir dazu geraten hatte, Hormone zu nehmen.
00:25:02: Da ich jedoch zwei Freundinnen durch hormonell bedenken Brustkrebs verloren habe, hatte ich große Angst davor.
00:25:07: Meine Gynäkologin hat dieses Risiko aus meiner Sicht eher heruntergespielt.
00:25:11: Gibt es neue Studien dazu und ist es tatsächlich so, dass das Brustkrebsrisiko erhöht ist, wenn man in den Wechseljahren...
00:25:17: Also das muss man differenziert sehen.
00:25:19: Diese Daten waren früher bestätigt auf dieser amerikanischen Studie.
00:25:24: Da hat man immer gesagt, auf tausend Frauen gibt es einen Brustkrebs Grazino-Meer.
00:25:28: Das bezog sich aber auf die Einnahme von Tabletten, von Oestrogenen, die aus Studienhahn hergestellt wurden, equine Oestrogene.
00:25:36: für die Transdermalegabe, die wir heute machen, gibt es Studien, die bis zu fünf Jahren gehen, wo man sagt, hier gibt es eben kein erhöhtes Risiko, wenn man das dann noch auch kombiniert mit einem bioidentischen Gästergehen, also mit Progesterone, da gibt es auch noch Alternativen, dann weiß man, ist das Risiko also nicht erhöht.
00:25:57: Dann muss man aber, wie gesagt, muss man differenziert sehen und dann darf man auch nicht vergessen, dass Patienten, die eben auch noch Hormon zubezünden machen.
00:26:06: einen wesentlichen Vorteil haben, dass sie doch besser unter frauenärztlicher Kontrolle sind und dadurch wären auch eher dann, wenn Erkrankungen auftreten, diese auch diagnostiziert dann letztendlich.
00:26:17: Also das ist auch noch so ein Bayerster drin.
00:26:20: Ich habe gehört, dass es sogar ratsam sein kann, sich frühzeitig Hilfe zu suchen in Form auch einer Behandlung, also statt eben diesem.
00:26:28: auch ich muss da durch.
00:26:29: Auch deswegen, weil es gewisse Erkrankungen gibt, die dann in den späteren Jahren auftreten können, die man verhindert, wenn man frühzeitig mit einer Behandlung anfängt.
00:26:38: Ja, wobei wir sind also in Deutschland immer noch.
00:26:41: aufgrund der Datenlage gibt es jetzt keinen direkten präventiven Ansatz.
00:26:45: Wir wissen es ist zum Beispiel wunderbar für den Knochen.
00:26:48: Das ist auch eine Indikation in unseren Leitlinien.
00:26:51: Wir wissen auch, es gibt gute Daten für kardiovaskuläre Erkrankungen.
00:26:57: Der Hintergrund der Frage ist, es gibt so ein Fenster, wo man einsteigen soll.
00:27:02: Das heißt, wenn die Frau noch gefäßt gesund ist, dann profitieren die Frauen auch zum Beispiel, dass sie niedriges Risiko haben an Schlaganfällen, Herzinfarkten.
00:27:12: Wenn man zu spät beginnt und die Frau ist dann nicht mehr gefäßt und dann dreht sich das Ganze um, dann können sich zum Beispiel solche Plachs in den Gefäßen lösen durch die Therapie.
00:27:21: Deswegen geht man eben auch hin und fängt eben nicht was mit Sechzig an.
00:27:26: Also man sollte Das allerspäteste innerhalb von zehn ja möglichst vor dem sechzigsten Lebensjahr.
00:27:33: Aber jetzt die Frau, die vielleicht aus mit fünf und fünf in der Menopause ist, sagt man innerhalb von zehn Jahren profitieren die Frauen auch kratiovaskulär.
00:27:40: Aber in Deutschland würde man jetzt nicht hingehen, sondern nur aus diesem Grund gibt man Hormone, sondern immer im Zusammenhang.
00:27:47: Das sind alles positive Effekte, die wir kennen.
00:27:51: die bis hin dahin reichen, dass Frauen, die eine Hormonsubstitution durchführen, weniger an Darmkrebs erkranken.
00:27:59: Das ist die Datenlage auch ziemlich eindeutig.
00:28:01: Das war sogar in dieser negativ bewerteten Studie seinerzeit so.
00:28:08: Leserin fragt, woher weiß ich, ob ich bioidentische Hormone nehmen sollte, um meine Symptome zu verbessern.
