Was war der peinlichste Moment Ihres Lebens, Frank Schätzing? Der Kölner Bestseller-Autor im Gespräch
Shownotes
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Die lit.Cologne-Lesung mit Frank Schätzing findet am 26. November statt. Tickets unter: https://www.litcologne.de/
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Transkript anzeigen
00:00:00: Dann kam dieser neue Musiklehrer, der legte was auf, erzählte uns nichts über Komponist, über den Inhalt, sagte, hör doch das an.
00:00:07: und dann sagt er, was ihr empfunden habt.
00:00:09: Ich glaube, das ist die Zukunft der Popmusik.
00:00:11: und dann haben wir auf Space Auditie gehört.
00:00:13: Und als ich das gehört habe, da habe ich plötzlich gedacht, Moment, die erzählen die Herr Bullshit, Träumen ist rehabilitiert.
00:00:20: Der Typ, wenn der sowas machen kann, damit Erfolg hat, dann ist das der König aller Träumer, dann kann ich das auch.
00:00:38: Hallo und herzlich willkommen zum Podcast Talk mit K. Dem Podcast, der nur eine Regel hat.
00:00:43: Wir laden interessante Menschen aus Köln ein.
00:00:45: Und manche davon laden wir auch mehrmals ein, weil es besonders viel Spaß mit ihm macht oder auch, weil sie besonders produktiv sind.
00:00:52: und für meinen heutigen Gast gilt gleich beides.
00:00:55: Denn er hat jetzt mit Spaceboy ein fulminant unterhaltsames lesenswertes Buch über David Bowie vorgelegt, aber auch über sein eigenes Leben und einige kosmische Parallelen zwischen diesen beiden Leben.
00:01:06: Schön, dass du da bist, Frank Schätzing.
00:01:10: Du warst ja schon mal vor einem Jahr hier im Podcast-Studio.
00:01:12: Damals hattest du Helden veröffentlicht, dein Roman, in dem du die Geschichte von Jakub erzählst aus deinem Kölner Mittelalter Roman Tod und Teufeln.
00:01:20: Jetzt bringst du ein Jahr später, noch nicht mal ein Jahr später, schon wieder ein neues, dickes Buch von vierhundertsechseiten heraus über deinen ganz persönlichen Helden, nämlich David Bowie.
00:01:30: Aber zunächst mal die Frage, wie kommt dieses ... Irre Schreibtempo zustande, also schläfst du überhaupt?
00:01:35: Mittlerweile schlafe ich sogar richtig viel.
00:01:38: In den Neunzigern braucht ich noch drei Stunden, in den Nulljahren braucht ich vier Stunden pro Nacht, dann habe ich mir gedacht, dass das alles nicht gesund sein kann.
00:01:45: Aber eigentlich war dieses Bojibuch nur als Büchern gedacht, als kleines, eigentlich eher als ein Essay über seine Frühzeit.
00:01:54: Dann dachte ich nur irgendwann, es gibt so viele Biografien von Bowie, wir brauchen da noch eine.
00:02:00: Also musste das mit einem persönlichen Erlebnis verknüpfen.
00:02:03: Das war dann der Tag, an dem ich ihn das erste Mal gehört habe.
00:02:05: Da war ich zwölf.
00:02:06: Das steht mir wie heute vor Augen.
00:02:08: Also habe ich diese Begebenheit aufgeschrieben und stellte fest, dass das einen wahnsinnigen Spaß macht, mich in meine eigene Vergangenheit zu vertiefen.
00:02:16: Wenn man beim nächsten Mal über On-Block, über dein ganzes Leben nach, Und da habe ich Blut geleckt, dachte dann, erzähl doch einfach dein Leben und erzählst dir das von Bowie gleich mit, weil der für mich immer wichtig war.
00:02:27: und so ist ein Buch dabei rausgekommen.
00:02:29: Man muss natürlich auch sagen, dass dein Verlag hier wie den Falschen gefragt hat, also es darum ging, ein Büchlein über Bowie zu schreiben, oder?
00:02:36: Weil für Büchlein bist du jetzt gerade nicht bekannt.
00:02:38: Es ist
00:02:38: grundsätzlich, wenn du mich nach einem Büchlein fragst, bin ich immer der Falsche.
00:02:43: Aber für, also was hatte ich jetzt bei Helden?
00:02:45: Tausend Seiten, also das bin ich mit vierhundert und drehundert, achtzig glaube ich sogar.
00:02:49: Ist ja fast eine Novelle.
00:02:50: Ja, quasi.
00:02:52: Wir schätzen nur Welle.
00:02:54: Man muss aber sagen, ich habe das beim Einstieg nicht einfach so gesagt, ich finde es wirklich unterhaltsam.
00:02:58: Und zwar auf allen dann fast vierhundert Seiten.
00:03:02: Und ich möchte vor allen Dingen erst mal Danke sagen, weil du hast mir große Lust gemacht, David Bowie zu entdecken.
00:03:07: Denn als du ihn entdeckt hast, neunzehnhundertneunundsechzig an einem Kölner Gymnasium, wo du nach einer Schnarchnase von Musiklehrer, die dann endlich in den Ruhestand gegangen ist, einen coolen Musiklehrer mit langen Haaren bekommen hast, der das Eierbum Space Auditier dann im Musik Unterricht
00:03:21: aufgelegt hat, da
00:03:22: warst du ja... Zwölf oder dreizehn Jahre alt.
00:03:25: Und ich wurde erst zehn Jahre später geboren.
00:03:27: Und natürlich kannte man dann David Bowie, als man sich Mitte der neunziger Jahre, sage ich mal, mit Björk und Tori Ames, um PJ Harvey beschäftigt hat.
00:03:35: Das waren so meine Heldin.
00:03:37: Aber ich habe David Bowie links liegen lassen.
00:03:39: Und zwar völlig zu Unrecht.
00:03:40: Und dieses Versäumnes hole ich jetzt nach.
00:03:42: Dank deines Buchs.
00:03:44: Beschreib du doch mal bitte diesen Moment.
00:03:45: Du hast ihn ja gerade auch schon erwähnt, wo du zwölf bist und dann das Lead Space Audity Musikunterricht aufgelegt wird.
00:03:52: Deine erste Begegnung mit Bowie.
00:03:55: Ja, man muss erst mal dazu sagen, das war eine finstere Zeit.
00:03:57: Denn ich war ein verspieltes Kind, ich war auf einer Volksschule, wo man uns zum Träumen anhielt, wo wir unsere Fantasie spielen lassen durften.
00:04:04: Für mich war immer Kindergeburtstag.
00:04:06: Dann kam ich auf dieses Gymnasium und da wehte ein eisiger Wind, eine Kaltfront des Erwachsenwerdens, ging allem voraus und ging nur darum zu pauken, lernen, lernen.
00:04:16: Über welches Gymnasium reden wir eigentlich?
00:04:18: Über die Kreuzgasse.
00:04:20: Das kann ich auch mit Fugenrecht sagen, weil das ist ja nicht mehr heute die Kreuzgasse von damals, aber damals waren da schon sehr schräge Vögel drauf.
00:04:26: Unter anderem dieser eine Musiklehrer, der ich hatte, der einfach ein Veritabler, der war den Nazis schon sehr nah.
00:04:33: Da flogen Schlüsselbunder, wurden zu den Haaren gerissen, da wurden Ohrfeigen verteilt.
00:04:38: Aber vor allen Dingen, dass was ich immer gut konnte, also Geschichten schreiben, Malen, Zeichen, Musik machen, das war da alles nicht gefragt.
00:04:45: Und das, was gefragt war, konnte ich nicht.
00:04:47: Sprich, ich war da in so einer kleinen Depression nach Frühen und dachte, ich fragte mich wirklich, wie ich mein Leben gestalten soll.
00:04:57: Dann kam dieser neue Musiklehrer, der die totale Fehlfarbe an diesem Gymnasium war mit seinen langen Haaren.
00:05:04: Und der hatte einen ganz anderen pädagogischen Ansatz in der Musik.
