Wie lustig sind die Wechseljahre, Annette Frier? Die Schauspielerin im Gespräch
Shownotes
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Die Serie "Frier und Fünfzig - Am Ende meiner Tage" ist ab 10. November bei Joyn zu sehen, ab 24. November immer montags in Doppelfolgen ab 22.15 Uhr in Sat.1.
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Transkript anzeigen
00:00:00: Was schreibst du mir?
00:00:00: deinen Wechseljahre und Hitzeballon?
00:00:03: Dann hast du sie noch alle.
00:00:04: Mach mal, was für eine feministische Bewegung.
00:00:06: Als wir dich mit Anfang vierzig krieg ich hier alle schon so Annette.
00:00:10: Du bist Mitte vierzig.
00:00:11: Wie gesagt, ja, aber ich bin nicht in Wechseljahren und so.
00:00:15: Und am Tag nach diesen Dreharbeiten bekam ich also diese berühmt berüchtigte allererste Hitzeballon.
00:00:34: Herzlich willkommen bei Talk mit K, dem Talk-Podcast des Kölner Stadtanzeiger, der ein sehr einfaches Prinzip hat.
00:00:40: Meine Kollegin Sarah Brassack und ich reden hier im Wechsel und manchmal auch gemeinsam mit interessanten Menschen aus der Stadt mit K. Jeden Donnerstag um sieben gibt es eine neue Folge.
00:00:49: Und manchmal sind die Gäste so spannend und so interessant und haben so viel zu erzählen, dass wir sagen, die müssten einfach nochmal wiederkommen, auch wenn sie schon mal da waren.
00:00:57: Und so ein Tag ist heute.
00:00:58: Ich freue mich nämlich total, dass Annette Freer sich die Zeit genommen hat, nochmal in unser kleines Podcaststudio zu kommen, obwohl sie eigentlich gerade neue Folgen März gegen März dreht.
00:01:07: Trotzdem ist sie hier wunderbar.
00:01:09: Lieber Annette, wie schön, dass du da bist.
00:01:11: Hallo, liebe Anne, ich freue mich mindestens genauso wie du und krieg mich gerade nicht mehr ein, weil ich habe mich natürlich über deine einleiten Leute gefreut und zurückgefreut und dann sehe ich, guck, wir haben fast die identische Nagelackfarbe.
00:01:24: Das stimmt.
00:01:25: Es geht in so, aber deine ist noch ein bisschen geiler als meine, weil meine ist so orange knalliger und deine hat so ein orange Mat.
00:01:32: Kannst du mir gleich direkt die Adresse aufschreiben?
00:01:35: Ja, herzlich willkommen bei unserem Beauty Podcast.
00:01:38: Wir machen hier
00:01:40: was überschminken.
00:01:41: Das war ja das Thema, zu dem wir uns hier verabredet haben.
00:01:44: Du als Expertin für Beauty-Inhalte.
00:01:47: Ganz
00:01:47: gut, gefällt mir.
00:01:50: Das können wir gerne auch noch, aber eigentlich wollen wir reden über deine neue Serie.
00:01:58: Und da geht es um ein Thema, bei dem man vermute, ich sende dann offene Türen einrennt.
00:02:06: Es geht nämlich um die Wechseljahre.
00:02:09: Bevor wir uns fragen, ob das wirklich so war, dass du da offene Türen eingerannt hast, wüsste ich aber gerne.
00:02:16: Ich dachte auch gerade, Moment, den Dramaturgipunkt, den lasse ich gegenüber.
00:02:20: Das lasse ich jetzt einfach mal so stehen.
00:02:22: Wir gucken
00:02:22: gleich.
00:02:23: Aber ich wollte dich als erstes mal fragen, Kannst du dich noch erinnern, wenn es gab bei dir einen Moment, wo du gesagt hast, irgendwie verändert sich irgendwas bei mir, irgendwas ist da, fühlt sich anders an als vorher, komm ich möglicherweise in die Wechsel, ja?
00:02:38: Also so war es schon mal nicht.
00:02:40: Es verändert sich ja permanent irgendwas im Leben.
00:02:42: Also das finde ich ist immer so vorweg und aus der Perspektive kam ich auch, dass ich dachte, ja, ich bin ja sowieso gleich schon nicht mehr die von eben und morgen schon mal gar nicht die von gestern.
00:02:53: Insofern sind wir ja immer in so einem Prozess.
00:02:56: Deswegen hatte ich das ganze Thema ein bisschen unterschätzt, weil ich laufe ja jetzt diese fünfzig Jahre mit mir selber rum und habe gedacht, ja, das ist doch permanente Veränderung.
00:03:05: Ich weiß immer gar nicht, was die Leute meinen mit Ach, das soll sich aber nicht verändern, weil ich die ganze Zeit das Gefühl habe, es verändert sich doch permanent alles, wieso denn nicht ich?
00:03:15: Und weil ich aber dachte, ja, ja, ich bin ja offen und auch für Veränderungen, ich gehe einfach weiter in die nächste Phasen mit mir selbst, so wie der Rest dieses Planeten auch und so, habe ich das überhaupt nicht kommen sehen und auch nicht gemerkt, dass ich schon mittendrin bin.
00:03:31: bis ich aber plötzlich an mir feststellte, dass ich wirklich dachte.
00:03:39: Und ich hatte noch zuallerletzt unseren Autoren, wo du gerade sagst, es ist März gegen März, ich hatte unseren Produzenten und Chefautoren Reif Husmann.
00:03:48: Richtig schön beschimpft in der lesischen Probe zum vorletzten März gegen Märzfilm, weil ich gesagt habe, wie früh soll denn die Scheiße losgehen?
00:03:56: Was schreibst du mir?
00:03:57: Dein Wechseljahre und Hitze Wallow, dann hast du sie noch alle.
00:04:01: Du kannst ja, mach mal was für eine feministische Bewegung.
00:04:06: Jetzt werde ich mit Anfang vierzig kriege ich hier, denn alle schon so Annette, du bist Mitte vierzig.
00:04:11: Wie gesagt, ja, aber ich bin nicht in... Wechseljahren und so.
00:04:15: Und Modste.
00:04:17: Und ich habe gesagt, dass ich die jetzt auch schon spielen muss, nachdem die Kinder plötzlich groß sind, wo ich vorgestern noch Kleinkinder zu spielen hatte als Mutter und so weiter.
00:04:25: Und am Tag nach diesen Dreharbeiten bekam ich also diese berühmt berüchtigte allererste Hitzeballung meines Lebens und dachte, es ist ein schlechter
00:04:34: Scherz.
00:04:35: Und bin selber erstaunt.
00:04:37: dass ich natürlich hier und dort und überall schon von Peri Menopause und so weiter gehört hatte, dass ich das aber nicht in Verbindung gebracht habe, weil man immer, weil man, also ich glaube es liegt an mir, weil ich extrem naiv sowieso ausgestattet bin und da reingerutscht bin, gedacht habe, ja dann kommt das wahrscheinlich irgendwann demnächst, aber ich habe gar nicht gemerkt, dass ich schon drin war.
00:04:58: Ich hatte sehr wohl gemerkt, dass ich so dass ich so grundsätzlich mein Leben hinterfragt habe, aber nicht in einer üblichen Dosis, sondern viel vehementer als die zwanzig Jahre vorher.
00:05:16: Also, dass ich eigentlich, das ging bei mir, ich hatte das dann immer auf Corona geschoben, hab gedacht, das ist Lockdown, ist es bestimmt auch gewesen.
00:05:23: Aber dass ich so merkte, oh Gott, das ist ja wie die Pubertät, was ist denn hier los?
00:05:28: Und hab gedacht, was ist denn das, dass du jede Beziehung, jede, also... meinen Beruf, meine Kinder, meine Ehemann, meine Schwestern, meine Mutter, dass ich alle Beziehungen so auf den Prüfstein gestellt habe und von verschiedenen Perspektiven beleuchtet habe und gemerkt habe, nee, irgendwas stimmt nicht und irgendwas ist dies und das.
00:05:51: Also ich habe das sozusagen, glaube ich, ich war psychologisch längst drin und habe die körperlichen Symptome einfach so ein bisschen verschoben.
00:06:00: Das habe ich in meinem Leben oft und gerne gemacht.
00:06:04: Und bin da eine Zeit lang auch gut mitgefahren und habe aber hier gemerkt, ah ja, nee, also nee, da muss man mal kurz anhalten und sich
00:06:12: das angucken.
00:06:14: Hast du denn ganz,
00:06:15: ganz lange antworten?
00:06:16: Ja,
00:06:17: ist auch ne, finde ich nicht, ist ja auch ein großes Thema.
00:06:19: Ich meine, du hast zwei Schwestern, deine Mutter, Freundinnen.
00:06:23: war das ein Thema, also ich erlebe es jetzt schon so, dass in den vergangenen Jahren gibt es ja auch jetzt diverse Bücher, die sehr erfolgreich sind zu dem Thema, dass es glaube ich irgendwie präsenter wird.
00:06:34: Aber wenn ich zum Beispiel jetzt darüber nachdenke auch an meine Mutter oder so, ich habe mit der da ehrlich gesagt nie darüber gesprochen, das war nicht so ein Thema.
00:06:41: Also, und dann wundert man sich, ja, weil man denkt, na ja, aber man hätte ja mal drüber reden können, dann hätte man vielleicht auch den schon besser einschätzen können.
00:06:49: Wie war das bei dir so in deinem Umfeld?
00:06:52: Genau, also mit meiner Mutter habe ich auch nie wirklich das Gefühl gehabt.
00:06:55: Ich weiß aber, dass meine Mutter auch in der Zeit, dass ich manchmal gedacht habe, mein Gott, was hat sie jetzt?
00:06:59: Und dann wurde das auf meine Pubertät geschoben.
00:07:04: Ich glaube, da war einfach die Zeit nicht reif.
00:07:07: Es ging Frauengesundheit, also es ist ja auch mal rein biologisch jenseits von einem ganzheitlichen Ansatz, über dem wir auch gerade gesprochen sind.
00:07:13: Es ist ja immer alles betroffen.
00:07:14: Es sind ja sehr viele Systeme in so einem Körper, die da greifen.
00:07:19: Aber rein biologisch gesprochen ist halt wirklich dieser Hormonschock, also dieses komplette Auswechselteam, was da passiert und was sich alles verabschiedet aus dem Körper.
00:07:29: Das wusste man.
00:07:30: So vor zwanzig Jahren, nicht in der Forschung waren völlig an einem Punkt.