00:28:14: Meine Frauenärztin sagt, ich sei noch zu jung mit vierzig.
00:28:18: Ich habe aber massive Stimmungsschwankungen und also merke eben deutlich, dass sich meine Stimmung verändert hat und da etwas bei mir passiert.
00:28:26: Und wenn ich dann genau das möchte, wonach soll ich dann fragen?
00:28:28: Ja, die Frage ist natürlich, auch das muss man mit vierzig und jetzt nur Stimmung, Schwankung, ob das jetzt alleine, das kann ja auch dann zyklisch getrickert sein durch ein prämensturelles Syndrome, das kann man natürlich auch durch eine zyklische Gästageengabe behandeln.
00:28:41: Man muss auch aufpassen, dass man jetzt nur nicht alles auf den Oestrogenmangel zurückführt, dann sozusagen.
00:28:47: Wenn man aber jetzt mit anderen Therapien nicht weiterkommt, kann man einfach das ja auch mal probieren.
00:28:51: Dann letztendlich und dann sieht man, funktioniert das Ganze, dann optimiert man das.
00:28:58: Wenn die Frau noch mit vierzig noch einen normalen Zyklus hat, gibt es eben keinen Parameter, wo man sagen kann, das sind jetzt wirklich die Wechseljahresbeschwerden.
00:29:06: Gäste gehen, vielleicht können Sie dazu was sagen, was ist das genau?
00:29:10: Das ist also ein Gelbkörperhormon, was wir
00:29:12: eigentlich
00:29:13: nur brauchen, um die Schleimhaut zu schützen, weil das Öster geht.
00:29:19: würde die Schleimhaut stimulieren an der Gebärmutter und die muss man schützen.
00:29:22: Es gibt aber manchmal Indikationen, wo man eben gestern auch braucht, wenn die Frau schon eine Gebärmutterentfernung hatte.
00:29:31: Es gibt zum Beispiel das Brokkestron, hat eine ausgezeichnete Wirkung über einen gewissen Nebeneffekt auf die Schlafstörung.
00:29:38: Und das kann man zum Beispiel auch mit vierzig schon nehmen durchaus.
00:29:42: Das wirkt sogar bei Männern, weil das über einen speziellen Rezeptor im Gehirn wirkt.
00:29:48: Das kann man also auch gut machen.
00:29:50: Und ansonsten würde man, und auch zum Beispiel bei Endemitriosepatienten, es ist oft notwendig, dann trotzdem zusätzlich auch einen Gelbkörper herum zu geben, damit die Endemitriose nicht durch die Oestrogene wieder aktiviert wird.
00:30:02: Jetzt sind wir schon beim Thema, wie man auch mit seiner Frauenärztin oder seinem Frauenarzt über das Thema sprechen kann.
00:30:09: Annette Frier hat mir folgende Frage mitgegeben.
00:30:11: Warum fragen einen eigentlich Frauenärztin und Ärztin nicht proaktiv nach Wechseljahrsphänomen?
00:30:16: Ist das, weil sie kein Geld dafür von der Kasse bekommen?
00:30:18: Ich glaube, dass es nicht der Grund, also ich glaube schon, dass sich das inzwischen so ein bisschen geändert hat.
00:30:23: Wir haben auch gerade nochmal so Fragebögen, die in der Praxis ausgegeben werden.
00:30:28: Das kann ja auch im Vorfeld dann schon gemacht werden.
00:30:30: Ich glaube, dieser Fokus mehr, dass man sich auf diese Perimenopause konzentriert, das muss auch noch so ein bisschen mehr in die Köpfe der Ärzte rein.
00:30:40: Selbst
00:30:40: der Frauenärzte?
00:30:41: Selbst der Frauenärzte.
00:30:42: Und wir haben zum Beispiel, wir sind gerade dabei, die aktuelle Leitdiene für die Wechseljahre zu überarbeiten.
00:30:47: Und das ist diesmal der Schwerpunkt ganz groß auf die Perimenopause, weil das auch einfach von der Diagnostik als auch Therapie eine viel schwieriger Frage Stellung ist sowohl in klinisch als auch wissenschaftlich als dann die Postmenopause so zu sagen.
00:31:02: und die Vergütung das stimmt schon die ist schlecht aber das ist ja generell so in Deutschland immer noch für die sprechende Medizin ist die Vergütung eher ungünstig.