00:05:07: Vorher hatten uns immer erst die Bilder von den alten Komponisten gezeigt, die sahen immer aus, wie gerade vom Sterbebett noch mal vor die Kamera gezacht.
00:05:13: Die großen Deutschen?
00:05:14: Die großen Deutschen, du lernst das also, Komponisten, klassischer Musik, sind alle alt.
00:05:20: Und was ich noch Beethoven habe, habe ich damals gesagt, das war so einer, wo die Eltern immer gesagt haben, zu solchen Leuten steigst du keinesfalls ins Auto.
00:05:27: Also die waren nicht sonderlich vertrauenerweckend.
00:05:30: und dann musste man sich immer diese bleichwäre Musik anhören und vorher wurde dir gesagt, was sie sich dabei gedacht haben, das musst du dann auch denken, weil du was anderes gedacht hast, weil du das nicht gefragt.
00:05:41: Und der machte das anders, der legte was auf, erzählte uns nichts, über Komponist, über den Inhalt, hörte euch das an und dann sagte er, was ihr empfunden habt.
00:05:50: Das erste, was er damals auflegte, war Stravinsky, Sakrete Prenton.
00:05:54: Und ich war hin und weg, ich hatte nicht gedacht, dass es so eine Musik gibt.
00:05:57: Und dann legte er als Kontrastprogramm Bowie auf, sagte uns auch nicht, dass wir das ist, außerdem kannte zu der Zeit kein Mensch Bowie, das war ja sein erster Hit Space Auditie und sagte wieder, denkt euch was dabei, sagt mir was er dabei empfunden hat, ich glaube, das ist die Zukunft der Popmusik.
00:06:14: und dann haben wir Space Auditie gehört.
00:06:16: Und als ich das gehört habe, Da hab ich plötzlich gedacht, Moment, die erzählen die Herr Bullshit, Träumen ist rehabilitiert.
00:06:23: Der Typ, wenn der so was machen kann, damit Erfolg hat, dann ist das der König aller Träumer, dann kann ich das auch.
00:06:30: War das dann noch deine erste Platte eigentlich?
00:06:33: Meine erste Platte war tatsächlich dann erst später, ich glaube, es war meine erste Single.
00:06:40: Meine Eltern haben mir die Single gekauft.
00:06:42: Die hatte noch so ein Sternchen in der Mitte und wir hatten eine Musikdrohe und da hab ich die dann so lange gespielt bis keine Rillen mehr drauf waren.
00:06:48: Meine erste Platte war Alice Cooper, Killer.
00:06:52: Okay, auch sehr interessant.
00:06:53: Ja.
00:06:54: Übrigens auch ein sehr freundlicher Mann, mit dem durfte ich mal ein Telefoninterview machen und hatte tierische Angst vor dem, weil ich so dachte,
00:07:00: Alice Cooper.
00:07:01: Er verhängt dich.
00:07:02: Genau, und schickt mir eine Fledermaus durch ein Telefonhörer oder so.
00:07:05: Der freundlichste Mann, der dann über Geufen in Amerika gesprochen hat und so.
00:07:08: Ich muss nur grad denken, weil David Bowie, wie du in deinem Buch her schreibst, auch ein ungemein freundlicher ... Ja, netter, netter Mann gewesen ist.
00:07:17: Also das ist ja immer so ein bisschen gefärbt, wenn du mit Menschen sprichst, die ihn kannten oder wenn du über ihn liest.
00:07:22: Erstmal wird ja immer jeder über den grünen Klee gelobt, auch wenn der größte Arsch unter der Sonne ist.
00:07:26: Aber bei ihm muss man wirklich sagen, ich habe das ja so intensiv recherchiert, es gibt niemanden, der irgendetwas Negatives über ihn zu sagen gehabt hätte, sondern alle haben immer nur geschwärmt, die ihn kannten.
00:07:41: Es geht ja in Spaceboy auch um dich.
00:07:44: Schreibst du schön, nicht gerade ein Experte für Coolness auf dem Schulhof, der die Klappe lange nicht aufbekommen hat und die Mädchen auch lange nicht für sich eingenommen bekommen hat, was sich später ändert, worüber wir sprechen.
00:07:55: Und wie du dann eben deine erste große Liebe, nämlich die Musik entdeckst, über David Brouill, das ist also ja wirklich ein sehr persönliches Buch auch.
00:08:02: Im Gegensatz natürlich zu all deinen anderen Büchern, davor, in denen der Autofranchätzing überhaupt keine Rolle gespielt hat.
00:08:08: Was war für dich die größte Schwierigkeit daran, ein Buch über dein eigenes Leben zu schreiben?
00:08:14: Tatsächlich war das gar nicht so schwer, sondern du musst dich eher eindämmen.
00:08:21: Es ist interessanterweise so, das wusste ich auch nicht.
00:08:23: Wenn du eine Autobiografie schreibst und du bist schon ein paar Jahrzehnte auf der Welt, solltest du denken, alles was in jüngerer Vergangenheit liegt, ist erhält und weißt du sofort und alles was weiter ist in der Vergangenheit liegt, desto dunkler wird es.
00:08:40: Dann ist so deine Kindheit eigentlich eine rabenschwache Landschaft.
00:08:46: Das Gegenteil ist der Fall.
00:08:48: Interessanterweise sind ganz frühe Momente deines Lebens strahlend hell.
00:08:55: Du siehst alles, du weißt alles.
00:08:56: Was nicht heißt, dass du das nicht nachher ein bisschen fiktionalisierst.
00:09:00: Trotzdem, es ist da.
00:09:01: Dazwischen liegen dann aber große Flächen, die sind stockdunk.
00:09:06: Da weißt du gar nichts mehr.
00:09:07: Also wir erinnern uns eigentlich nicht flächig, sondern wir erinnern uns punktuell.
00:09:13: Und ich habe versucht zwischen diesen Punkterhellungen, was dazwischen lag, das habe ich versucht aufzuhellen.
00:09:21: Das war die eine Schwierigkeit, damit man eben nicht in die Falle tappt, plötzlich Dinge an Gewicht zu geben, die sie zum Beispiel gar nicht hatten.
00:09:31: Das andere, und das fand ich die größere Herausforderung war, dass, da ich ja über mein Leben und sein Leben spreche, dass ich nicht in die Falletappe uns gleichzusetzen.
00:09:44: Das kann natürlich sehr schnell passieren, aber das ist genau das sollte es ja nicht sein.
00:09:48: Auf der einen Seite ist es eine Hommage an ihn, eine große Bewunderung für den, wie ich meine großen Popstar, der bis heute gelebt hat.
00:09:55: Und auf der anderen Seite ist es natürlich schon auch aus einer gewissen Position eines Selbstbewusstseins geschrieben, aber nie der Versuch, mich in irgendeiner Weise mit ihm auf eine Stufe zu stellen und da die Balance zu halten, Es ist mir auch nicht wirklich schwergefallen, aber es war eine Herausforderung.
00:10:13: Du schreibst natürlich auch über deine Beziehung, zum Beispiel, die naturgemäß nicht alle gut ausgehen.
00:10:18: Das liegt in der Natur der Sache, wenn man so ein paar Beziehungen angesammelt hat.
00:10:22: Gab es auch Szenen, die du nachträglich gestrichen hast, weil du gedacht hast, nee, doch zu privat.
00:10:27: Also offenbar hast du ja einiges angesammelt und dann auch wieder verworfen aus unterschiedlichen Gründen.
00:10:32: Das ein oder andere ja.
00:10:33: was im Schreibfluss dann so mit rauskam und dann stand das da auf dem Papier und dann habe ich erst gedacht, ja, wenn du schon ehrlich bist, ich meine, dann schreibst du doch auf.
00:10:42: Meistens habe ich es deswegen wieder gestrichen, weil dann einfach die Rechte andere zu sehr verletzt wurden.
00:10:48: Ohne dass ich jetzt schlecht über die geschrieben hätte, ich dachte nur, vielleicht wollen die das nicht lesen, wollen nicht, dass das Menschen wissen.