00:07:36: Forschung zum Thema Frauengesundheit war nicht wirklich relevant oder begann dort.
00:07:43: Das heißt, für meine Mutter war das in der Tat nicht so ein richtiges Thema.
00:07:46: Und dann hat man gedacht, ja, liegt wahrscheinlich gerade an mir oder ja, muss man halt durch.
00:07:50: Und man muss ja im Übrigen auch durch Dinge durch.
00:07:53: Also der Satz stimmt ja für sich auch zum Teil.
00:07:58: Aber ich bin natürlich Gott froh, dass ich mir jetzt ein Podcast auf die Ohren setzen kann.
00:08:03: Gucken kann, jetzt tun wir das wieder weiter und Gelenkschmerzen und dies und das.
00:08:07: Ach, das könnte das vielleicht auch sein.
00:08:09: Und wir haben einfach ganz andere Möglichkeiten heute.
00:08:11: Und ich bin wirklich super froh, dass es diese besagten Ratgeber-Podcasts etc.
00:08:17: gute Artikelbücher zu dem Thema gibt.
00:08:20: Und in unserem Fall mit der kleinen Serie, die wir jetzt gemacht haben, war irgendwie das Momentum.
00:08:28: Dass ich geguckt habe, es gibt eine israelische Serie, die heißt Fifty, ich weiß nicht ob du die gesehen hast, die habe ich total gefeiert.
00:08:34: vor sieben, acht Jahren habe ich die gesehen und habe gedacht, ah, wenn ich groß bin, mache ich das auch.
00:08:40: Und das war so ein bisschen für mich die Initialzündung auch zu der Konstellationen, in der wir dann die Serie jetzt wirklich gemacht haben.
00:08:49: Aber das... Entschuldigung, weil ich dich genau das fragen wollte, ich finde, das eine ist ja das eigene Erleben.
00:08:55: Also man merkt, da verändert sich was, man bekommt es in seinem Umfeld mit.
00:08:59: Das andere ist ja... Darf
00:08:59: ich dich fragen, wie alt du bist, Anne?
00:09:01: ...fünfundvierzig.
00:09:02: Gut,
00:09:02: okay, ach, gespannt.
00:09:04: Und wie geht's dir so?
00:09:05: Mir geht's gut.
00:09:06: Ja.
00:09:08: Ich hab auch noch keinerlei Symptome, aber ich merke es in meinem Umfeld.
00:09:12: Es wird ein Thema.
00:09:13: Es wird sehr viel drüber gesprochen.
00:09:15: Ich hab mich aber gefragt, das eine ist ja das so im Privaten zu besprechen und zu erleben und das andere ist zu sagen, ja, da mach ich jetzt mal, da will ich jetzt mal eine Serie zumachen.
00:09:24: Und zwar nicht irgendeine, sondern eine, die meinen Namen trägt und in der ich, werden wir gleich noch ein bisschen genau darüber sprechen, bist eben auch ein nette Freer in dieser Serie.
00:09:33: Also da ist jetzt auch relativ wenig Distanz, auch wenn natürlich klar ist, dass vieles fiktional ist.
00:09:37: Aber du hast grad schon gesagt, diese israelische Serie war so eine ... Initialzündung vielleicht auch, aber... Ja, die
00:09:43: hat mich halt komplett geflasht.
00:09:44: Was ganz anderes als wir machen.
00:09:46: Da geht es um eine Comedyautorin, die schreibt über die Wechseljahre, die hat zwei Ziele, möchte diese Serie machen und möchte noch mal Sex haben in diesem Jahr.
00:09:54: Das sind ihre beiden Ziele für diese Staffel genau.
00:09:58: Und das ist wahnsinnig toll und ganz dramatisch erzählt.
00:10:01: Also, das ist eine ganz tragisch komische Serie.
00:10:05: Und da habe ich gedacht, Das ist ja eine geile Einflugschneise, mit dem Thema umzugehen.
00:10:10: Also da habe ich mich total inspirieren lassen, weil ich dachte, du kriegst eigentlich bei allen wichtigen Themen die Geschichten erzählt über Emotionen.
00:10:21: Und dann noch am allerbesten, wenn man sich über sich selber lustig macht, das sind zumindest die Erfahrungen, die ich gemacht habe, das ist immer die beste, wenn man wirklich was hat, wo man sagt, das ist mir wichtig, dann ist das ein super Startpunkt und von daraus darf alles passieren so.
00:10:35: Und das ist vielleicht in diesen ganzen Ratgebern und Büchern natürlich auch da.
00:10:40: Es gibt auch lustige Büchern und so weiter.
00:10:43: Aber das fehlt manchmal, weil je höher sozusagen die Hürden werden, die man so nimmt oder die Themen, die man auch irgendwie bewältigen muss, umso wichtiger ist ja auch da Humor als Umgang.
00:10:56: So für alles, nicht nur für die fucking Wechseljahre.
00:11:00: Aber das ist natürlich super.
00:11:01: Und dann war ich ganz froh, dass ich gemerkt habe.
00:11:04: Ja, Doris Dörrje hatte diese tolle Serie, Klimakterium, aber das war wie so avant-garde.
00:11:10: Das war ja noch gar nicht so bald.
00:11:12: Die kam und dann war sie wieder weg.
00:11:14: Und ich glaube, das ist jetzt einfach ein toller Zeitpunkt.
00:11:18: Und du hast gerade gesagt, diese israelische Serie ist eher schon auch dramatisch.
00:11:24: In eurer Serie passieren schon auch dramatische Dinge, aber es ist sehr, sehr lustig vor allem.
00:11:30: Wie seid ihr denn vorgegangen?
00:11:33: Weil die Frage ist ja, wie will man was erzählen?
00:11:34: Also, dass Humor eine Rolle spielt, war klar.
00:11:36: Aber wie habt ihr den Ton gefunden, den Weg gefunden, die Art gefunden, diese Geschichte zu erzählen?
00:11:43: Also, ich glaube, wenn da jetzt da sind drei Leute maßgeblich beteiligt, das ist einmal die Sonja Schönemann, die die Autorin ist, noch gemeinsam mit zwei anderen Autorinnen, aber sie ist sozusagen die Head-of.
00:11:59: Und der Stefan Denzer, das ist sozusagen in unserem Dreieck, der begleitende Mann, der ganz viele Gespräche mit Sendern und so weiter am Anfang geführt hat und der auch der Produzent ist.
00:12:13: Und jeder würde dir jetzt wahrscheinlich noch mal eine andere Geschichte erzählen, weil es ging von einem zum anderen Gespräch, Telefonate, Telefonate einmal hier treffen.
00:12:21: Sonja und ich kennen uns noch aus Wochen Showzeit.
00:12:24: Ich war damals einzige Frau vor der Kamera, siehte ihr einzige Frau dahinter und wir haben uns dann auch so ein bisschen wieder aus den Augen verloren.
00:12:33: Und ich hatte mit ihr vor drei Jahren über ein komplett anderes ... Projekt telefoniert, was dann gar nicht zustande kam.
00:12:41: Und dann sind wir aber so hängen geblieben und haben nochmal alte Zeiten besprochen und auch so wie gerade die aktuelle Lebensphase ist.
00:12:49: zwei Stunden, mit der telefoniert durch den Wald gerannt, gesagt, Sonja, was auch immer, dann machen wir halt was anderes.
00:12:54: Wenn das das nicht wird, dann machen wir halt was anderes.
00:12:56: letzte Worte.
00:12:57: Und so war es dann.
00:12:57: Also das ist sozusagen unser beider Weg.
00:13:00: Der Stefan kommt nochmal von außen rein, weil dann die Sender auch gesagt haben, ja, das ist ja auch ein wichtiges Thema.
00:13:06: Ob sie es dann machen wollen, steht dann wieder auf einem ganz anderen Blatt und für wen.
00:13:10: Insofern würden wir unterschiedliche Geschichten.
00:13:12: Das Tolle ist, dass ganz viele verschiedene Zufälle dazu geführt haben.
00:13:17: dass wir irgendwann zusammen saßen und eigentlich nur noch entscheiden mussten, okay, wir erzählen aus dem Leben einer Schauspielerin.
00:13:24: Das ist super, weil diese Branche ist so eine Zumutung.
00:13:28: Da gibt es die lustigsten Geschichten und Zumutungen und den Basar der Eitelkeiten.
00:13:34: Warum nicht hier?
00:13:35: Das könnte unter Umständen mindestens so lustig werden, als wenn es bei der Deutschen Bank oder einer Putzfirma.
00:13:44: erzählen.
00:13:45: Und vor allem wissen wir, wovon wir sprechen.
00:13:49: Das war die berufliche Entscheidung, warum wir Schauspieler angenommen haben.
00:13:52: Dann haben wir überlegt, Familie erzählen, unbedingt eine Familiengeschichte erzählen.
00:13:56: Also eine Coming-of-Age-Geschichte ist immer stark, aber ist ja so in diesem Umfeld.
00:14:03: Und dann erzählen wir Familie.
00:14:04: Dann war für mich total klar, ich nehme Caro als Schwester.
00:14:07: Ich wollte immer mit Caro in den letzten Jahren, wir haben immer auf die gute Gelegenheit gewartet.
00:14:13: Karo hat einen super Timing, ist eine super Comediantin.
00:14:16: Und irgendwie haben wir seit der Lewinsky nicht mehr wirklich zusammengearbeitet.
00:14:20: Und da hatte ich auch immer schon gelauert, wann gibt's die nächste gute Gelegenheit?
00:14:24: Dann kam Karo ins Spiel.
00:14:25: Und eigentlich muss man sagen, ist das der Move, das wir gesagt haben, also wie soll man denn jetzt heißen?
00:14:30: Verena und Tanya?
00:14:32: Oder was ist es?
00:14:33: Was wird's?
00:14:34: Und dann haben wir wirklich gesagt, umwegesparen, umwegesparen, lieber gut auf guten Content setzen.
00:14:40: Und dann fiktional ist ich, drauf knallen und möglichst viel aus dem echten Leben reinholen und übertreiben, so wie man es sonst auch macht.
00:14:50: Und ja, und das sind eigentlich schon die ersten Ingredienzen gewesen so.
00:14:56: Und ab da verschwimmen alle Grenzen.
00:14:58: Aber das ist doch wahrscheinlich, also für alle, die es ja jetzt eben noch nicht gesehen haben, ich durfte schon, ich habe schon vier Folgen gesehen und das macht auf jeden Fall wirklich sehr, sehr viel Spaß.
00:15:07: Also ich kann das allen nur ans Herzling.