00:31:12: aber ich glaube was auch noch dazu kommt aber auch das ändert sich dass wir doch immer mehr eine bessere Ausbildung haben von Ärzten zu diesem Thema.
00:31:22: Aber auch das ist noch eine Nachwirkung dieser amerikanischen Studie.
00:31:26: Das sind zwei Dinge.
00:31:27: Es ist eine ganze Generation von Frauen, die Hormon.
00:31:31: Substitutionen vorenthalten worden.
00:31:33: Die Autoren haben sich später auch für die Fehlinterpretation ihrer Daten entschuldigt in einer hochrangigen wissenschaftlichen Zeitung, was ein ziemlicher einmaliger Vorgang ist in der Wissenschaftswelt.
00:31:43: Das ist ja eigentlich dramatisch, wenn Sie das so beschreiben, was das für Folgen hatte.
00:31:47: Ja,
00:31:47: und das zweite ist, das haben die auch geschrieben, eine ganze Generation von Frauenärzten ist mit der Thematik nicht ausgebildet worden.
00:31:53: Und das sind so Dinge, die immer noch so ein bisschen jetzt nachhängen.
00:31:57: Aber wie ich gesagt, ich bin da ganz optimistisch, weil sich dass in den letzten fünf Jahren doch deutlich gewandelt hatte, dieses Bild.
00:32:04: Da müssten wir wahrscheinlich einen eigenen Podcast zu machen, warum dann eine Generation von Frauenärzten mit der Thematik nicht ausgebildet worden ist.
00:32:12: Weil man lange Zeit dann auch international glaubte, das sei so, bis sich die Autoren entschuldigt haben, oder?
00:32:17: Ja, die haben sich relativ früh entschuldigt, aber in Deutschland muss man sagen, ich kenne auch einen Autor der Studie persönlich, der hat immer zu mir gesagt, er versteht gar nicht, warum wir Deutschen das so hat.
00:32:29: umsetzen.
00:32:30: Also das ist in Deutschland, es sind immer manche Dinge immer ein bisschen zu extremen.
00:32:34: Also so hat, wie es in Deutschland umgesetzt und verpönt war, war das in anderen Ländern auch Niederfall, auch in internationalen Leitlinien.
00:32:41: Interessant.
00:32:42: Das heißt, in anderen Ländern haben Frauen dann trotzdem Hormone auch genommen und diese Studie hat gar nicht so eine einschlagen.
00:32:48: Am Anfang
00:32:49: schon, aber als es wurde dann irgendwann revidiert und da war das dann doch ein bisschen anders.
00:32:53: Also in Deutschland hat es sehr lange gedauert, bis man da wieder aktiver werden konnte.
00:32:59: Was genau sollte man jetzt bei der eigenen Frauenärztin oder dem Frauenarzt ansprechen, wenn man das Gefühl hat, ich bin im Wechsel?
00:33:05: Alles Symptome ansprechen, die man auch vielleicht jetzt nicht unbedingt, weil man denkt ja vielleicht beim Frauenarzt, da geht es jetzt nur um die Gebärmutter oder um die Brust, sondern auch eben die Symptome, die man sonst auch hat.
00:33:17: Und wenn der Frauenarzt, da gibt es inzwischen gute Vorlagen, die wir arbeit haben, da eins und eins zusammenzählt, dann weiß er schon, dass das in Richtung... der Wechseljahre geht und wird dann sicherlich mit den Frauen das im Detail auch besprechen.
00:33:31: Und wie gesagt, manchmal ist es ja auch so, dass die Frauen Zurückhaltung haben, das anzusprechen, weil sie immer gleich assoziieren.
00:33:39: Jeder dieser Symptome braucht eine Hormontherapie.
00:33:41: Und wie gesagt, wir haben ganz viele andere Möglichkeiten, mit denen wir heute auch Symptome zielgerichtet behandeln können.
00:33:48: Also Wechseljahresbeschwerden heißt nicht immer sofort Hormontherapie.
00:33:52: Das ist auf jeden Fall eine wichtige Info, das denke ich auch gerade bei den Frauen, die noch Ängste haben, wobei sie das nach diesem Podcast dann möglicherweise auch nicht mehr haben.
00:34:01: Wo bekommt man denn den Köln gute Hilfe, wenn man jetzt merkt, okay, der Frauenarzt, die Frauenärztin, wo man ist, weiß nicht so wirklich Bescheid.