00:10:55: Und an zwei, drei Stellen dachte ich auch, na ja, also das ist jetzt ein bisschen zu intim, da geht eigentlich keinem was an.
00:11:02: Aber ich habe schon ziemlich die Hose runtergelassen, mich schon ziemlich nackig gemacht.
00:11:06: Ja, also ich finde das Schulhof Babyface von Schatzing, das wird ja von dir einigermaßen gnadenlos, dadurch aber natürlich auch um so unterhaltsamer und witziger gezeichnet in dieser Verzweiflung, in der du da teilweise steckst und auch in diesem glühenden Verlangen, was, glaube ich, sehr viele nachempfinden können, auch so cool zu sprechen und intellektuell zu signieren wie die älteren auf dem Schulhof.
00:11:28: Du hast ja gerade gesagt, eigentlich treten dir jetzt sozusagen deine Jugend Erinnerungen deutlicher zutage.
00:11:34: Also heißt es, die Waren zwischendurch verschüttet und kommen
00:11:38: jetzt erst?
00:11:39: Ich verschüttet, würde ich nicht sagen.
00:11:40: Es gab so einige, die hatte ich immer präsent.
00:11:44: Aber ich habe mich einfach bis jetzt nicht auch im Block mit meinem Leben beschäftigt.
00:11:48: Man macht das schon mal.
00:11:49: Man macht das vielleicht Themenbezogen, man redet aber irgendwas und dann geht es um Frühjahr und dann erzählst du auch eine Anekdote.
00:11:56: Aber das du so geschlossen über dein ganzes Leben nachdenkst und reflektierst, das ist neu.
00:12:03: Und insofern auch interessant, weil es dir noch mal eine ganze Menge darüber verrät, warum du eigentlich die Person heute bist, die du bist.
00:12:11: Was meine Adoleszenz, mein Teenager-Dasern angeht, ich wusste immer, dass das Scheiße gewesen ist.
00:12:20: Also zumindest die Jahre zwischen zwölf und sechzehn, die waren nicht gut.
00:12:26: Die Kindheit war großartig.
00:12:29: Und ich wollte einfach wissen, was mich A. gerettet hat, als ich dann so in die Zwanziger reintrudelte, da war eigentlich alles wieder okay, dann wurde es dann richtig gut.
00:12:40: Aber warum das vorher so schrecklich gewesen ist und welche Spuren es vielleicht trotzdem noch hinterlassen hat.
00:12:45: Und das hat ja nie nur was mit einem selber zu tun.
00:12:47: Das ist ja immer das Resultat deiner Außenwelt, die dich einpackt in das, was du darfst und was du nicht darfst und was du tun solltest und was du unterlassen solltest.
00:12:58: Es ist immer das Resultat eines Prozesses von Entwertungen, die wir alle durchlaufen, weil du kommst ja eigentlich mal frohgemut auf die Welt und willst die Welt erobern und dann wirst du zurechtgestutzt.
00:13:09: Und wie wir da durchkommen, das interessierte mich sehr und das vor dem Hintergrund, dass Bowie das praktisch auf identische Weise erlebt hat.
00:13:18: Und wir haben uns beide dann in die Kunst geflüchtet, auch einfach deswegen, weil das das einzige war, was wirklich uns loderte, Und er war ja zehn Jahre jünger als ich.
00:13:29: und als er dann in mein Leben trat, merkte ich ganz einfach, ich spürte das immer und immer wieder aufs Neue.
00:13:38: Da muss eine Seelenverwandtschaft sein, weil wenn einer einen künstlerischen Output hat und permanent alles in dir so zum Klingen bringt, dann muss etwas von dem, was in dir steckt, auch in dieser Person stecken, weil anders würde das ja gar nicht stattfinden können.
00:13:55: Man sagt es ja immer so, ja, schreiben ist Therapie.
00:13:59: In dem Fall, wenn man natürlich über sich selbst schreibt und dann intensiv über sich nachdenken muss, kann man das wahrscheinlich irgendwie umso mehr sagen.
00:14:06: Was hast du beim Schreiben über dich entdeckt, was du vorher noch nicht wusstest?
00:14:13: Weil du einfach nie darüber nachgedacht
00:14:14: hast.
00:14:17: Das kann ich dir jetzt gar nicht so genau sagen, ob es da wirklich so was in der Art gab.
00:14:25: Es ist eigentlich eher was anderes geschehen.
00:14:27: Ich habe mich mit dem Teenager versöhnt.
00:14:31: Denn was passiert, wenn du plötzlich so eine Scheißzeit hast, also gerade diese Teenagerzeit?
00:14:37: Das ist ja eine sehr verschämte Zeit.
00:14:39: Bei mir, wie du eben schon angedeutet hast, ich bin ja so ein Spätentwickler gewesen, so spätpuppertierend.
00:14:47: Also es kam ja nicht nur dazu, dass das, was ich konnte, diese Träumerei, diese ganzen musischen Geschichten nicht gefragt war, sondern... Ich blieb sehr lange, sehr klein, schmächtig, hatte ein Vollmond Gesicht, hatte keinen Bartwuchs, während andere schon im Stimmbruch rumgrülten, was jetzt nicht schön klang, aber aus damaliger Sicht natürlich wahnsinnig erwachsen.
00:15:08: Hörte ich mich jeden Morgen Glockenhell nach Nutella fragen.
00:15:11: Die anderen hatten dann schon erste Bärte.
00:15:13: Ich sah jeden Morgen im Spiegel diesen puttenbäckigen Knaben.
00:15:17: Und alles das, was damit einherging, dieses Gefühl, das nicht dazugehörens, das ausgegrenzt seins.
00:15:23: Was wie ich im Nachhinein übrigens rausgefunden habe gar nicht so war.
00:15:27: Also eigentlich hat mir keiner von den anderen das Gefühl gegeben ausgegrenzt zu sein.
00:15:30: und ich fühlte mich ausgegrenzt, weil ich mich nicht mochte.
00:15:33: So, dann natürlich null Erfolg bei den Mädels.
00:15:36: Die kamen sicher alle bei mir aus, heulen über ihre eigene Liebesbeziehungen und argumentierten das immer so schön damit, dass ich ja nichts von ihnen wollte, weil ich ein Kind bin.
00:15:46: So, und das alles zusammen führte dazu, dass ich mich nicht mochte.
00:15:50: Und als ich dann daraus kam und dann das komplette Gegenprogramm gestartet habe, so mit, achtzehn, neunzehnt und dann Anfang zwanzig, da habe ich mir eingebildet, ich könnte diesen mir peinlichen Jungen abschütteln.
00:16:05: Ich könnte den in die Wüste schicken.
00:16:07: Und das geht nicht.
00:16:08: Je mehr du versuchst, dein vergangenes Ich loszuwerden, weil du dich seiner Schämst.
00:16:15: desto mehr macht es sich bemerkbar immer wieder und zwar immer gerade dann wenn das nicht brauchen kannst.
00:16:20: Das heißt irgendwann musst du an punkt kommen wo du es akzeptierst und wo du es in den arm nimmst und sagst ich habe dich lieb und es tut mir leid für das was dir da passiert ist.
00:16:32: Und in diesem Augenblick beginnt es sich zu verflüchtigen, dann ist es zufrieden und dann kannst du mit ihm leben.
00:16:38: Dann siehst du, dass du das Leben wunderbar schultern und meistern kannst und trotzdem dieses ungeliebte Alte ich mitnehmen kannst wie ein Reisegefährten.
00:16:47: Das habe ich beim Schreiben gelernt.
00:16:49: Ich glaube, jeder hat so ein Ereignis im Leben, wo er bis an sein Lebensende weiß, das war so ein wirklich peinlicher Moment in deinem Leben.
00:16:56: Hast du auch einen?
00:16:57: Ja.
00:16:58: Ich hab auch drüber nachgedacht, als ich über deinen gelesen hab.
00:17:01: Ich verrate den natürlich nicht, weil ich mir das noch für mein Buch aufsparen muss.
00:17:05: Da gleistet
00:17:06: die Mikrofonie aus.