00:15:09: Ist ja so ein bisschen wie bei Pastevka auch.
00:15:11: So von der Idee.
00:15:12: Es gibt ja auch Gaststars, die dann mit ihrem Namen auftauchen.
00:15:18: Aber es ist natürlich ... Ich kann das verstehen, dass du sagst, Tanja und Verena, dass wir jetzt albern.
00:15:23: auf der anderen Seite, wenn es Annette und Caro sind, fehlt dieses Distanz-Moment schon mal.
00:15:30: Und die Leute, die da vorsitzen, werden sich immer fragen, wie viel von der echten Annette frier steckt denn jetzt da drin.
00:15:37: Ja, ist doch super.
00:15:40: Das macht mir gar nichts im Gegenteil.
00:15:41: also es ist so ein.
00:15:44: Die Leute können sich dürfen sich die frage gerne stellen ich stelle sie mir ja auch.
00:15:50: Natürlich gehen wir all in rein aber mir ist auch klar wenn wir uns da schon verstehe.
00:15:54: also wenn ich da schon.
00:15:56: Beim Formatsage, nee, ich glaub, das ist mir dann auch zu heikel, da gehe ich einen Schritt.
00:16:00: Es ist total legitim.
00:16:01: Jemand anders hätte künstlerisch eine andere Entscheidung getroffen.
00:16:04: Ich will gar nicht, aber ich kann ja nur für meinen Prozess sprechen.
00:16:06: Und da habe ich sofort gedacht, nee, das hat solche Eier, wenn wir als zwei Schwestern da miteinander biefen.
00:16:14: Und der Funfact war, ich wusste schon, dass das gut funktionieren wird.
00:16:18: Ich hatte es sozusagen intuitiv, wusste ich schon, das wird toll.
00:16:21: Aber ... Wenn du dann wirklich da erstmal stehst in so einem Fake Wohnzimmer, was deins ist, was auch ein bisschen so aussieht wie bei uns.
00:16:29: Und dann steht da die echte Caro und wir verhandeln was in Anführungen.
00:16:33: Ich mach wieder Lufthäschen.
00:16:34: Wir verhandeln was echtes.
00:16:36: Dann geht halt wirklich die Lucy ab.
00:16:38: Also dann geht es echt ab, weil man merkt, mach weniger, ist doch eh deine Schwester.
00:16:43: Wem willst du denn jetzt noch erzählen, dass das deine Schwester ist?
00:16:45: Das ist ja deine Schwester.
00:16:46: Also da musst du dich schon mal nicht mehr fürstrecken.
00:16:48: Und ich glaube, dadurch nimmt das alles Ihre Fahrt auf.
00:16:52: Und da wären wir blöd gewesen.
00:16:54: Also ich wusste es zu dem Zeitpunkt nicht.
00:16:56: Jetzt zahlt es sich so aus, dass wir gesagt haben, nee, rein da.
00:17:01: Natürlich Caro und Annette.
00:17:04: Für die anderen fehlt mir auch die Fantasie.
00:17:06: Also vor allem, wenn ich diese Geschichte erzählen möchte.
00:17:08: Und ja, ich glaube, es war richtig.
00:17:12: Familie ist ein großes Thema in der Serie.
00:17:16: Wir lernen ihre Familie kennen, ihren Mann, ihre Tochter, ihre Schwester.
00:17:21: Wie ist das eigentlich?
00:17:22: Also, Familie kann ja auch ganz schön anstrengend sein, wie wir alle wissen.
00:17:25: Du bist ja sowohl privat als auch in beruflich ganz eng mit deiner, gerade mit deinen Schwestern, verbannt.
00:17:34: Ist das manchmal auch schwierig, weil man dann, weil oft ist ja so, dann hat man eben die Familie und der Job ist irgendwie das andere.
00:17:39: Man erzählt sich so davon, aber das ist getrennt.
00:17:42: Aber wie du ja auch gerade gesagt hast, wenn man dann mit der Schwester vor der Kamera steht, Und vielleicht eine Szenespiel, die man so ähnlich im Warenleben schon mal erlebt hat, dass man sich gestritten hat wegen irgendwas.
00:17:53: Macht's das leichter oder macht's das schwerer?
00:17:55: Sowohl
00:17:55: als auch.
00:17:56: Und zwar immer abwechselnd.
00:17:58: Und das bleibt auch so.
00:17:59: Ich hab gedacht, irgendwann löst sich das, und man hat jetzt die Antwort, ob das jetzt eher leichter ist oder eher schwieriger.
00:18:05: Es ist auf jeden Fall eher lustiger, weil wir uns ja wirklich im echten Leben gut verstehen und auch gerne Zeit miteinander verbringen.
00:18:13: Bei uns ist es nun mal so, dass wir ... Unsere Lebensaufgabe als Familie ist es, dass wir uns entheddern.
00:18:20: Andere Familien haben die Aufgabe, sich wieder zu verheddern.
00:18:23: Bei uns ist eigentlich das Problem, das wurde uns auch aus Fachkreisen bestätigt, dass wir lernen müssen, Abstand zu halten.
00:18:33: Das ist sozusagen Distanz zu bekommen.
00:18:35: Insofern ist deine Frage sehr berechtigt.
00:18:37: Ist das dann sinnvoll, sich auch noch beruflich miteinander?
00:18:40: Gute Frage, ich habe keine Antwort.
00:18:42: Ich glaube aber, was wir zumindest machen, ist, dass wir uns dem stellen und auch ja da als Schwestern.
00:18:49: Also diese Verhäderung, die nun mal bei uns irgendwann aus irgendwelchen dysfunktionalen Gründen stattgefunden hat, dass einer meint, aber das passiert ja dir und dem anderen dann erklären möchte, wie sein oder in dem Fall ihr Leben besser würde, wenn sie nur besser auf mich hörte.
00:19:04: Und andersrum, es geht alles wie zu verse.
00:19:07: Das ist sehr anstrengend für alle.
00:19:10: Führt auch oft zu gar nichts.
00:19:11: Meistens.
00:19:12: Also es führt wie immer zu nichts, wenn man jemand anderen gute Tipps gibt.
00:19:16: Aber wir sind uns dessen immer mehr bewusst, lassen es teilweise schon weg und arbeiten dran.
00:19:29: Und der ganze Witz daran ist ja, dass das natürlich den Rest der Menschheit auch betrifft, wenn es uns betrifft.
00:19:33: Und ich bin ja nun mal nicht Anwältin, sondern Schauspielerin.
00:19:37: Und es ist ja meine Aufgabe, genau sowas sichtbar zu machen, zum Beispiel.
00:19:42: Also solche Konflikte.
00:19:46: Und ... ... in dem Fall frier und fünfzig ... ... ja, da verwischen die Grenzen ... ... und ja, ich find das ... ... als Turbo anstrengend manchmal vor.
00:19:54: Jetzt geht's mir gerade gut, ne?
00:19:55: Merkst du schon?
00:19:56: Ich hab gerade richtig ... ... bin in Plauderlau, ne?
00:19:58: Weil das alles so gut losgegangen ist, ... ... weil wir diese tolle Premiere letzte Woche hatten, ... ... weil die Reaktionen so super sind, ne?
00:20:03: Jetzt werb ich gerade in High ... ... High Fly, also mir geht's gut.
00:20:08: Weil das einfach traumhaft war.
00:20:09: Es war ein Riesengeschenk ... ... dieser Abend und überhaupt jetzt so, ... ... dass das Ding rauskommt.
00:20:15: Aber natürlich ... habe ich anderthalb Jahre davor, gar nichts gewusst, ob das irgendeine Sau interessiert, ob ich richtig auf die Mütze kriege, kann auch noch passieren.
00:20:25: Und zwar die nicht ganz unberechtigte Frage, wie selbst referenziell soll es denn jetzt noch werden?
00:20:31: Das habe ich mich natürlich in schlaflosen Nächten gefragt.
00:20:34: Ich bin aber zu einer Antwort gekommen.
00:20:36: Ich erzähle von etwas, von dem ich etwas verstehe.
00:20:40: Und das ist eine Einladung raus.
00:20:42: Und entweder wird die angenommen oder nicht.
00:20:44: Aber letztlich ist es eine Aufgabe als als Künstlerin.
00:20:48: Und das ist ein Angebot.
00:20:50: Und der Weg dahin, also bis man sozusagen Serviervorschlag dann auch macht, der ist
00:20:54: natürlich fürchterlich oft.
00:20:57: Aber das gehört dazu und da rein.
00:21:01: Und jetzt ist es gerade so, dass ich sage, Gott sei Dank haben wir es gemacht.
00:21:04: Gott sei Dank haben wir es uns auch getraut irgendwie.
00:21:07: Ich finde, das merkt man auch total.
00:21:10: Ich war da mit einigen Freundinnen und Kollegen.
00:21:12: Und bei der Premiere im Synodom, das war auch schön, das zusammenzugucken.
00:21:17: Und wir haben alle gesagt, dann merkt er ist irgendwie so viel Herzblut bei.
00:21:20: Und ich glaube, das macht's dann irgendwie auch tatsächlich aus.
00:21:23: Jetzt ist ja das Schöne in dieser Serie.
00:21:25: Geht's darum, dass die Annette hat jetzt keine ganz leichte Lebensphase.
00:21:30: Es gibt doch schon das ein oder andere Problem, sowohl privat als auch beruflich.
00:21:34: Und sie überlegt sich dann ... Sie will eine Serie machen über die Wechseljahre.
00:21:40: Und wenn's das Letzte ist, was sie tut, das ist so der Anspruch, den sie dann hat.
00:21:43: Und dann geht's eben darum, ihre Agentin ist, sagen wir mal, mäßig begeistert.
00:21:48: Viele andere auch.
00:21:50: Sie versucht, auch eine Drehbuchautorin zu finden, die ihr dann sehr schön sagt.
00:21:53: Sie will, eigentlich wollte sie erst ein Krimi oder sie wollte gerne mal eine Mörderin spielen, um ihr Rollenprofil zu verändern.
00:21:59: Und so klappt alles nicht so richtig.
00:22:00: Dann soll's diese Serie werden.
00:22:02: Dann geht's eben um die Frage, wem kann man das eigentlich verkaufen?
00:22:07: Und dann fragt man sich natürlich die ganze Zeit, wenn man jetzt davor sitzt, wie viel ist denn von der wahren Geschichte darin, nämlich der Frage, was ich ganz am Anfang angesprochen habe.
00:22:18: Die Sender werden ja wahrscheinlich die Türen weit aufgemacht haben, wenn man sagt.