00:34:11: Also die Basistherapie, muss man sagen, sollte schon in jeder Frauenarztpraxis vorhanden sein, das glaube ich schon.
00:34:19: Ich
00:34:19: hatte immer gehört, dass es irgendwie so auch so spezialisierte Praxen gibt.
00:34:24: Also die, die wirklich auf der Homepage schreiben, dass sie sich vielen damit beschäftigen.
00:34:28: Also vielleicht sollten wir mal gucken, dass der Frauenarzt vielleicht Mitglied der Deutschen Menopausengesellschaft ist, dann hat er zumindest eine Expertise.
00:34:35: Aber vielleicht noch die Frage dazu, um das zu objektivieren, sind wir auch gerade dabei.
00:34:39: Das werden wir diese Woche wahrscheinlich auch beschließen, gemeinsam mit unserem Berufsverband, dass es zertifizierte Ärzte geben wird.
00:34:46: Im Moment kann ja jeder sich nennen oder als Menopausenspezialist, ob es dann wirklich ist, ist die andere Frage.
00:34:52: Aber dass man eine Zertifizierung durchführt, wie bei anderen Sachen auch, wie für Ultraschalluntersuchen, da sind wir gerade dabei so ein Konzept, was jetzt in den nächsten Jahren umgesetzt wird über die Fachgesellschaften und dann hat man dann sicherlich nur mal eine bessere Orientierung.
00:35:09: Als wir über Endometriose gesprochen haben, da ging es bei uns auch darum, dass das früher in der medizinischen Ausbildung, aber auch in der Forschung lange Zeit eigentlich keine Rolle gespielt hat und sich das erste in den vergangenen Jahren so richtig geändert hat.
00:35:22: Und ich würde jetzt gern mal fragen, wie sieht es denn beim Thema Wechseljahre in der medizinischen Ausbildung aus?
00:35:28: Also was lernen angehende Frauenärztinnen und Ärzte konkret über das Thema und was lernen sie jetzt mehr darüber, als sie es vielleicht vor zwanzig Jahren getan haben?
00:35:37: Es ist sicherlich, weil es einfach viel mehr Weiterbildung zu dem Thema gibt.
00:35:40: Also in der Ausbildung ist es immer noch unterrepräsentiert, muss man sagen, weil die Ausbildung häufig in der Klinik stattfindet, nicht in der Frauenärztlichen Praxis.
00:35:50: Dadurch ist es immer noch... eher unterrepräsentiert in der Ausbildung, aber das hat sich jetzt schon ein bisschen geändert, weil es eben doch viele, viele Weiterbildung gibt, die sich einfach mit dem Thema beschäftigen.
00:36:02: Und ich glaube eben auch, weil es eben auch insgesamt die Wahrnehmung des Themas größer ist, beschäftigen sich die Frauenärztinnen auch immer mehr damit.
00:36:11: Wie sieht es in der Forschung aus?
00:36:14: In der Forschung, muss man sagen, sind wir da in Deutschland doch nicht so gut aufgestellt, was das Thema betrifft, wobei es eben jetzt auch durch diese politischen Aufmerksamkeit doch Forschungsgelder gab.
00:36:27: So ein typisches Beispiel ist jetzt eine Studie, die auch mal gemacht wurde zu dem Thema Menopause und Arbeitsplatz von Frau Prof.
00:36:34: Rummler in Berlin, der Betriebswirt in keiner Medizinerin, wo eben rauskam, dass jede fünfte Frau schon mal wegen Wechseljahrsbeschwerden krankgeschrieben wurde.
00:36:45: dran denkt, ihre Arbeitszeit zu verkürzen und so weiter.
00:36:48: Und das war sicherlich der Punkt, wo auch die Politik darauf aufmerksam geworden ist.
00:36:53: Und insofern ist das jetzt ein Thema, was doch sehr, auch insgesamt sehr aktiv diskutiert und wahrgenommen
00:37:01: wird.
00:37:02: Ich habe mich jetzt im Vorfeld unseres Podcasts ein bisschen eingelesen.
00:37:07: Das ist ja tatsächlich eine Debatte, die ich jetzt auch rund um die Menstruation kennengelernt habe, weil etliche Frauen da eigentlich nur eingeschränkt arbeitsfähig sind an den Tagen und für menstruierende Personen gibt es ja in einigen Ländern auch schon gesetzliche Regelungen, zum Beispiel in Taiwan oder in Südkorea.