00:17:08: Was ich dann irgendwann mal schreiben werde, war noch immer.
00:17:12: Spoilern wir das Buch zu sehr, wenn wir über Frank Schätzing an der Kinokasse in Köln sprechen?
00:17:17: Darf
00:17:17: man das schon verraten?
00:17:18: Ja,
00:17:19: es war schon herrlich.
00:17:20: Können wir drüber reden.
00:17:21: Ist auch eines meiner Highlights.
00:17:24: ist eine Geschichte, die ich lange Zeit so erzählt habe, als wäre sie jemand anderem passiert.
00:17:28: Aber irgendwann habe ich auch den Comedy-Faktor darin entdeckt.
00:17:32: Und ja, es ging einher mit meiner fatalen Jugendlichkeit.
00:17:39: Das ist also für alles permanent zu jung aussah.
00:17:42: Später freut man sich ja, ne?
00:17:43: Später freust du dich.
00:17:45: Ja, ja, klar.
00:17:47: Jahre und Jahrzehnte lang.
00:17:48: Und heute werde ich immer noch für Jünger gehalten, als ich bin.
00:17:50: Mittlerweile las ich mir so viele weiße Haare wachsen, dass es dann sich wieder einigermassen angleicht an mein tatsächliches Geburtsdatum.
00:17:57: Aber stimmt, war es schon recht.
00:18:00: Aber damals war es nicht toll.
00:18:01: Und ich sah mit siebzehn aus wie fünfzehn.
00:18:04: Und dann kam ein Film in die Kinos.
00:18:08: Ein Film aus Frankreich.
00:18:10: Es gab ja zu der Zeit schon Schulmädchenrepocht.
00:18:14: Und also ein Blödsinn.
00:18:16: Aber... Dieser Film aus Frankreich, Emmanuel, von dem hieß es, er zeige alles.
00:18:24: Und Deutschland war auf alles nicht vorbereitet.
00:18:27: Und was passierte, die ganze Schule rannte in diesem Film.
00:18:32: Und die waren ja auch alle nicht älter als ich.
00:18:35: Aber die Mädels schminkten sich, dann sahen die Älter aus und die Jungs hatten, wie gesagt, schon besagten Flaumen an der Oberlippe.
00:18:42: Also die kamen da alle locker rein, nur ich nicht.
00:18:45: Dachte ich mir zumindest.
00:18:48: Also, ich wollte den ja immer auch so gerne sehen.
00:18:49: Ich wollte ja mitreden.
00:18:51: Und da bin ich auf den Trick verfallen und habe mir einige meiner Haare abgeschnitten.
00:18:57: und habe mir mit einem stückchen doppelseitigem Caesar-Film daraus einen Schnurbad gebastelt.
00:19:02: Es war eine Riesensauberei, weil diese Haare dann immer statisch aufgeladen überall hinflogen.
00:19:06: Ich habe noch Wochen später bei mir im Teppich Haare gefunden.
00:19:10: Jedenfalls hatte ich dann einen schönen Schnurbad in meiner Haarfarbe.
00:19:13: So schlau war ich immerhin nicht zum Zauberkönig zu rennen nach Köln und mir einen Schnurbad zu kaufen, weil ich gedacht habe, die blödeste Kassiererin sieht, dass das nicht deine Haarfarbe ist.
00:19:22: Und damit ausgestattet bin ich eines schönen Sonntag nach Metars im Drei zum Rex auf dem Ring gelaufen.
00:19:28: Jeder hatte erzählt, dass da immer eine Riesenschlange vor ist.
00:19:31: und dann habe ich gedacht, kurz vorher pappst du dir den Schnurrball ins Gesicht und die Kassiererin wird ja keine Zeit haben.
00:19:36: und dann guckt die nur auf.
00:19:37: und dann steht ein Mann mit einem Bart und dann kriegt er seinen Kinoticket.
00:19:40: Als ich aber da ankam, war es nicht nur dreißig Grad, das heißt, ich schwitzte wie ein Schwein, auch vor lauter Aufregung, sondern es war kein Mensch da.
00:19:48: Das heißt dann so eine alte Dame an der Kinokasse.
00:19:51: und wartet darauf, dass jemand kommt.
00:19:54: Dann bin ich da auf ihn abgetigert.
00:19:56: Was machst du denn jetzt?
00:19:57: Und mehr stand der Schweiß auf der Stirn und auf der Oberlippe.
00:20:01: Aber irgendwann habe ich gedacht, du ziehst das jetzt durch.
00:20:03: Hab mir diesen Schnurrbad auf die Oberlippe gepappt.
00:20:06: Bin damit zur Kinokasse gegangen und merkte, wie dieser Schnurrbad schwamm vor lauter Schweiß.
00:20:14: Und dachte, der fällt ja gleich runter.
00:20:15: Du musst das jetzt irgendwie über die Bühne kriegen.
00:20:17: Eine innere Stimme sagte, vergiss es, geh nach Hause.
00:20:21: Am dem Moment guckte die hoch und da konnte ich nicht mehr weg.
00:20:24: Also bin ich vor diese Frau hingetreten und habe mit zementierter Oberlippe gesagt, einmal im Omel, weil ich konnte ja nicht richtig sprechen.
00:20:33: Ich dachte, ich fällt der Schnurrband runter.
00:20:35: Dann guckte die mich an und sagte, ich habe sie nicht verstanden.
00:20:39: Ich sag, einmal im Omel.
00:20:42: Und sie guckte wieder und hatte Entschuldigung.
00:20:45: Was wollen sie?
00:20:47: Und ich setzte ein drittes Mal an.
00:20:51: Einmal, immer und im selben Moment, merke ich, wie der Schnurrbad sich von der einen Seite löst und wie ein Gartentürchen absteht.
00:21:00: Und dann wechselten wir einen langen und tiefen Blick.
00:21:04: Wahrscheinlich fragte sie sich, was nächstes passiert, ob mir die Nase abfällt.
00:21:08: Und dann habe ich gesagt, hat sich erledigt.
00:21:10: Dann bin ich nach Hause gegangen.
00:21:12: Und die Schambrante
00:21:13: im Gesicht?
00:21:14: Ja, die Schambrante im Gesicht, aber das war der große Auslöser für mich.
00:21:17: Bin danach in den Kaffee gegangen, hab dann erst mal Matte geschwänzt.
00:21:20: Das heißt gar nicht wahr, Quatschblödsinn, da gingen wir hin zu Mathe Schwenzen.
00:21:23: War ja gar kein Unterricht mehr.
00:21:25: Aber ich bin dann da hingegangen, hab einen Kakao getrunken und hab überlegt, so geht's nicht weiter.
00:21:29: Du musst jemand anderer werden.
00:21:31: Also dieser verdruckste Teenager, der hat ab jetzt keine Chance mehr.
00:21:37: Bevor wir drüber sprechen, wie du dann jemand anders geworden ... Bist, lass uns über David Bowie sprechen, deine erste große Liebe.
00:21:45: Für alle, die in diesen Podcast jetzt eingestiegen sind und denken, David Bowie ist ja ein irgendwie legendärer mittlerweile toter Musiker, aber mehr weiß ich eigentlich auch nicht so richtig, außer dass ich vielleicht noch Under Pressure im Kopf hab.
00:21:57: Bitte mal deine Einordnung, was dieser Mann für die Geschichte des Pop bedeutet hat, was ihn so einzigartig und überragend macht.
00:22:05: Zum einen, wenn wir uns die Giganten im Pop anschauen, der letzten Jahrzehnte.
00:22:12: Von den kommenden Giganten können wir noch nicht reden, weil die müssen erst welche werden.
00:22:17: Aber nehmen wir die Beatles, nehmen wir Bob Dylan, nehmen wir Bowie, nehmen wir Queen, nehmen wir ... ... noch Mama Donna, Lady Gaga, ganz genau.
00:22:31: Die Stones.
00:22:34: Ich kenne keinen Popstar, der es geschafft hat.
00:22:37: Über fünfzig Jahre.