00:22:22: Ich möchte jetzt gerne eine lustig unterhaltende Serie über die Wechselärme machen.
00:22:27: Das war doch sicher genau so,
00:22:28: oder?
00:22:29: Also, wie gesagt, es wird kein öffentlicher, aber es ist ganz einfach so schnell erzählt, so machen wir es auch in Folge IV der Serie, wird ja alles erzählt, ein bisschen verdichtet, wie es ist.
00:22:40: Sowohl ZDF als auch die AD hatten diesen Stoff auf dem Tisch und ich glaube, sie waren auch beide sehr interessiert.
00:22:49: Es hätte extrem lang gedauert.
00:22:52: Ich wäre zu alt gewesen für die Serie, bis wir es hätten verwirklichen können, bis die ihre Sendeplätze gefunden hätten.
00:22:58: Und das ist ja vielleicht auch ein Kritik an diesem Programm.
00:23:02: Vielleicht ist es aber auch einfach so, man merkt, öffentlich-rechtlich ist doch dann auch in Teilen Satter als Join.
00:23:10: Und das ist meine erste Zusammenarbeit mit SattEinsJoin.
00:23:14: Danielowinsky, also in dieser Form sowieso.
00:23:17: Und irgendwann, mittlerweile kann ich auch nur sagen, es sollte wohl so sein, die haben irgendwie gehört von dem Stoff, hatten schon zweimal an die Tür geklopft, ich hatte noch ein bisschen das Näschen gerümpft und hab gesagt, nee, Leute, das mache ich öffentlich rechtlich, möchte, dass das viele Leute auch so ein wichtiges Thema, das kann man öffentlich rechtlich und so weiter.
00:23:35: Also wer, wer sich interessiert für Inhalte, schaut bitte in Folge vier rein, da wird das auch alles verhackstückt.
00:23:42: Da kommen, egal, das lassen wir einfach so stehen.
00:23:46: Und nachher sollte es so sein, dass ich mit Joyn diese Serie mache und Sat.Eins.
00:23:52: Und da kann ich mich nur bedanken, weil das, was an den anderen Stationen ausgründen, sehr lang gedauert hätte.
00:23:59: Die haben auch alle gute Begründungen dafür, warum das nochmal in einem Gremium vorgestellt wird und warum man das frühestens den Entwicklungsauftrag bis dann und dann das und dann.
00:24:07: Und dann müssen wir gucken, mit seinem Platz.
00:24:09: Das war halt alles bei Joyn nicht so.
00:24:11: Die haben die Arme geöffnet und gesagt, komm rein, wir haben Bock.
00:24:15: Und legt los.
00:24:16: Und das ist eure Taskforce.
00:24:18: Super.
00:24:19: Go.
00:24:20: Und die sind wirklich mit extrem viel Vertrauen da reingeschlittert.
00:24:26: Und das war super notwendig, damit wir das wirklich innerhalb von einem Jahr auf die Beine gestellt haben.
00:24:33: Das wäre in den anderen Institutionen so nicht möglich gewesen.
00:24:39: Kleine Werbeunterbrechung in eigener Sache.
00:24:42: Hier ist Sarah Brassack, stellvertretende Chefredakteurin des Kölner Stadtanzeiger.
00:24:46: Wir berichten in der gedruckten Ausgabe oder im E-Paper des Kölner Stadtanzeiger sowie auf ksda.de täglich intensiv über alles Wichtige, was in Köln passiert.
00:24:56: Aber natürlich auch in der Region, Deutschland und der Welt.
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00:25:17: Und jetzt geht's weiter mit dem Podcast.
00:25:20: Dann sollte es vielleicht
00:25:21: so sein.
00:25:21: Und irgendwie ist es ja auch total lustig, weil es ja bei Sat.Eins dann auch läuft.
00:25:25: Und bei Sat.Eins gibt's ja jetzt auch den letzten Bullen wieder.
00:25:28: Das
00:25:28: ist so verrückt.
00:25:29: Und wer sich erinnert, weiß, dass Danny Lewinsky und der letzte Bulle damals zeitgleich liefen.
00:25:34: Wie lange ist das ja?
00:25:35: Fünfzehn Jahre?
00:25:36: Oder so um den Dreh?
00:25:37: Ungefähr.
00:25:38: Also wir sind zweitausend ... Genau, da sind wir rausgekommen.
00:25:44: Und das war natürlich auch wieder so eine Kleinigkeit von diesem ganzen Konstrukt.
00:25:50: Ich sitze mit den, mit von Joyn und St.
00:25:52: Eins sitze ich hier, weiß ich noch, letzten Sommer am Rheinufer und wir schlürfen noch irgendwie den Espresso nach Mittagessen, haben das ganze Ding festgemacht und dann sagen die, ja, und dann auch ganz geil.
00:26:05: Aber das können wir dir schon erzählen.
00:26:06: Wir machen mit Henning eine Neuauflage vom letzten Bullen.
00:26:10: Und ich habe wirklich nur innerlich bei mir, macht es nur klack, klack, klack, klack, klack.
00:26:14: Tschüss, tschüss.
00:26:15: Ich rufe den Ansach.
00:26:17: Henning, du bist dabei.
00:26:20: Wir machen frier und fünftig.
00:26:22: Und das war wirklich so toll, weil das, das konntest du dir auch nicht so bestellen.
00:26:26: Und jetzt sieht es so aus, als ob wir jahrelang PR-Arbeit daran gefeilt haben, dass wir jetzt gemeinsam starten.
00:26:32: Haben wir dann auch.
00:26:33: Aber ... Es waren alles lauter schöne Zufälle.
00:26:36: Ja, und ihr startet ja nicht nur gemeinsam.
00:26:37: Henning spielt ja auch eine nicht ganz unerhebliche Rolle in der Serie.
00:26:42: Richtig.
00:26:42: Deswegen hab ich ihn ja angerufen.
00:26:43: In der
00:26:43: ihr euch bei mir um die Ecke in der Flora VI, wie ich festgestellt habe, kennenlernt.
00:26:49: So ist es.
00:26:51: Ist das deine Stammkneipe?
00:26:52: Nee,
00:26:52: aber ich wohne wirklich da am Leipziger Platz.
00:26:55: Wir sprechen gerade von Nippes.
00:26:56: Deswegen fand ich es lustig, genau, als ich das dann erkannt habe.
00:26:59: Ja, Henning ist mein guilty Pleasure.
00:27:02: Das kann man sagen.
00:27:04: Der ist auch sehr lustig, muss man sagen.
00:27:06: Ja, das kann man auch so sagen.
00:27:08: Jetzt ist es in der Serie so, dass Annette dann versucht, Co-Stars zu gewinnen für das Projekt.
00:27:13: Weil natürlich klar ist, wenn große Namen dabei sind, dann wird's wahrscheinlich eher klappen.
00:27:19: Unter anderem Maria Fortwängler, die sie dann anruft.
00:27:21: Und die dann auch sagt, ja, ja, das mach ich.
00:27:24: Und als sie dann erfährt, worum es geht, ist sie leider verhindert.
00:27:27: Dann sagt Annette so schön, aber wir wissen noch gar nicht, wann wir drehen.
00:27:31: Und dann sagt meine Agentin, egal, wann wir drehen.
00:27:33: Sie kann nicht.
00:27:34: Genau.
00:27:36: Jetzt hast du ja sehr, sehr viele ... auch Co-Stars in die Serie bekommen.
00:27:43: Barbara Schöneberger, Cordula Stratmann, Anna Schult.
00:27:47: Anna Schult.
00:27:47: Also es sind wirklich Bettina Lamprecht.
00:27:50: Genau, wenn wir jetzt anfangen, dann vergessen wir die Hälfte.
00:27:52: Deswegen lasse ich mich nur... Ja, es sind wirklich ganz, ganz viele tolle Kollegen.
00:27:57: Wie schwer war das denn dann, in echt?
00:28:01: Unterschiedlich.
00:28:01: Also ich glaube erst mal, die Leute... Ich habe denen einfach den Piloten geschickt und habe gesagt, das ist es.
00:28:07: Und glücklicherweise waren da alle gleich begeistert und fanden dieses Buch toll.
00:28:13: Trotzdem sind es natürlich Vorschusslauern, die du geben musst, weil du noch nicht genau weißt, was ist denn mein Part.
00:28:21: Spätestens bei Barbara Schöneberger wird es einfach die Quadratur des Kreises zwei Termine zu finden oder drei Drehtage gemeinsam zu finden, wo das dann auch an der Location nur möglich ist.
00:28:34: Und auch hier, was soll ich sagen, also bei Barbara war wirklich dicht zu dem Zeitpunkt, also nicht im Sinne von Betrunken, obwohl er weiß es schon, nein.
00:28:44: Und das war toll, weil dann, die hatte Bock und hat das möglich gemacht und so war es auch bei zwei, drei anderen Leuten und das ist einfach, das nehme ich, also das sind die Geschenke, die ich auspacken durfte unter anderem.
00:28:58: Da gibt es auch wirklich sehr, sehr viele sehr lustige Szenen.
00:29:00: Manche kommen ein bisschen kürzer vor, manche länger kann ich auf jeden Fall auch noch empfehlen.
00:29:04: Ist das Folge vier ist die Geburtstagsparty?
00:29:07: Ja, das ist meine Party.
00:29:08: Die ist auch wirklich super aus vielerlei Gründen.
00:29:11: Aber man muss ja auch noch ein bisschen was offen lassen.
00:29:12: Ja, ist richtig.
00:29:13: Aber was man sagen kann, weil es nämlich die erste Szene ist, du liegst da in der Mitte des Rhein-Energie-Stadions.
00:29:19: Es ist natürlich, also mehr Köln geht ja irgendwie nicht, der Händes fehlt vielleicht noch, aber es ist schon irgendwie, fand ich, sehr lustig.
00:29:27: Und jetzt sagen wir mal, du bist ein bisschen zerstört, weil die Nacht lang war.
00:29:33: Ein bisschen unpäßlich, hätte meine Oma gesagt.
00:29:35: Genau.
00:29:35: Etwas
00:29:36: unpäßlich, ja.
00:29:38: Und man sieht dich in Nahaufnahme, man sieht dein Gesicht und man weiß ja nun auch von sich selbst, wenn man jetzt eben nicht mehr zwanzig ist und die Nacht war lang und man denkt zurück.
00:29:49: Das ist jetzt aber auch alles nicht mehr so richtig.
00:29:51: Ja, es war nichts am Autos sitzen soll.