00:37:24: Und jetzt das Thema Menopause, da habe ich in der Debatte so ein bisschen erlebt, dass es eben schwierig ist, weil man auch nicht Frauen generell stigmatisieren will, so nach dem Motto Ja, die sind ja sowieso nur irgendwie an manchen Tagen im Monat eben nur eingeschränkt einsetzbar, weil es so unterschiedlich ist, weil eben manche Frauen nichts merken, andere Frauen viel spüren, sowohl bei der Menstruation als dann auch bei der Menopause.
00:37:45: Wie sehen Sie das?
00:37:46: Also was ließe sich eigentlich möglicherweise gut umsetzen und machen um Frauen?
00:37:53: zu helfen.
00:37:53: Also es gibt da inzwischen ganz große Aktivitäten, das ist also wahrscheinlich auch basierend auf der Studie, auch gerade von bezüglich des Arbeitsplatzes.
00:38:02: Also wir haben auch ganz viele Anfragen, inzwischen, dass wir eine eigene Arbeitsgruppe haben, Menopause am Arbeitsplatz, da zum Beispiel Frauen aus Marweiterbilden überhaupt zu der Thematik bis hin zu individuellen Beratungsgesprächen, wo wir da auch sehr aktiv sind.
00:38:18: Also ich glaube, der lässt sich schon was ändern und ein gutes Beispiel ist glaube ich Großbritannien.
00:38:22: da hat es ja so eine Bewegung gegeben, dass das eben auch im Arbeitsplatz und auch sozusagen rechtlich ein umgesetzt wird, dass Frauen eben da besondere Rechte haben auch in dieser Phase.
00:38:35: Inwieweit es dann vielleicht in so einem kleinen Unternehmen, wo vielleicht zwei Frauen sind und viele Männer umgesetzt werden kann, ist natürlich die andere Frage.
00:38:44: Das ist natürlich in so einem großen Unternehmen, wo auch viel für Gesundheitsfürsorge getan wird.
00:38:49: Sicherlich einfach, aber da hat sich in den letzten Jahren was getan hat.
00:38:53: Ich kann mich nicht erinnern, dass vor zehn Jahren Unternehmen bei uns angefragt haben, ob wir irgendwas weiterbildungsmäßig für die Frauen in der Menopause tun können.
00:39:01: Dass Firmen überhaupt das Bewusstsein dafür bekommen und dass vielleicht auch das gesamte Kollegium eine Aufmerksamkeit oder ein Bewusstsein dafür bekommt, dass es vielleicht bestimmte Phasen gibt, wo Kolleginnen eben aus unterschiedlichen Gründen eingeschränkt sind, ist ja absolut positiv zu bewerten.
00:39:15: Also ich sehe das auch sehr positiv, dass das so inzwischen so eine Dynamik entwickelt hat.
00:39:21: Sie hatten beim Thema Endometriose auch gesagt, dass viele Frauen tatsächlich sich krank schreiben lassen müssen und dadurch nur in Teilen sehr eingeschränkt im Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen.
00:39:30: Was hat denn diese Studie herausgefunden?
00:39:31: oder gibt es vielleicht andere Studien zum Thema Menopause?
00:39:34: Also wie groß ist dieser Effekt und was sind sozusagen die größten Probleme?
00:39:40: Also die Probleme sind, wie gesagt, diese Krankschreibung, aber auch das Frauen, die gerne mehr arbeiten würden, ihre Stellen aus diesen Gründen reduzieren oder auch viele Frauen, die denken, dass eben frühzeitig an die Rente gehen, einfach weil sie mit dieser Symptomatik dann zu tun haben.
00:39:57: Das ist schon ein riesiges ökonomisches Problem auch.
00:40:00: Wir waren eben bei der Forschung und sind dann zur Politik gekommen, aber ich würde gerne noch eine letzte Frage zu der Forschung stellen.
00:40:07: Was sind so ein, zwei große Fragen, die man beim Thema Wechseljahre noch hat, die einfach immer noch nicht erklärt sind oder die noch nicht gelöst sind in der Forschung, in der Medizin, woher gewisse Dinge kommen?
00:40:20: Also sicherlich ist das eine Thema, was wir schon angesprochen haben.
00:40:23: Warum hat die eine Frau so viele Beschwerden und die andere gar nichts letztendlich?