00:22:39: Sicherlich auch mal mit Schwachpunkten dazwischen, aber über fünfzig Jahre avant-garde zu sein.
00:22:46: und immer wieder neue Impulse zu setzen.
00:22:49: Die Beatles haben das geschafft für die Dauer einiger Jahre.
00:22:52: Dann haben sie sich aufgelöst.
00:22:54: Dann hat jeder von ihnen seine So-Lo-Alben gemacht, aber dann war das Bahnbrechend Neue, das geschah innerhalb weniger Jahre.
00:23:01: Bob Dylan ist ein Gigant, aber er hat sich über Jahrzehnte nicht erneuert.
00:23:07: Das ist ein Irre, wodurch das verlässlich die Hammond-Orgeln wimmern und es klingt eigentlich so, wie es immer klang.
00:23:13: Die Stones großartig, aber jedes Stones-Album klingt eigentlich so wie das davor.
00:23:18: Bowie hat sich... Nicht nur sich, sondern auch die Musik immer wieder aufs Neue erfunden.
00:23:25: Er war natürlich ein Erklektiker, er hat sich alles zusammengesucht, was es in der Welt gab.
00:23:28: Er hat es aber raus geschafft, daraus etwas Neues zu synthetisieren.
00:23:32: Also, das über fünfzig Jahre lang immer wieder hinzukriegen, da fällt mir kein vergleichbarer ein.
00:23:37: Das ist das eine.
00:23:39: Das zweite ist, dass ich keinen Popstar kenne oder überhaupt Künstler, der ähnlich risikofreudig war.
00:23:47: Und wir sind ja in Deutschland etwas risikoscheu.
00:23:49: Wir versuchen ja nicht das meiste richtig, sondern möglichst das wenigste Verkehr zu machen.
00:23:54: Bowie hat sich sich und seine Musik immer wieder so radikal neu erfunden, dass er damit jedes Mal seine Fanbase aufs Spiel gesetzt hat.
00:24:02: Und dieses Wagnis musst du erst mal eingehen.
00:24:05: Und auch seine Plattenfirmen.
00:24:06: Und auch seine Plattenfirmen, die es zum Teil nicht eingegangen sind.
00:24:09: Denn Lo, dieses erste Album, was zu seiner Berlin-Trilogie gehört, das wollte RCA erst nicht rausbringen.
00:24:18: Weil die gesagt haben, das ist das Keket überhaupt nicht dieser komisch-splitterige Rock mit diesen wuchtigen Drums und er singt ja kaum.
00:24:24: Und auf der B-Seite ist das alles nur ambient und meditativ.
00:24:29: Und die waren der festen Überzeugung, dass das keiner hören will, die wollten ein zweites Jahr in Americans haben.
00:24:33: Und Bowie hat gesagt, bin ich dafür da, mich ständig zu wiederholen.
00:24:37: Und dann kam das Album raus und dann stellte sich etwas heraus, was ich schon predige, seit ich aus der Werbung komme.
00:24:46: Haltet die Leute nicht für doof.
00:24:48: Dieses Argument, die Menschen wollen das nicht, die Menschen verstehen das nicht, es stimmt nicht.
00:24:53: Die Menschen verstehen viel mehr und wollen viel mehr, als wir glauben.
00:24:56: Und entsprechend wurden diese neuen Sachen von Bowie immer dankbar aufgenommen.
00:25:00: Und eigentlich ist er nur ein einziges Mal in so eine Stagnation reingeschlittert.
00:25:06: Das waren auch letzte Hands.
00:25:09: Der Rest der Achtziger waren dann stillstand.
00:25:11: Und das hat ihm selbst auch sehr zugesetzt.
00:25:14: Ja, auch sehr interessant, warum es dann nach diesem Überhit eben dazu gekommen ist, das beschreibst du auch sehr schön in dem Buch.
00:25:21: Ich mache ab hier mit kurzen Fragen zunächst weiter.
00:25:24: Du darfst dir aber gerne lang beantworten.
00:25:26: Wenn du nur einen Song von David... Nein, nicht
00:25:28: zu sehr dazu angeweist, gar nicht so gut kurz.
00:25:32: Okay, dann bitte nur in einem Satz.
00:25:34: Wenn du nur einen einzigen Song mit auf einer einsame Insel nehmen dürftest von David Bowie, ist jetzt gemein.
00:25:39: Welcher wäre es und warum?
00:25:40: Erst mal würde ich dir zwei abhandeln.
00:25:42: Aber der eine, den ich definitiv mitnehme, wäre Aladdin Zayn vom gleichnamigen Album.
00:25:48: Und zwar darum, weil da mehrerelei passiert.
00:25:52: Zum einen erfindet er seinen Gesangstil neu.
00:25:57: Dann schaffte er es aus sehr wenigen Akkorden, die damals eigentlich typisch waren für die ganze englische Rockszene.
00:26:05: etwas komplett Neues in der Stimmung zu bauen, was sehr geheimnisvoll ist.
00:26:10: Dafür braucht er nicht viel.
00:26:12: Aber vor allen Dingen gibt es doch ein Klaviersolo.
00:26:15: Das ist von Mike Garson.
00:26:16: Das ist das erste Mal, dass wir Mike Garson seinen großen Pianisten begegnen, mit dem er dann mit Unterbrechungen über fünf Jahrzehnte gearbeitet hat.
00:26:25: Und Garson sollte über eine längere Strecke ein Klaviersolo spielen.
00:26:29: Das war ein Avant-Gardist und Jazzor aus den USA, den Bowie entdeckt hatte.
00:26:33: Und Mike spielte ein Blues-Solo.
00:26:35: Und Bowie sagte, ich will keinen Blues, mach was Neues.
00:26:38: Also spielte er ein Rock und dann ein Jazz-Solo.
00:26:39: Und jedes Mal sagte Bowie, nein, das macht jeder.
00:26:43: Mach etwas völlig Neues und verwies dann auf die Avangadisten wie Ed Gavarese und Giorgio Ligetti und sagte, mach mir so was.
00:26:51: Und Garson sagte, bist du sicher?
00:26:53: Weil es kann sein, wenn ich dir so ein Solo spiele, hast du dann nach keiner Arbeit mehr.
00:26:56: Und er sagte, ich will das aber so.
00:26:58: Und dann hat Garzen dieses legendäre, atonale Solo gespielt.
00:27:02: Und das war ein komplettes Novo in der Popmusik.
00:27:04: Und das qualifiziert Bowie auf der einen Seite als ein genialen Performer und Songwriter, vor allem aber auch als ein genialen Produzenten, der immer die Avangard im Blick hatte und seine Musikern ermöglicht hat, das umzusetzen.
00:27:17: Darum wäre es erledigt sein.
00:27:19: Ich habe das Lied am Wochenende zum ersten Mal gehört und dann direkt fünfmal gehört.
00:27:24: Das ist cool, oder?
00:27:25: Es ist unglaublich cool, ja.
00:27:27: Du wolltest mir zwei abbringen.
00:27:28: Da müsste ich dann noch mal irgendwo drüber nachdenken.
00:27:31: Dann bleiben wir bei dem... Nein,
00:27:32: den zweiten dürftest du dann bestimmen.
00:27:34: Den zweiten dürfte ich dann bestimmen.
00:27:35: Da muss ich jetzt auch mal... Da kann ich jetzt nicht drüber nachdenken, weil ich zu viele Fragen auf meinem Fragezettel hier für dich hab.
00:27:40: Wenn du dir eine Eigenschaft von David Bowie für dich klauen dürftest, die du nicht hast, welche wäre das?
00:27:47: Na ja, der Mann sei definitiv besser aus als ich.
00:27:50: Der Mann sah ziemlich gut aus, ne?
00:27:51: Der sah verdammt gut
00:27:53: aus.
00:27:53: Und vor allen Dingen bis ins hohe Alter.
00:27:54: Der ist eigentlich immer schöner geworden.
00:27:56: Das hat man jetzt schon selten, ne?
00:27:58: Ja, alle, die von ihm beeinflusst waren, ob das jetzt mal Donna Lady Gaga oder St.