00:29:53: Es war eine sehr ehrliche erste Einstellung.
00:29:57: Man muss auch sagen, im Kino ist es dann so semi, das zu sehen, wenn es dein Gesicht ist.
00:30:03: Aber ich habe das leider sehr, sehr, sehr lustig und sehr schlimm, was wir hier gerade sehen.
00:30:08: Aber genau das habe ich mich gefragt, als ich da so saß im Kino, also Kinovier des Sinedurms.
00:30:13: Das ist schon groß so.
00:30:14: Man sieht dich dann wirklich ganz nah und dann sieht man natürlich auch jedes Fällchen
00:30:18: und mehr.
00:30:20: Ja.
00:30:20: Kostet
00:30:20: das Überwindung?
00:30:21: Ja,
00:30:22: schon.
00:30:22: Aber ja, Punkt.
00:30:25: Lassen wir mal so stehen.
00:30:26: Kostet Überwindung.
00:30:27: Ist auch nichts für Feiglinge.
00:30:32: Und das Tolle ist aber ... wenn man die ganze folge sich anschaut und wenn ich jetzt mal von mir abrücken darf obwohl ich so heiße und es auch meinen gesicht leider ist ich kann jetzt nicht über ein anderes gesicht dann in dem fall sprechen dieses gesicht ist gleich auch wieder wunderschön und so ist es mit menschen.
00:30:50: diese diese einstellung ist nicht gerade vorteilhaft und das soll auch so gezeigt werden und da kann ich ja nicht sagen wasch mich aber mach mich nicht nass.
00:31:01: Kann man da bitte nochmal, kann man also das Close-up und jetzt auf zehn mal zehn Meter, zwanzig Meter, also bitte.
00:31:08: So.
00:31:10: Nee, genau so muss das aussehen und genau so sieht, sehe ich aus, wenn ich derrangiert bin und verkartert und so weiter.
00:31:18: Dann sehe ich halt so scheiße aus.
00:31:20: Was soll's?
00:31:21: Und im nächsten Moment geht das Leben weiter und dann kommt Bewegung in dieses Gesicht.
00:31:25: Man merkt, ah, okay, ja klar.
00:31:27: Ja, ich glaube, ich auch schon fünfzig Jahre mit rum.
00:31:29: Es ist... So, es gibt Schlimmeres.
00:31:33: Und ich glaube, wenn wir uns da ein bisschen an die Hand nehmen und wirklich, also dann sind wir ja bei Jugendwahren und, und, und, und, alle sind sich einig, dass Menschen unabhängig von ihrem Alter schön sind oder hässlich sind oder so.
00:31:53: Das ist drin, das ist drin in der Beschreibung Mensch.
00:31:59: Und als Schauspieler ist ja nun mal meine Aufgabe.
00:32:02: Ich kann noch nicht, ich kann noch nicht da allen Ernst, dass jetzt auf Beauty Shots gehen, acht mal fünf, zwanzig Minuten.
00:32:09: Das wäre völlig absurd.
00:32:11: Aber wie ist das?
00:32:12: Also die, also die Serienanette bekommt dann mit einem Rollenangebot einen Blumstrauß und Botox-Gutscheine.
00:32:20: Ja, worüber
00:32:21: sie sich auch verständlicherweise sehr aufregt.
00:32:23: Aber... Das ist ja doch eine Frage, die man sich irgendwann stellt, oder?
00:32:27: Weil man weiß ja so was wie Botox, also wenn's jetzt um Falten geht zum Beispiel, das ist ja relativ schnell gemacht und dann sind da schon mal wieder ein paar Falten weniger.
00:32:37: Ist das was, worüber du mal nachgedacht hast?
00:32:39: Kannst du das verstehen, dass Leute sagen, ich glaub, ich probier das jetzt doch mal aus?
00:32:45: Gerade in deinem Job?
00:32:47: Ich überlege deswegen mit der Antwort, weil man kommt so ganz schnell in Gewässer.
00:32:51: Erstens, jeder macht und jede macht, was sie will.
00:32:54: Es ist überhaupt nicht an mir, mich selbst oder andere Leute in eine Beurteilung von solchen Sachen zu gehen.
00:33:02: So, das ist vorweg.
00:33:08: Natürlich ist das, also dieses Szene ist ja nicht umsonst in der Serie.
00:33:11: Weil alles geht darum, wir werden zugemüllt mit Werbung dafür, wie wir schöner sein könnten und was wir alles machen könnten.
00:33:21: Und wie wir wissen, Nehmen ganz ganz viele Menschen dieses Angebot auch war und ich nehme das ja auch.
00:33:26: Also ich guck mal meine Nägel sind lackiert.
00:33:28: Ich habe meine Haare frisch gefärbt.
00:33:30: Das ist ja gar nicht so, wie ich sage.
00:33:33: Die Armen, die müssen also alle an ihrer Jugendlichkeit arbeiten.
00:33:36: Das ist ja mit Nichten so.
00:33:38: Im Falle Botox habe ich mich immer dagegen entschieden, weil ich aber auch aus beruflichen Gründen.
00:33:45: Ich kann nur sagen aus beruflichen Gründen ist meine Aufgabe.
00:33:47: Ich muss bei mir müssen, muss ich alles bewegen dürfen im Gesicht.
00:33:51: Ich kann nicht mit Nervengift mein Gesicht betäuben, weil mein Gesicht brauche ich, um meinen Beruf auszuüben.
00:33:57: So, das ist meine Antwort darauf.
00:33:59: Ob ich irgendwann darauf mal Bock habe oder nicht, das ist völlig irrelevant.
00:34:05: Ich kann zum jetzigen Zeitpunkt nur sagen, für diese Figur und für das, was wir da erzählen, bin ich heilfroh, dass ich nicht durchoperiert bin, weil das irgendwie Spaß macht.
00:34:19: das so zu erzählen aus dieser Perspektive.
00:34:21: Es kann aber genauso gut sein, dass eine Frau, die zwanzig Operationen hinter sich hat, eine tolle Serie macht mit ihren OPs.
00:34:27: Und dann ist man genauso berührt.
00:34:28: Und dahinter siehst du genauso den Menschen oder du lachst dich tot oder was auch immer.
00:34:33: Es ist nicht gut, weil ich nicht operiert bin, sondern es ist gut, weil wir mit diesen Themen umgehen mit einer gewissen Ehrlichkeit und nicht, weil ich nicht gebotox bin und die anderen sind alle unehrlich, sondern weil wir das Thema ... aus dieser Perspektive erzählen.
00:34:50: Aber es geht nicht darum, ob jemand Gebotox ist oder nicht.
00:34:53: Also wirklich das Gespräch verweiger ich.
00:34:55: Kann ich total verstehen und finde auch genau richtig, was du sagst.
00:34:58: Ich finde auch, das muss jeder und jede für sich selbst entscheiden.
00:35:02: Es ist natürlich in eurem Job einfach so gemein, weil, wie du ja zu Recht sagst, eigentlich, du brauchst ja dein Gesicht, brauchst ja eine Mimik, das ist ja Teil deines Schauspiels.
00:35:10: und auf der anderen Seite dadurch, dass ihr nun mal diesen Job macht, indem man eben immer euer Gesicht sieht und Leute ja auch ... oft irgendwas reinprojizieren, so eine gewisse Erwartungshaltung und uns natürlich oft irgendwie darum geht besonders gut auszusehen oder schön zu sein.
00:35:25: Glaube ich ist der Druck natürlich einfach noch mal viel größer als jetzt.
00:35:30: Also, wie ich jetzt als Journalistin am Schreibtisch sitze oder Interviewführer ist, ist halt egal, ob ich Falten habe oder nicht.
00:35:36: Aber in deinem Job frage ich mich halt, wenn ich ja manchmal schon vom Spiegel stehe und so denke, da ist aber jetzt diese eine so, das nervt mich jetzt hier diese eine Falte.
00:35:44: Wenn ich mir jetzt vorstelle, ich weiß, aber ich bin in einer Serie zu sehen in einem Film.
00:35:48: Ich laufe über rote Teppiche.
00:35:50: Ich find das schon ganz schön krass.
00:35:53: Ich würde, glaub ich, auch nicht wollen, was zu machen.
00:35:55: Aber man sieht es ja auch bei wirklich sehr vielen Hollywood-Schauspielerinnen und auch da super tolle Frauen, die fantastisch finden und die super spielen.
00:36:03: Aber wo man weiß, man sieht halt mit sechzig nicht so aus, wenn man gar nichts gemacht hat.
00:36:09: Und dann denk ich immer so ... Ich will das dann noch nicht verurteilen.
00:36:12: Gleichzeitig würde ich mir natürlich wünschen, dass dann solche Frauen vielleicht auch, dass man denen irgendwie auch ansehen darf, dass sie ein bisschen gealtert sind.
00:36:20: Weil es natürlich ja dann auch wieder so eine komische Erwartung ist halt.
00:36:23: Also Hollywood ist, glaube ich, noch mal eine ganz eigene Nummer für sich.
00:36:26: Also da kann ich ja auch leider gar nicht mitreden.
00:36:29: Was ich weiß, ist, dass da wie so Gesetze gibt.
00:36:32: Und dann ist das so.
00:36:33: Und dann machen das einfach fast alle.
00:36:35: Dann boomst, das ist so.
00:36:37: Also keine Ahnung, was das ... Ich glaube, das ist wie mit Politik.
00:36:41: Wenn du in so einem gewissen Fahrwasser bist, auf einer gewissen Höhe agierst,
00:36:47: dann
00:36:47: wird das so gemacht.
00:36:48: Da ist ja nochmal ein ganz anderer Druck als jetzt auf mir.
00:36:53: Da möchte ich, wie gesagt, ich kann nichts dazu sagen, ich bin nicht in.
00:36:56: Ich kenne die Situation von innen nicht, ich weiß nicht, was für ein Druck die da haben.
00:37:01: Aber nochmal, eine andere Person darf sich anders entscheiden und ich glaube nicht, dass einer mehr Recht hat auf Wahrheit als die andere.
00:37:12: Ich kann die nur aus meiner Perspektive erzählen, die Geschichte.
00:37:14: Aber da muss ich ehrlich sein.
00:37:16: Und deswegen ist meine Geschichte, dass dieses Close-Up, dieses schreckliche Close-Up, wo ich da im FC auf der Mittellinie lege, es ist wirklich, es ist wirklich erschreckend.
00:37:24: Es ist wirklich erschreckend für einen kurzen Moment, wenn man denkt, weil einfach alles riesengroß ist und weil ich eine, ich sehe, er zerknouched aus wie meine Urgroßmutter.