00:40:28: Und was so, glaube ich, die Zukunft ist, dass man eben so eine Therapie dann noch angepasster macht, noch individueller, aufgrund bestimmter, vielleicht auch genetischer Disposition.
00:40:38: Das wird, glaube ich, die Zukunft sein.
00:40:40: Und drittes Gebiet sicherlich noch.
00:40:42: dieses Gebiet der Depression, Brain Fog und so weiter, hier die Zusammenhänge und vielleicht hier sind ja auch Studien inzwischen begonnen worden, wo man dann gucken kann, ob das wirklich einen Effekt am Ende des Tages hat.
00:40:55: Also das ist immer noch so ein bisschen eine Grauzone.
00:40:57: Ich würde gerne zum Thema Ratgeber kommen.
00:41:00: Es gibt natürlich eine Ratgeberflut zum Thema Wechseljahre.
00:41:04: Und ich würde mit einem sehr bekannten Ratgeber einsteigen, dass das Buch Women on Fire, ein totaler Bestseller, liegt bei sehr vielen Frauen auf dem Nachtisch.
00:41:12: Die darin ausgesprochenen Empfehlung, den Hormonspiegel schon lange vor Beginn der Wechseljahre durch Blutuntersuchungen zu messen, damit man seinen natürlichen Hormonspiegel kennt, hat ja zu einem wahren Run auf die Ärzte geführt.
00:41:24: Steht aber auch in der Kritik so nach dem Motto, das stimmt gar nicht, das kann man gar nicht machen.
00:41:28: Vielleicht können Sie das mal erklären und das auch einordnen und sagen, wie Sie eben zu dieser Forderung in einem Buch stehen.
00:41:35: Also das Buch hat sicherlich dazu beigetragen, dass dieses Thema in der Öffentlichkeit stärker wahrgenommen wird.
00:41:42: Das ist sicherlich das Positive, das mit den Blutentnahmen, das muss man sagen, das ist relativer Unsinn.
00:41:48: Weil eben, wie ich schon ausgeführt habe, gerade in der Lebensphase gibt es erhebliche Schwankungen der Hormone.
00:41:54: Also den Hormonwert, den ich heute abnehme, der es morgen schon nicht mehr war.
00:41:57: Also insofern kann ich daraus nichts ableiten.
00:42:00: Und es ist dann besser, lieber Hormonwerte anabzunehmen, beispielsweise bei Patienten, wo man eine Hormonsubstitution macht und man hat das Gefühl, dass es nicht effektiv gibt.
00:42:10: Das hier vielleicht ein Aufnahmeproblem oder vielleicht bei Patienten, wo man eben nicht weiß, sind jetzt in den Wechsel.
00:42:17: und sie haben eine Gebärmutterentfernung gehabt, wo uns ja dieses Zeichen der ausbleibenden Blutung fehlt.
00:42:22: Das sind so Indikationen, wo man das, also man sollte das eben gezielt einsetzen und nicht streuen, das Ganze, weil die Aussagekraft ist limitiert oder gar nicht gegeben, kann man sagen.
00:42:34: Wir haben vorhin auch über das Buch von Naomi Watts jetzt schon gesprochen.
00:42:39: Ich fand das sehr anschaulich und informativ geschrieben.
00:42:42: Was sagen Sie aus medizinischer Perspektive dazu?
00:42:44: Sicherlich.
00:42:45: All diese Bücher haben ja enthalten ja viele wichtige Informationen.
00:42:49: Hier ist eben der besondere Fall, dass es eben auch so sehr früh schon losging.
00:42:53: Das ist vielleicht auch ein bisschen speziell, aber von der Thematik her ist es vielleicht auch immer so ein bisschen leichter zu lesen, wenn das so eine Geschichte ist dahinter einer Frau.
00:43:03: Es ist sicherlich immer dann auch persönlich leichter zu verstehen, als wenn man das jetzt so von einem rein wissenschaftlichen Podium hererklärt.
00:43:10: Welchen Ratgeber würden Sie empfehlen, welches Buch?
00:43:12: Es gibt sehr gutes Buch von der Präsidentin der Deutschen Menopausengesellschaft von Frau Dr.
00:43:17: Schaudig aus Hamburg.
00:43:18: Die hat ein Podcast und aus diesem Podcast ist dieses Buch entstanden, das heißt Hot Stuff, Wechseljahre, Wissen to Go.