00:28:02: Vincent waren oder auch andere, sagten als Erstes, dass sie infiziert wurden durch irgendein Live-Konzert von ihm und dass sie von seiner Schönheit angezogen waren, die auch eine innere Schönheit war.
00:28:14: Abgesehen von so ein paar Phasen wurde er mal ... ein Drogeninduzierter, wirrendes, dummes Zeug von sich gegeben hat, war der ja auch immer wahnsinnig freundlich und sympathisch und zugewandt, was ich aber aus eigener Erfahrung bestätigen kann, was seine Konzerte angeht, deren ich glaube ich sieben oder acht gesehen habe.
00:28:31: Der hatte ein Charisma, das hat die Hallenwände gesprengt.
00:28:34: Das war sowohl bei sehr kleinen Intimenkonzerten so, ich habe eines mit ihm gesehen in der ersten Reihe im E-Wag in Köln, da gab es nur thirteenhundert Karten.
00:28:42: Es war aber auch in so einer Halle wie der Langsays Arena so.
00:28:45: Der stand da vorne klein auf der Bühne und der hat Tsunami-Wellen an Charisma ausgestrahlt.
00:28:52: Ich habe nie wieder einen Künstler oder eine Künstlerin erlebt, die vergleichbar auskommt.
00:28:57: Deine Lieblingsanecdote aus dem David Bowie-Kosmos.
00:29:01: Du hast ja wahrscheinlich auch ein paar neue durchaus dann auch nochmal gelernt bei den Recherchen für das Buch, oder wusstest du alle schon, was du da jetzt über
00:29:08: den Hof geschrieben hast?
00:29:09: Nein, ich habe sehr viel über ihn gelernt.
00:29:13: Vieles davon ist jetzt weniger anecdotisch.
00:29:17: Das, was dir jetzt gerade einfällt.
00:29:19: Also
00:29:19: beispielsweise, was ich interessant fand, man hat ihn ja immer das Chameleon genannt, den der sich ständig verändert und daraus würde man dann schließen, dass er auch seine Suget, seine Themen, über die er singt, immer wieder aufs Neue Neue erfindet.
00:29:36: Und was ich interessant fand, war, dass er tatsächlich sein ganzes Leben lang eigentlich nur über zwei bis drei Dinge gesungen hat, die ihn beschäftigten.
00:29:43: Es war immer die gleichen Inhalte.
00:29:47: Es war seine große Liebe, die er verloren hatte.
00:29:51: Hermione, eine Tänzerin, mit der er Ende der Sechziger noch, bevor er bekannt wurde, zusammen war.
00:29:58: Und die er eigentlich vergrault hat.
00:30:01: Und um dann festzustellen, dass das seine größte Liebe war und blieb, Und bis zum Schluss, bis zu seinen allerletzten Arbeiten, hatte er immer wieder kleine versteckte Botschaften geschickt.
00:30:14: Auch als er schon superglücklich mit Imanen verheiratet war.
00:30:17: Es ging dann auch nicht darum, da irgendwo wieder was aufleben zu lassen.
00:30:21: Aber es zeigte, wie sehr ihn das immer wieder umgetrieben hat, über Jahrzehnte.
00:30:26: Und das zweite war sein Halbbruder Terry, der an Schizophrenie litt.
00:30:30: der dann auch in der Anstalt gestorben ist.
00:30:32: Und diese ganze Familie Burns, also die Familie seiner Mutter, hatte psychische Probleme.
00:30:37: Also er hatte drei Tanten, die alle in der Psychiatrie saßen, eine war gar lobotomiert worden, dann Terry, sein Halbbruder, der dann durchdrehte und er hatte eine panische Angst davor, verrückt zu werden.
00:30:50: Ich glaube in den letzten zwanzig Jahren seines Lebens da nicht mehr, da begriff er dann, dass dass ihm das nicht passieren wird.
00:30:56: Aber wenn du seine Texte, seine Lyrics nimmst von vielen, vielen Alben, dann drehen die sich in irgendeiner Weise um Schizophrenie und um Wahnsinn.
00:31:05: Das Ganze war natürlich dann noch noch begleitet von Nietzsche, von Alistair Crowley.
00:31:11: Also er las ja irrsinnig viel und viele Philosophen auch.
00:31:15: Also das sind so diese zwei Dinge, die ich interessant fand.
00:31:17: Da gibt es eine ganz knuffige kleine Geschichte von ihm.
00:31:20: ... als er so richtig rundum glücklich war.
00:31:23: Und das war mit Iman.
00:31:24: Und dann war die Tochter auf die Welt gekommen, Lexi.
00:31:26: Und dann hat man ihn ... ... in einem Interview mal, zwei Tausend Drei ... ... gefragt, ähm ... ... sag mal David, äh ... ... Anne, äh ... ... er sagt ... Iman war
00:31:35: das Supermodel und seine ... ... seine Frau, ne?
00:31:38: Iman war das
00:31:38: Supermodel, ne?
00:31:39: Und er sagte dann in dem Interview irgendwann, äh ... ... weißt du, die Leute glauben immer, ... ... das wär so toll.
00:31:47: Wenn du in Wälzter bist mit jeder Menge Hitz und tollen Bühnenpräsenzen und du bist mit einem Supermodel verheiratet und hast eine Tochter und bist einer der reichsten Menschen der Welt, die Leute glauben immer, das wäre so großartig.
00:31:59: Und was so?
00:32:00: was?
00:32:00: Sie haben recht.
00:32:03: Wobei ja eine Sache auch sein Weltbild erschüttert haben muss, das habe ich zum Beispiel in deinem Buch gelernt, dieses Attentat auf John Lennon.
00:32:14: Ich wusste gar nicht, dass der Atemtäter eigentlich als Nächstes auf der Liste hatte, wozu es ja dann Gott sei Dank nicht kam, mutmaßlich David Bowie.
00:32:22: Mutmaßlich, genau.
00:32:25: Der war ja, abends, London war ja aufgetreten und dann ging der nach Hause und dann hat dieser Typ mir ja aufgelaut, hat ihn erschossen.
00:32:32: und für den nächsten Abend, Bowie spielte am Broadway The Elephant Man und spielte die Titelrolle.
00:32:38: Und am nächsten Abend sollte Boy da auftreten.
00:32:41: Und es gab ein Programmheften.
00:32:43: Das hat man bei dem Attentäter gefunden.
00:32:44: Und da war dieser Termin eingekreist.
00:32:46: Er hatte wohl auch schon Ticket gekauft, sodass man mit einigermaßen mit dem Fugendrecht annehmen konnte, dass Boy der Nächste gewesen wäre.
00:32:54: Boy lebte zu der Zeit.
00:32:56: Nach Jahren, die er in der Schweiz verbracht hatte, aus fiskalischen Gründen, lebte er wieder in New York mit seinem Sohn, von seiner ersten Frau Angie, war er zu der Zeit geschieden.
00:33:06: und hatte wahnsinnig viel vor, er hatte gar das Scary Monsters rausgebracht, er wollte eine Scary Monsters Tour machen, er plante ganz viele verschiedene Dinge und dann passierte dieses Attentat gar nicht weit von ihm, er wohnte gar nicht so weit vom Central Park entfernt und Len war ja ein guter Freund von ihm gewesen und er war so tief erschüttert und dann eben auch noch von der Wahrscheinlichkeit, dass es ihn als nächstes erwischt hätte, dass er auch eine panische Angst entwickelte auf eine Bühne zu gehen.
00:33:34: Also, zuge sich in die Schweiz zurück, darum gab es keine Scary Monster Store und damit verbindet sich eine andere interessante kleine Geschichte.
00:33:41: Es gibt ja diesen schönen Film, wir Kinder vom Bahnhof Zoo, Christiane F. Und da gibt es einen Konzert von ihm, wo er auftritt.
00:33:48: Und Christiane F ist in der ersten Reihe und schaut immer zu ihm hoch.
00:33:52: Das ist ein toller Ausschnitt, den sie da bringen vor diesem Konzert.
00:33:55: Das ist extra auch geschultet worden.