00:37:33: Die gute Nachricht ist, fünf Minuten später gehe ich aus dem Haus und denke, guck, geht doch wieder.
00:37:39: Es war alles in Ordnung.
00:37:41: Es hat auch ein bisschen Trosis der vorher-nachher-Effekt.
00:37:45: Das ist ja schon immer ein großes Thema gewesen, so hast du es auch in einem R&D-Interview von nicht allzu langer Zeit noch mal gesagt.
00:37:52: Es ist kein Gerücht oder Klischee, dass Frauen schon ab vierzig drastisch weniger interessante Angebote bekommen.
00:37:58: Das hat man ja bei dir immer den Eindruck, also das trifft dich ja offensichtlich nicht.
00:38:03: Du machst so viele tolle Sachen, aber... Kennst du die Angst oder hast du das irgendwie erlebt?
00:38:09: Haben sich Rollenangebote verändert?
00:38:12: In der Serie sagt die Einheit auch, ja dann ist man lange erst mal weg und dann soll man jetzt plötzlich dann irgendwie wieder die glückliche Oma spielen und dazwischen ist irgendwie nix.
00:38:20: Also wie erlebst du das jetzt mit Anfang Fünfzig?
00:38:25: Also erst mal hatte ich schon mal viel Zeit diese Serie vorzubereiten.
00:38:29: Das spricht ja für sich.
00:38:30: Ich war jetzt nicht in drei Charakterrollen so vertieft.
00:38:36: tollen Rollen, dass ich dafür keine Zeit finden konnte.
00:38:39: Aber natürlich hast du recht, ich rede da aus einer sehr privilegierten Situation, weil ich schön arbeiten darf.
00:38:46: Übrigens auch für ZDF und ARD.
00:38:48: Schön arbeiten darf.
00:38:49: Und gleichzeitig ist es so.
00:38:56: Also es ist nicht so, dass ich irgendwas absagen musste, was ich unheimlich gerne gemacht hätte, weil da eine tolle Rolle dabei war.
00:39:02: Deswegen bin ich überhaupt auch dahin gekommen, da ich sage, dann machen wir es halt selber.
00:39:07: Also Ideen haben wir ja.
00:39:10: Und ich weiß es natürlich von ganz vielen Kolleginnen, dass das dramatisch geworden ist, seit die vierzig sind.
00:39:18: Also dass die wirklich Schauspielerinnen und Schauspieler halten den Kopf über Wasser und das wüsste auch so nicht sehen.
00:39:25: Aber für ganz viele ist das absolutes Existenzminimum geworden und die haben vorher gut gearbeitet.
00:39:31: Ich rede nicht von Leuten, die vorher wenig Arbeit hatten oder so.
00:39:33: Ich rede von denen, die immer davon gelebt haben.
00:39:36: und für dieses wirklichen Überlebenskampf dann wird, ab Anfang Mitte vierzig.
00:39:41: Die verschwinden einfach von der Bildfläche.
00:39:44: Und das ist so.
00:39:45: Und selbst wenn ich ein bisschen aus der Statistik rausfalle, und deswegen hatte ich auch das Privileg, übrigens diese Serie anzuschieben.
00:39:53: Also das hat mir dann wiederum geholfen, diese Prominenz und so.
00:39:57: Und dass ich so ein bisschen auch als im Showbereich arbeite und dass man das dann alles sozusagen damit man da verknüpfen konnte.
00:40:06: Aber das ist nicht die Realität von den meisten Schauspielern überhaupt nicht.
00:40:10: Und sogar ich muss sagen, ich bin sehr hungrig nach wirklich guten Rollen.
00:40:14: Hast du denn das Gefühl, es verändert sich was?
00:40:16: Ich meine, es gab ja auch, es gibt ja auch Initiativen von Schauspielern, die eben gesagt haben, wir sind übrigens auch noch da und wir wollen irgendwie gute Rollen.
00:40:25: Sind das dann Lippenbekenntnisse von Senderproduzenten, dass sie sagen, ja, das ist wirklich sehr wichtig, das müssten wir auch machen.
00:40:30: Und dann ist es eben doch wieder anders.
00:40:32: Oder hast du schon die Hoffnung, dass sich da vielleicht zumindest langfristig was verändern.
00:40:37: Also letztlich reden wir aber überhaupt eine Bewegung für Frauen.
00:40:42: Und da hat sich ja in den letzten zwanzig Jahren, das hat natürlich schon mit Alice Schwarze angefangen und noch früher, aber da hat sich ja was getan.
00:40:51: Da ist natürlich viel in Bewegung und es sind auch viele Dinge jetzt viel besser als noch vor zwanzig Jahren.
00:40:58: Gleichzeitig werden gerade Uhren zurückgedreht.
00:41:01: Und zwar bei sämtlichen Themen, wo es um Gleichberechtigung geht.
00:41:04: Und zwar auf allen möglichen verschiedenen, in verschiedensten Themenbereichen.
00:41:11: Deswegen bin ich auch so froh, dass wir es gerade jetzt machen können.
00:41:14: Weil so schnell kann ich ja gar nicht gucken, wie alles wieder zurückgezogen wird, was mühsam in den letzten Jahren durchgesetzt wurde.
00:41:25: Also wir müssen irre wachsam sein.
00:41:28: eigentlich das ganze Gespräch, was wir zum Thema Demokratie und Zivilgesellschaft führen, das können wir auch zum Thema Frauen und Gleichberechtigung führen.
00:41:35: Also das ist ja mit Nichten fertig, nur weil wir eine gute Bewegung oder Zeitzeugen einer guten Bewegung sind, die hat Ausschläge in die richtige Richtung und auch in die komplett falsche.
00:41:49: Und leider habe ich das Gefühl, wir gehen gerade wieder in die andere Richtung.
00:41:53: International sowieso.
00:41:57: Und was den deutschen Fernsehmarkt entschuldige, ich bin ein bisschen abgeschwiffen, abgeschwovt oder so.
00:42:04: Ich bin ja abgeschwovt gerade.
00:42:08: Ist das, glaube ich, ähnlich?
00:42:10: Also dadurch, dass das Fernsehrat etc.
00:42:16: das Fernsehen einfach für alle gemacht wird und knapp vierzig Prozent dieses Landes sich eine Partei wünschen, Oder ich weiß nicht, wie viel, das ist mir auch egal.
00:42:31: Die da ganz andere Haltung hat, als ich zum Beispiel, müssen wir uns ganz schön warm anziehen und müssen laut sein und Stimme für uns verschaffen.
00:42:42: Das ist was, was mich auch total umtreibt und wonach ich dich eben auch fragen wollte, weil ich auf der einen Seite das Gefühl habe, eben wie zum Beispiel beim Thema Wechseljahre, es verändert sich.
00:42:51: Es wird mehr darüber gesprochen, es gibt mehr Angebote.
00:42:54: Es gibt Möglichkeiten, sich zu informieren, auch irgendwie, dass Frauen sich untereinander austauschen.
00:42:59: Und auf der anderen Seite gibt's ja so eine Total, gibt's ja diesen Backlash und man fragt sich.
00:43:07: Und Dinge, von denen man irgendwie dachte, das sei jetzt sozusagen alle Ewigkeiten, also das haben wir jetzt erreicht und da gehen wir jetzt auch nicht mehr zurück.
00:43:15: Da stellt man jetzt fest, ah nee, das ist ja irgendwie, das ist ja gar nicht so.
00:43:21: Offensichtlich gibt es eine Riesensehnsucht danach, dass alles wieder sehr konservativ gesehen wird oder dass wir irgendwas erhalten, was, glaube ich, nie so schön war, wie die Leute behaupten.
00:43:30: Das ist, glaube ich, die größte Illusion, der wir in die Falle rennen, ist, dass wir immer meinen, es war doch alles gut vor fünfzehn Jahren.
00:43:38: Es war gar nichts gut oder vor fünfzwanzig oder vor fünf dreißig Jahren, wo alle wieder hinwollen.
00:43:43: Wir können ja nur nach vorne gehen.
00:43:45: Und diese Weigerung in dieser Welt irgendwie... in die Zukunft zu laufen und nicht sich permanent umzudrehen, zu sagen, kommen wir retten alle unseren Arsch und gehen wieder zurück dahin, wo wir uns alle wohlgefühlt haben.
00:43:58: Das wird nicht funktionieren.
00:43:59: Also das, ich habe keine Ahnung.
00:44:02: Ich bin eine der ungebildeten Menschen, die ich kenne.
00:44:05: Aber das weiß ich.
00:44:07: Das ist die falsche Richtung.
00:44:09: Ich verstehe überhaupt nicht, wie wir auf die Idee kommen, dass wir die Uhren wieder zurückdrehen.
00:44:13: Ich verstehe es nicht.
00:44:15: Ich glaube, das ist aber natürlich auch ins Unreine gesprochen, dass viele Leute irgendwie so eine Sehnsucht danach haben, wieder Sicherheit zu spüren.
00:44:21: Und ich glaube, dass zum Beispiel sowas wie sagen wir jetzt mal sehr klassische Rollenverteilungen, bestimmte Rollenklischees, dass manche Leute das Gefühl haben, das gibt ihnen so einen Raum, wo klar ist, okay, das sind jetzt die... muss danach, den ich mich verhalten soll oder die Bewegungsräume, die ich habe.
00:44:37: Weil anders kann ich mir jetzt auch so was wie Threadrives oder so.
00:44:39: Ich kann mir das irgendwie gar nicht erklären.
00:44:41: Also, welche Frau sollte denn ernsthaft wollen, dass wir wieder in so ein konservatives Frauenbild zurückgehen?
00:44:47: Ja,
00:44:48: kann ich mir auch nicht erklären.
00:44:49: Genau, aber der Trend ist da und den müssen wir anerkennen.
00:44:53: Und da können wir uns ja irgendwie nur zu ... Ich glaube auch, das ist die Sehnsucht nach einfachen Lösungen.
00:44:58: Die gibt's nicht.
00:44:59: Sie wird es nicht geben.
00:45:01: Ist Humor ein guter Weg, so eine Serie, also auch was wirklich unterhaltsames, ja ein erster Linie mal unterhaltsames, aber ist es für dich auch ein guter Weg zu sagen, solche Themen anzusprechen, irgendwie zu thematisieren oder sagst du, ich mach jetzt so eine Serie mal in erster Linie, weil ich irgendwie will, dass die Leute eine gute Zeit haben oder denkst du sowas auch mit?