00:43:26: Das ist eigentlich ein sehr gutes Buch, sehr anschaulich, wo auch viele Dinge... auch über Ernährung beispielsweise und auf einer guten kommunikativen Basis rübergebracht werden.
00:43:36: Also da kann man sich sehr gut informieren.
00:43:38: Frage einer Leserin zum Schluss.
00:43:41: Haben Wechseljahre eigentlich auch irgendetwas Gutes medizinisch gesprochen?
00:43:46: Also ich sage jetzt mal nicht persönlich, weil es gibt ja auch viele Bücher von Frauen, die sagen, dass das für sie gute Jahre sind.
00:43:52: Aber gibt es auch medizinisch was, wo sie sagen?
00:43:54: Na ja, hat schon auch... ein Vorteil, in die Wechseljahre zu
00:43:57: kommen.
00:43:57: Also, wenn man dann richtende Wechseljahre ist, hat es den Vorteil, man muss nicht mehr verhüten.
00:44:01: Man hat keine Blutungen mehr.
00:44:02: Das, was viele Frauen wünschen.
00:44:04: Deswegen beachten wir das ja dann auch bei einer Hormonsubstitution, dass man das möglichst dann auch blutungsfrei macht.
00:44:10: Für die endometriose Patientin hat es Vorteile, dass die endometriose, was man nicht mehr weiter wächst, die Patientin, die oben hat, das wächst nicht mehr weiter.
00:44:20: Und es gibt eben, ich hatte vorhin zum Beispiel das Beispiel Migräne erwähnt, wo man in der Perimene Pause nochmal richtig Probleme kriegt.
00:44:27: Aber wenn dann die Postmenopause da ist, dann ist dieses Problem gelöst sozusagen.
00:44:31: Also viele Erkrankungen, die immer auch mit den Zyklus gekoppelt sind oder mit Hormonschwankungen, die sind dann in der Regel gelöst.
00:44:39: Also es gibt auch was Positives.
00:44:41: Zusammenfassend nochmal zum Schluss.
00:44:43: Wenn Sie einer Frau, die gerade in die Wechseljahre kommt, drei Dinge sagen könnten, was wäre das?
00:44:48: Wenn sie eine Symptomatik haben, besprechen sie es mit ihrem Arzt.
00:44:53: Man muss da nicht durch, sozusagen.
00:44:55: Haben sie keine Angst, wenn über eine Hormonsubstitution gesprochen wird.
00:44:59: Das hat sich ganz viel verändert in den letzten Jahren.
00:45:03: Und man kann auch eine ganze Menge selber tun, was Ernährung, Sport bis hin zu Yoga und anderen Dingen, was durchaus auch hilfreich ist.
00:45:12: Also es ist eine Lebensphase, die ... Problemen behaftet sein kann, aber das sind Probleme, die man lösen kann.
00:45:20: Und wenn man die Probleme erkannt hat, kann man sie auch gemeinsam mit dem Arzt lösen.
00:45:24: Und es ist jetzt nicht eine Phase, wo man verzweifeln
00:45:28: muss.
00:45:28: Herr Römer, vielen Dank für das Gespräch.
00:45:30: Ja, vielen Dank.
00:45:31: Da
00:45:31: wir längst nicht alle Fragen rund um das Thema besprechen konnten, freue ich mich sehr, dass wir einen gemeinsamen Abend zum Thema Wechseljahre am siebenundzwanzigsten November miteinander veranstalten, und zwar im Kölner Domforum.
00:45:42: Es gibt noch Tickets für die Veranstaltung.
00:45:44: Ich habe alles in den Shownotes verlinkt.
00:45:46: Wir freuen uns sehr, wenn Sie vorbeikommen.
00:45:47: Und natürlich wird Herr Römer dort auch persönliche Fragen rund um das Thema Wechseljahre beantworten.
00:45:53: Vielen Dank Ihnen fürs Zuhören.
00:45:54: Wenn Sie jetzt Fragen haben, Wünsche, Kritik oder ein Talkast-Vorschlag, schreiben Sie mir wie immer gerne eine Mail an sarah.brasagatcast.medien.de.
00:46:03: Auch diese Mail-Adresse ist natürlich in den Schaunots verlinkt.
00:46:07: Bis zur nächsten Folge, sage ich Danke, tschüss und auf Wiederhören.
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