00:33:56: Das war kein echtes Konzert.
00:33:58: Es waren zwei Leute da.
00:34:00: Aber die Schauspielerin hat man in Deutschland aufgenommen.
00:34:03: Das Konzert wurde aber gefilmt in New York.
00:34:07: Und es wäre fast nicht dazu gekommen, weil Bowie sagte, ich gehe auf gar keinen Fall auf irgendeine Bühne.
00:34:14: Weil er Angst hatte, wenn er auf die Bühne geht, wird er erschossen.
00:34:17: Und dann hat Uli Edel wohl sehr viel Überredungskunst aufbringen müssen, damit er dann doch einen kleinen Konzert, was extra dafür arrangiert war für den Dreh, auf die Bühne ging.
00:34:28: Ja, Wahnsinn.
00:34:29: Also das sind dann die Seiten, hat ja vielleicht vergessen in seiner Antwort, als er das gesagt hat, aber das sind dann die weniger schönen Seiten des Daseins.
00:34:37: Ich glaube, da kann jeder ein Lied von Singen, der das erlebt hat.
00:34:40: Ich bin wirklich ein ganz kleiner Fisch.
00:34:42: Ich glaube, das Größte, was ich mal hatte, waren viertausend Leute in der Arena.
00:34:46: Aber Menschen wie Lady Gaga oder Billie Eilish oder Madonna oder eben Bowie oder auch auf das Freddie Mercury war, die haben alle die gleichen Geschichten erzählt.
00:34:58: Stalker auch, ne?
00:34:59: Stalker, Menschen entwickeln Obsessionen für dich und du bist deines Lebens nicht mehr sicher.
00:35:05: Du bist in dem Augenblick, sitzt du in einem Käfig.
00:35:09: in einer Glaskugel und das musst du wollen.
00:35:12: Man darf nicht vergessen, die Beatles haben ihre besten Alben, also die innovativen Alben, aufgenommen, als sich schon nicht mehr live auftraten.
00:35:21: Das letzte, was sie gemacht haben, war eine USA-Tour.
00:35:24: Das war aber sogar noch vor Magical Mystery Tour, das war vor Sargent Pepper.
00:35:28: Und bei dieser USA-Tour, im Vorfeld der USA-Tour, hatte John Lennon, muss man sagen, ein bisschen unbedachten Interview gegeben und er meinte einfach, er könnte jetzt besonders kluge Sätze in die Welt werfen.
00:35:39: und sagte, die Beatles sind gerade größer als Jesus Christus.
00:35:43: Das solltest du am Vorabend einer USA-Tour, vor allem wenn du durch den mittleren Westen fährst, nicht tun.
00:35:50: Das resultierte darin, dass die Beatles Morddrohungen bekamen und dass sie wirklich ernsthaft bedroht wurden.
00:35:57: So dass sie hinterher gesagt haben, wir werden nie wieder live auftreten, dann haben sie noch ein Konzert gegeben in London auf dem Dach des Plattenstudios und das war es.
00:36:05: Und danach haben die die großen Alben gemacht.
00:36:08: Das heißt, ich glaube, in dem Moment, wo du einen gewissen Zenit überschreitest in deiner Bekanntheit, Popularisierung, lebst du auch in der ständigen Angst.
00:36:16: Und bist eigentlich kommender in der Lage, ein normales Leben zu führen und vor allem Samstern auch ein bisschen.
00:36:21: Und das war etwas, was Bowie auch passierte, der saß da in der Schweiz rum und langweilte sich eigentlich zu Tode.
00:36:28: Kleine Werbeunterbrechung in eigener Sache.
00:36:31: Hier ist Sarah Brassack, stellvertretende Chefredakteurin des Kölner Stadtanzeiger.
00:36:35: Wir berichten in der gedruckten Ausgabe oder im E-Paper des Kölner Stadtanzeiger sowie auf ksdr.de täglich intensiv über alles wichtige, was in Köln passiert.
00:36:45: Aber natürlich auch in der Region, Deutschland und der Welt.
00:36:48: Dieser Podcast ist für Sie kostenfrei hörbar.
00:36:51: Deshalb freuen wir uns, wenn Sie unseren Lokaljournalismus und die Arbeit der Redaktion mit einem Abo unterstützen.
00:36:56: Alle Infos dazu finden Sie unter ksdr.de-slesch-abo.
00:37:00: Oder für das reine digitale Abonnement unter ksdr.de-slesch-plus.
00:37:06: Und jetzt geht's weiter mit dem Podcast.
00:37:08: Ich muss gerade an die Dixie-Chicks denken, wo sich die Geschichte dann wiederholt hat.
00:37:12: Dass sie gesagt haben, dass sie sich da für Schämen aus Texas zu sein, wo George W. Bush herkommt.
00:37:16: Und die ja dann eigentlich auch Morddrohungen bekommen haben, wo die CDs verbrannt wurden.
00:37:20: Und was eigentlich so ein bisschen das Ende ihrer ganz großen Karriere jedenfalls dann gewesen ist.
00:37:25: Also diese Angst, dass du einen falschen Satz sagst und der bleibt für immer oder für lange jedenfalls.
00:37:31: Ja, ich glaube, es war
00:37:32: vor dem Zug auch das Ende ihrer Karriere.
00:37:33: Ich glaube, die gibt es heute noch, die heißen die, das glaube ich, nur noch Chicks, glaube ich.
00:37:37: Und haben sich irgendwann unbenannt, oder wir waren jahrelang abgetaucht.
00:37:41: Während anderer Podcast.
00:37:42: Wir kommen jetzt wieder zurück zu dir.
00:37:44: Du bist ja ein kölischer Jung.
00:37:46: Du bist dann ein Einzelkind.
00:37:47: Du bist irgendwann mal von deinen Eltern nach Hürt verschleppt worden.
00:37:50: Aber da schweigen wir drüber, aber trotzdem weiter in Köln zur Schule gegangen.
00:37:55: Und dass du ausgerechnet mein Auto werden würdest, da hat ja lange nicht so richtig was aufhin mit gedeutet.
00:38:00: Also du hast dann als Schüler schon Musik gemacht, du hast gezeichnet, illustriert.
00:38:04: Du hast aber auch Interesse an Theater, du warst eigentlich so ein kreativer Handsdampf in allen Gassen.
00:38:11: So, da war aber vom Schreiben noch nicht die Rede.
00:38:14: Dann hat sich zum ersten Mal so richtig gelohnt, deine künstlerische Begabung beim Wehrdienst, den du ja streng genommen allein durch körperliche Anwesenheit absolviert hast.
00:38:24: Aber ich habe durchaus bleibende Eindruck hinterlassen, nur nicht die, die sich die Armeeführung vorgestellt hat.
00:38:29: Richtig, weil da hast du auch Kunst produziert eigentlich in der Bundeswehr, das dürfte ziemlich einzigartig sein.
00:38:35: Das stimmt.
00:38:36: Wäre aber nicht passiert, wenn das nicht so gefragt gewesen wäre.
00:38:40: Ich saß da auf der Zeichenstelle in Köln-Longerich.
00:38:42: Ich hab die Grundausbildung wie jeder andere gemacht, also drei Monate durch den Dreckrobben, durch den Schlammrobben.
00:38:47: Erfolgreich vorher versucht den Werdings zu verweigern, ne?
00:38:50: Das war ja jetzt nicht unbedingt ein Wunsch.
00:38:52: Nein, das war überhaupt nicht mein Wunsch.
00:38:53: Und dementsprechend hab ich dann überlegt, wie könntest du verweigern?
00:38:57: Da musst du es ja damals eine Gewissensprüfung ablegen.
00:39:01: Und da musste ein Komitee zu dem Schluss gelangen, dass dein Gewissen tatsächlich durch den Werdings so... unzumutbar belastet wäre, dass man dich freistellt.
00:39:13: Interessanterweise musst du ja keine Gewissensprüfung machen, wenn es darum geht, dass du Menschen erschießt, wenn es darauf ankommt.