00:45:23: Ich hoffe, dass das automatisch sichtbar wird, sowas.
00:45:30: Ich denke, das nicht in erster Linie ist auch gar nicht mein Job.
00:45:34: Aber die Art und Weise, wie wir Dinge besprechen, was wir besprechen
00:45:39: und
00:45:40: das ab und zu eben über den Humor, genau, weil ich habe ja keine Antworten.
00:45:43: Ich habe überhaupt keine Antworten, wie es sein muss, aber das ist mir überhaupt in einem Raum.
00:45:49: wo es so eng wird, wie gerade weltpolitisch, dass man noch einen Witz machen darf und dass man sagen darf, naja, ich hab auch nicht so richtig ein bisschen Schulter zucken, aber wir müssen die Fragen weiterhin stellen.
00:45:59: Ich glaube, das geht nur über Humor.
00:46:01: Also, da hat Humor zumindest immer, ist immer vorne weg, weil sich niemand, erst mal niemand bedroht fühlt und alle sich mal kurz entspannen dürfen.
00:46:12: Und dann geht es weiter.
00:46:13: Also, das schafft Humor vor allen Rechthabern und Rechthaberinnen.
00:46:19: Der macht einfach mal Platz und sagt, ich stelle mal eine ganz doofe Frage, hat sich jemand anders im Raum diese Frage heute auch schon gestellt.
00:46:25: Und dann kann man darüber sozusagen ins nächste Thema rein.
00:46:29: Das finde ich, glaube ich, ganz gut daran.
00:46:31: Aber spürst du eine andere Notwendigkeit, dich zu positionieren?
00:46:34: Vielleicht auch politisch in der Öffentlichkeit oder so, weil du natürlich als öffentliche Person auch eine Stimme hast?
00:46:39: Es gibt ja auch Schauspieler, die sagen, dass ich mach mein Job, das ist das eine und was ich irgendwie politisch denke oder mich zu bestimmten Themen äußert, das mache ich dann halt in meinem privaten Umfeld.
00:46:51: Hat sich da was verändert?
00:46:52: Also ist da so eine andere Dringlichkeit?
00:46:56: Ja, ich glaube da... Ich habe es gerade eben überspitzt formuliert.
00:47:01: Ich habe selber gar kein Interesse, mich politisch zu äußern, weil ich möchte niemandem sagen, was er wählen soll oder so.
00:47:09: Wie komme ich denn dazu?
00:47:10: Das schätze ich ja gerade an der Demokratie.
00:47:12: Nichts desto trotz.
00:47:15: Kann ich ja nicht durch die Gegend laufen und beide Augen, die Ohren, die Nase und den Mund zuhalten und so tun, als ob ich das nicht sehe.
00:47:23: Und wenn es einen riesen Rechtsruck gibt und der wird auch noch als Linksruck getarnt, dann bin ich sprachlos und das ist meine Haltung.
00:47:31: Und die sage ich an gewissen Stellen.
00:47:33: Und damit ist auch schon die Wahrheit auf dem Tisch.
00:47:36: Also das ist ja nur meine Haltung.
00:47:39: Kann ja jeder eine andere haben.
00:47:41: Aber die möchte ich auch äußern.
00:47:43: So einfach ist das.
00:47:45: Wenn du jetzt überlegst, wer deine Serie gucken wird, was würdest du dir wünschen?
00:47:49: Willst du vor allem Frauen ansprechen?
00:47:51: Willst du vielleicht auch Männer ansprechen und sagen hier beschäftigt euch auch mal mit dem Thema.
00:47:55: oder junge Frauen, ältere Frauen, am besten natürlich alle.
00:47:59: Aber was stellst du dir so vor?
00:48:01: Also am liebsten alle.
00:48:04: Aber natürlich mache ich das erst mal für die neun Millionen Frauen, die in der ähnlichen Situation sind wie ich und ich glaube die sind auch.
00:48:11: Primär, primär angesprochen, aber es ist natürlich total acqua.
00:48:14: Ich halte sowieso nichts von, das ist ein Frauenprogramm, das ist ein Männerprogramm.
00:48:16: Wenn das Programm gut ist, dann ist es hoffentlich für alle da.
00:48:20: Also meine Kinder finden es gut.
00:48:22: Sehr gut.
00:48:23: Es gibt auch Frauen, die sagen, die Wechseljahre, das ist eine totale Befreiung.
00:48:29: Der Blick ist oft sehr negativ, was hat nur für Einschränkungen, was verändert sich, was ist problematisch.
00:48:33: Und dann gibt es aber auch die, die sagen, ich merke irgendwie, Mir ist zum Beispiel viel mehr egal, also was andere Leute über mich denken, ich verändere mich da.
00:48:41: Oder wenn man auf so tolle Frauen wie Maren Kräumann guckt, mit der du ja auch immer drehst, die ja auch klar sagt, ich habe jetzt irgendwie so die beste Zeit, weil ich jetzt, wo ich älter bin, irgendwie Dinge machen kann.
00:48:56: Also ist das auch was, wo du sagen kannst, ich kann schon auch... Das positive in dieser Zeit und in dieser Lebensphase sehen und merke irgendwie auch, das sind vielleicht auch Veränderungen, die ich eigentlich irgendwie auch gut finde, weil ich es vielleicht früher gar nicht so empfunden habe.
00:49:10: Also dem Punkt, den du gerade angesprochen hast, den kann ich hundertprozent bestätigen.
00:49:14: Also, dass ich so ein bisschen aus einer funktionalen Lebensphase rauskomme, wo ich das Gefühl hatte, ah, wichtig ist, dass man das alles gut hinkriegt und dass man das alles so ein bisschen in eine Häkchenphase sehr überspitzt formuliert, aber dass man Ja, dass man sich so Sachen abholt, also Mutterschaft, Eltern sein, das ist natürlich irgendwie was, was zu großen Unsicherheiten innerlich führt.
00:49:37: Ist das richtig?
00:49:38: Machen wir das gut?
00:49:40: Machen wir das gut genug?
00:49:42: Ist das falsch?
00:49:42: Was ist es und so?
00:49:43: Also dieses permanente Hinterfragen und dass man natürlich die Sehnsucht hat, das richtig zu tun.
00:49:50: Und jetzt sind die bald groß und meine Verantwortung, die nabeln sich ab.
00:49:55: Und ich merke so, okay, diese Verantwortung ist nicht mehr so krass.
00:49:58: Ich bin nicht mehr in so einer krassen Verantwortung.
00:50:00: Ich bin natürlich in Verantwortung für meine Kinder nach wie vor.
00:50:03: Aber nicht mehr so wie vor zehn Jahren mitnichten.
00:50:06: Und das muss ich sagen, finde ich so geil, weil mir ist es wirklich egaler, als vor zehn Jahren, wie irgendjemand mich persönlich findet.
00:50:14: Betonung liegt auf irgendjemand.
00:50:15: Ich bin immer noch genauso wie die meisten anderen Menschen, übrigens besonders Frauen.
00:50:23: Ich mach mich natürlich nicht unabhängig von dem Urteil anderen Menschen.
00:50:26: Und das ist ja quatsch.
00:50:28: Wir sind ja miteinander verbunden.
00:50:29: Wir leben ja unter anderem davon, dass wir gesehen sind und zwar neben in Verbindung gehen.
00:50:35: Aber nicht mehr mit.
00:50:36: Ich mach's auch nicht mehr mit jedem.
00:50:37: Es ist auch okay.
00:50:38: Und ich find's auch geiler.
00:50:40: Ich find's besser.
00:50:41: Es ist ehrlicher auch.
00:50:43: Das stimmt.
00:50:43: Und ich finde, ich mein, auch das ist in der Serienthema zum Beispiel Wut.
00:50:47: Es ist ja gerade bei Frauen.
00:50:49: Den wird ja Wut.
00:50:50: nicht so richtig zugestanden.
00:50:51: oft, weil man das irgendwie, das ist so ein Gefühl, dass dann werden Frauen schnell in so eine Ecke gestellt, sie seien hysterisch, was man eigentlich ja gar nicht mehr sagen sollte, aber während das, glaube ich, Männern viel eher zugestanden wird, und ich habe schon das Gefühl, dass das auch so ein Thema ist, wo man merkt, ja wenn man älter wird, dann vielleicht gestehe ich mir die dann einfach auch mal zu auf Dinge und auf Umständen.
00:51:12: Also
00:51:13: wir kommen ja wirklich, wir sind ja immer noch mitten in diesem Patriarchat und es, was wir unheimlich geübt haben, glaube ich, in den letzten paar hundert Jahren, weil wir auch immer mehr Wissen angesammelt haben, Antworten geben.
00:51:23: Es wird eine Frage gestellt in dem Raum und wer weiß die Antwort.
00:51:27: Und wer am schnellsten ist?
00:51:28: und wer sagt, äh, Leute, hört mir zu.
00:51:30: Ich hab den Raff.
00:51:32: Da sagt man, ach, gut.
00:51:33: Und wenn da jemand sitzt und sagt, hm, ich hab das gelesen und hab mir das angeguckt und das auch noch, es wird sehr kompliziert.
00:51:41: Dann ist schon Fress erhalten.
00:51:43: Und meine Erfahrung ist, dass ich viele Frauen kenne, die so denken.
00:51:47: Die machen sowohl als auch.
00:51:49: Und ich kenne viele Männer.
00:51:50: Und ich möchte keine Männer diesen, genauso wenig wie das öffentlich-rechtliche Fernsehen, eben.
00:51:55: Aber die sind darauf oft getrimmt, Antworten zu geben.
00:51:59: Und sagen, ja, pass auf.
00:52:00: Da habe ich die Expertise, es ist so und so.
00:52:03: Und dann wird eine sehr gute Antwort gegeben auf dem Thema.
00:52:07: Aber es werden Fragen vermieden so oft.
00:52:09: Und ich meine das als männliche und weibliche Attribute in erster Hinsicht und nicht als Männer sind so, Frauen sind so.
00:52:16: Eine große Qualität von Frauen ist, dass sie, glaube ich, dass sie zuhören können.
00:52:22: Oder eine weibliche Qualität ist, dass man viele Dinge mit einbezieht in die Entscheidung, die dann kommt.
00:52:29: Noch das auch noch und das auch noch.
00:52:31: Und das dauert oft.
00:52:33: Und das wird auch besser je länger.
00:52:35: Und ich glaube auch deswegen werden viele Frauen besser.
00:52:38: Ich kenne ganz viele tolle Frauen in meinem Alter, die ich immer noch toller finde und die immer noch toller werden und mehr werden.
00:52:45: Und natürlich kenne ich auch Männer, die mehr werden.
00:52:48: Aber ehrlicherweise, das sage ich jetzt einfach so, mehr Frauen, vor allem die mit der Neugier ausgestattet sind, mehr zu werden.
00:52:55: Das möchte ich auch noch erfahren.
00:52:57: Ah, da gehe ich mit dir hin.
00:52:58: Ah, supergeil, das machen wir.
00:53:00: Ja, und wie gesagt, also es geht mehr um die... Qualitäten da drin.
00:53:05: und natürlich kenn ich auch tolle Männer mit weiblichen Qualitäten und andersrum.
00:53:08: und manchmal brauchst du so.
00:53:10: Das ist ein anderer Podcast ein anderes Thema.
00:53:12: man lehnt sich mit jedem Ding aus dem Fenster.
00:53:15: aber wie gesagt ist mir glücklicherweise seit ein paar Jahren scheißegal geworden.
00:53:17: Ja eben das ist doch super.
00:53:21: Solidarität ist so ein Thema das ist also weibliche Solidarität auch eben vielleicht zwischen Frauen zum Beispiel unterschiedlichen Alters spielt in der Serie auch eine Rolle.
00:53:29: also ist ja oft irgendwie so dass man so dass man so das so aufmacht wie hier ihr da.
00:53:34: Also die jungen Frauen, die sind dann alle entweder oberflächlich oder was, was ich eben nur auf ihre Schönheit fokussiert oder so.
00:53:40: Und das thematisiert ja in der Serie auch an einer Stelle.
00:53:45: Ist das auch was, wo du merkst, auch so mit dem Alter werden?
00:53:47: Das ist doch eigentlich quatsch, wenn man so sagt, wir gegen euch, sondern eigentlich müssen wir irgendwie versuchen, solidarisch gerade als Frauen, weil wir eigentlich alle von denselben Herausforderungen stehen.
00:53:59: Ja, total.
00:53:59: Das ist Sonja und mir so aufgefallen, dass wir damals, wir hätten uns ja zum Beispiel, also die Sonja Schönmann, die Autorin, wir hätten uns ja damals ohne Weiteres mal nach Feierabend zu zweit an den Tisch setzen können, mal sagen, sag mal, wie ist das für dich mit zehn Männern in einem Raum?
00:54:17: Und für dich?
00:54:18: Und fühlst du dich manchmal auch so einsam?
00:54:20: Und nicht, weil die doof sind, sondern einfach, weil das nicht stimmt in der, in der, es stimmt einfach nicht in der Zahl der Vertretung, ja, so.
00:54:27: Und Da sind wir gleich zugekommen.
00:54:31: Das war nicht dran.
00:54:34: Wir waren so beschäftigt, da unseren Kopf über Wasser zu halten und das irgendwie hinzukriegen.
00:54:39: Ich bin genauso schnell wie du.
00:54:41: Ja, ich mach das auch so.
00:54:42: Ja, natürlich ist das.
00:54:43: Und so, da holen wir den Witz her.
00:54:44: Und jetzt... Zack!
00:54:46: Raus damit!
00:54:47: Raus!
00:54:48: Und ich durfte mich mal langsam entspannen, als ich mit Korla Stratmann die Schillerstraße gemacht habe.
00:54:53: Als ich mit Maren Kräumann in diesen kleinen schönen Sketchformaten und wir da wirklich... Also das war so angenehm, einfach mal zu merken, ah, guck mal,
00:55:06: ah,
00:55:07: hier ist was anderes im Raum.
00:55:09: Und das heißt nicht, das eine ist doof, das andere ist gut.
00:55:12: Das heißt, es hat eine andere Energie und weil da einfach plötzlich mal sechs Frauen waren und nur zwei Männer.
00:55:18: Und dann passiert einfach mal was anderes.
00:55:20: Das gab's aber früher nie.
00:55:22: Es gab es einfach nicht.
00:55:24: Ich war immer nur mit Männern im Raum.
00:55:27: Und das ist schon mal vorweg, wenn man über sowas spricht.
00:55:32: Das heißt, das ist für uns alle neu, dass wir wirklich die Möglichkeit haben zu sagen, jetzt fragen wir mal die Frauen im Raum, ist das so?
00:55:39: Und nicht Männer gegen Frauen, sondern einfach mal überhaupt so was wie eine Gleichberechtigung gibt es überhaupt erst seit ein paar Jahren in Arbeitszusammenhängen.
00:55:50: Das ist also irgendwie neu.
00:55:53: Und sich dazu vergewissern und zu gucken und zu merken, guck, Männer machen das schon sehr erfolgreich, seit zweitausend Jahren oder länger.
00:55:59: Die haben sich immer miteinander verbunden.
00:56:03: Auch wieder hier, nicht persönlich.
00:56:05: Aber das ist ein System, das funktioniert so.
00:56:08: Warum machen wir es uns denn so schwer?
00:56:10: Und wenn dann einmal irgendwie aus der Reihe tritt und sagt, ich mach das aber.
00:56:16: Gott, ist die Ehrgeiz.
00:56:17: Ist ja höchst unangenehm.
00:56:18: Boah, die ist aber auch wirklich... Also das ist schon lange her, dass die eine Frau war.
00:56:22: Wow!
00:56:23: Erst mal unterstützen und ja, die macht drei Fehler auf dem Weg.
00:56:28: Also das kann man sich ja gar nicht genug hinter die Löffel schreiben, oder?
00:56:32: finde ich auch.
00:56:33: Ja, ich glaube, das hat natürlich damit auch zu tun, dass man irgendwie so lange das Gefühl hatte, es ist nicht genug Platz da für alle.
00:56:39: Und dann muss ich mir den natürlich irgendwie so erkämpfen.
00:56:42: Richtig.
00:56:42: Und ich glaube auch, wie du ja sagst, Männer machen das seit zweitausend Jahren.
00:56:45: Also die Wüsste für uns ist, da reischt der Platz.
00:56:48: Das ist so, also das können wir, können wir, glaube ich, auf jeden Fall mitnehmen.
00:56:54: Wir müssen so langsam zum Ende kommen.
00:56:56: Ich wollte dich aber noch fragen, wenn man jetzt so überlegt, Du hast diese Serie, die trägt jetzt deinen Namen.
00:57:03: Dann kann man jetzt auch noch sagen, als Kölnerin, du hast kürzlich Willi Milowicz gespielt im Theater an der Volksbühne.
00:57:12: Ist doch jetzt eigentlich alles erreicht, oder?
00:57:14: Spinnst du?
00:57:15: Gibt's auf der Bucketlist?
00:57:16: Was gibt's auf deiner Bucketlist noch?
00:57:18: Was muss noch?
00:57:19: Was soll noch?
00:57:21: Immer nach dem Projekt ist vor dem Projekt.
00:57:24: Also wirklich, unscheißig.
00:57:25: Ich guck da immer nach vorne und ich genieße das.
00:57:28: Gerade kann ich das mal so schön genießen, dass da was zur Welt gekommen ist.
00:57:32: Und der Willi Milowitsch war natürlich auch so ein Geschenk.
00:57:34: Das war auch das Geschenk des Jahres.
00:57:36: Meine erste Hosenrolle übrigens.
00:57:37: Und dann auch noch Kölsch.
00:57:39: Ich kann gar nicht sagen, ah, da mach ich jetzt den Haken hinter und das war's.
00:57:43: Das ist ja auch so ein Missverständnis.
00:57:47: Dass man glaubt, man wird irgendwann mit irgendwas fertig.
00:57:51: Das kann man aber dermaßen abhaken.
00:57:53: Das stimmt ja gar nicht.
00:57:54: Wer hat denn damit angefangen, das zu erzählen?
00:57:57: Man wird nicht fertig.
00:57:58: Was ja eigentlich schön ist, weil sonst könnte man auch aufhören.
00:58:01: Ja.
00:58:02: Oh Gott.
00:58:03: Ja, irgendwann kommt das von selbst.
00:58:05: Ich bin sehr gespannt, was noch kommt und ich freue mich und hoffe, dass du auch da noch mal wieder vorbeikommst bei vielen neuen schönen Projekten.
00:58:13: Ich kann jetzt auf jeden Fall noch mal sagen, dass deine wirklich tolle und sehr unterhaltsame Serie Frierenfünfzig ab zehnten November bei Join zu sehen ist.
00:58:21: Darf ich ganz kurz noch, ich habe jetzt die Sonja genannt, unseren Regisseur, um jetzt auch noch mal die Männer hier zu...
00:58:27: Wir wollen noch Männer unterstützen.
00:58:28: Ich möchte noch mal drei tolle Männer nennen, die bei Frierenfünfzig dabei sind, der Felix Steens.
00:58:32: mit dem wir auch die Merzensfiel drehen.
00:58:34: Das ist der Regisseur, der hat das fantastisch gemacht mit dem Kameramann Brandon Uffelmann, Stefan Denzer, als Produzent auch drauf.
00:58:43: Dann haben wir Alexander Kuhn, als mein Ehemann.
00:58:47: Der möchte ich jetzt mich auch noch mal bedanken für diesen fantastischen Cars mit Maria Matschke, meiner Schwester Karo Frier, Jasmin Schakeri, Traute Höst.
00:58:54: Das ist jetzt nun mal die Familie.
00:58:56: Also auf die alle kann man sich freuen bei Frier und Fünfzig.
00:59:01: Dann haben wir die Männer jetzt auch noch erwähnt, das ist doch gut.
00:59:03: Find ich gut.
00:59:03: Da kann sich keiner beschweren.
00:59:05: Nee, macht
00:59:05: keiner oder?
00:59:05: Nee, also dann nochmal.
00:59:07: Ab zehnten November bei Join, ab vierundzwanzigsten November in Sat.
00:59:11: Eins.
00:59:12: Ich wünsche euch sehr, sehr viele Zuschauer und ich hoffe sehr auf eine Staffel zwei und dann sprechen wir uns vielleicht nochmal wieder.
00:59:19: Vielen Dank, dass du da was anhättest.
00:59:20: Nämlich ernst, Anne.
00:59:21: Arbeiten wir dran.
00:59:22: Vielen vielen Dank
00:59:23: und Ihnen sage ich vielen Dank fürs Zuhören und bis bald.
00:59:26: Anregung, Kritik, Torkastvorschläge gern per Mail an mich an anne.burgmärr.kstarmedien.de.
00:59:33: und die nächste Folge Talk mit Kai gibt's nächsten Donnerstag um sieben
00:59:36: Uhr.
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