00:39:19: Anywhere, jedenfalls habe ich dann diese Gewissensprüfung verfasst und habe dann irgendwas da reingeschrieben von wegen, wie traumatisiert, ich durch Gewalterfahrungen in meiner Kindheit wäre, alles Bullshit.
00:39:33: Und ab das dann davor gelesen, musste sie dann noch mal vorlesen vor diesem Komitee.
00:39:38: Und während ich das vorlas, hörte ich die Leise lachen.
00:39:42: Und dann haben sie auf die Schenkel geschlagen.
00:39:44: Naja, und dann war ich natürlich... ...um mich durchgefallen, aber wurde ich natürlich gezogen.
00:39:51: Dann haben sie mich aber erst mal nicht genommen wegen geboten starker Jahrgänger und die hatten alle T-I, T-II, also Tauglichkeitsgrad.
00:39:56: Ich war T-III wegen meiner Kurzsichtigkeit.
00:40:00: Und ich wollte ja noch mal irgendwas lernen, studieren.
00:40:03: Ich habe dann einen Brief geschrieben und gesagt, jetzt zieht mich endlich.
00:40:05: Ich will jetzt endlich zur Bundeswehr.
00:40:06: Ich will jetzt den Sowjet bekämpfen.
00:40:08: So, und dann haben sie verlauter Schreck, dass jemand freiwillig zur Bundeswehr will.
00:40:11: Dann haben sie mich genommen.
00:40:12: Dann sah ich dann da.
00:40:13: War sogar, wie man mir sagt, ein guter Soldat.
00:40:16: Ich war zum Beispiel sehr gut am Gewehr.
00:40:18: Ich traf alles.
00:40:21: Aber ich hatte keinen Bock, hinterher nach Schleswig-Holstein zu den Panzern zu gehen.
00:40:25: Und dann habe ich so angefangen, über mal kleine Zeichnungen zu machen, Leute zu zeichnen.
00:40:32: Das änderte damit, dass ich in Köln bleiben durfte und auf die Zeichenstelle kam, nach Longerich, wo unsere Aufgabe darin bestand, die Feindbewegung hinter den Linien einzuzeichnen.
00:40:45: Jetzt hatten wir aber keinen Feind, außer vielleicht Düsseldorf.
00:40:48: Also saß ich da und hatte nichts zu tun.
00:40:50: Die
00:40:50: Karte
00:40:51: ist schnell gezeichnet.
00:40:53: Genau.
00:40:53: Also saß ich da und hatte nichts zu tun.
00:40:55: Und jeden Morgen fiel mir dann immer schon der Kopf auf die Tischplatte.
00:40:58: Neben mir saß der Kasarinen-Commander, der kam dann durch.
00:41:01: Die ersten Tage bin ich noch aufgesprungen, hab Männchen gemacht, bis der sagte, geh mir nicht auf den Keks, ich heiß Fritz.
00:41:06: Und das heißt auch, dieses ganze Hierarchiegebilde in dieser Kasarne löste sich für mich komplett auf.
00:41:13: Und er sich, was machst du denn jetzt?
00:41:15: Naja, wir hatten Schreibmaschinen und Schreibmaschinen gingen einher mit Typenreiniger.
00:41:20: Typenreiniger ist so eine Art blau-knet-Masse, da machst du diese Typen von der Schreibmaschine mit sauber.
00:41:25: Dann habe ich daraus unseren Oberfeldwebel gebastelt.
00:41:29: Der hatte so ein Bibelkin, so ein Nussknackerkin.
00:41:32: Dann habe ich den bei mir auf die Schreibtischkante gesetzt mit diesem Nussknackerkin.
00:41:36: Und dann kam der Commander vorbei, sah das und habe ich noch gedacht, ach du Scheiße, jetzt kriegst du wahrscheinlich einen Anschiss.
00:41:43: Und hat er sich tot gelacht und hat dem unter das Kinn geflitscht.
00:41:47: Und dann kam der Nächste und wollte auch unter das Kinn flitschen.
00:41:49: Plötzlich kamen alle und wollten dem Oberfeld unter das Kinn flitschen.
00:41:53: Oh, dachte ich, das könnte ja vielleicht ein Geschäftsmodell sein und hab nicht ganz ernst gemeint beim Nächsten gesagt, Moment.
00:41:59: Flitschen kostet zehn Pfennig.
00:42:01: Fünfmal flitschen, ne viermal flitschen, das hab ich gesagt, fünfmal flitschen kostet zwanzig Pfennig.
00:42:05: Irgendwie hab ich so einen Sonderpreis gemacht.
00:42:08: Zack lagen da zwei Geräuschen.
00:42:10: Und dann bin ich auf den Trichter gekommen.
00:42:12: Und dann habe ich angefangen, Leute zu porträtieren.
00:42:15: Irgendwann hatte ich eine gut gehende Zeichenwerkstatt.
00:42:18: Ich habe, glaube ich, keinen Dienstgrad, den ich nicht porträtiert hätte und habe damit richtig Kohle verdient.
00:42:25: Und damit dann auch dein Bundeswehrdienst durchgebracht?
00:42:29: Ja.
00:42:29: Reich und ohne Panzer.
00:42:32: Ja, ich saß dann da, nach einem Jahr kam ein Typ, den ich noch nie gesehen hatte und die Schulterstücke wiesen ihn als Major aus.
00:42:43: Und da dachte ich, oh, wer ist das?
00:42:45: Und dann stellte er sich vor und sagte, er wäre der neue Major an dieser Kaserne und er hätte gehört, dass ich auf Kosten meiner Kameraden, die hier aufopfungsvoll fürs Vaterland einstünden, mich bereichern würde und schiss mich so was sonst zusammen nicht dachte.
00:43:01: Wahrscheinlich landest du jetzt vom Kriegsgericht oder irgendwas.
00:43:03: Es gibt auch Kriegsgericht ohne Krieg.
00:43:06: Mindestens was so unehrerhaft entlassen.
00:43:07: Vielleicht musst du den ganzen Kameraden die Kohle zurückgeben für die Porträt.
00:43:11: Ich wusste es nicht.
00:43:12: Als ich jedenfalls auf Milgengröße geschrumpft war, zog dein Foto von seiner Frau aus der Tasche und sagte, so, und das meine Frau, brauche ich bis morgen Mittag, diene A-V, aber mehr als zehn Mark zahle ich nicht.
00:43:24: Und da wurde mir klar, der wollte nur die Preise drücken.
00:43:27: So, und dann habe ich weiter gemacht.
00:43:28: und als ich dann entlassen wurde endlich, hatte ich ordentlich Geld verdient bei der Bundeswehr.
00:43:34: Wahnsinnes Geschichte.
00:43:36: Du hast ja alles andere als ein ideales Abi gemacht, um das mal so zu formulieren.
00:43:40: Und darum hast du sehr lange auf einen Wunschstudienplatz warten müssen.
00:43:43: Du sollte eigentlich Musik werden oder Kunst.
00:43:45: Du hast dann zwischendurch mal in einem Anfall von Vernunft BWL studiert, hast dann aber so viele Anfälle von Migräne in Mainz, dass du wieder hingeworfen hast.
00:43:53: Und was ich interessant fand, du warst nach der Schule vor allen Dingen damit beschäftigt, ein schöner Mann zu werden.
00:43:59: Wie ging das von Statten.
00:44:00: und warum war das so ein großes Thema bei dir?
00:44:03: Ja, das war nach dieser etwas unglücklichen Schneuzer-Episode.
00:44:07: Wo du dein Leben ändern wolltest?
00:44:08: Wo ich mein Leben ändern wollte, wo ich mich so überhaupt nicht mochte und klein, schmächtig, milchgesichtig, pickelig.
00:44:19: Man ist gut, das erhalte jeden, aber mich erhalte es so richtig schlimm.
00:44:24: Und dann trug ich diesen Parker, den zu der Zeit jeder trug.
00:44:28: Aber ... Andere trugen den Vinerobe und bei mir war es eigentlich eher so, der Praker trug mich.
00:44:33: Also ich schlicht darin rum wie so ein Gespenst und NATO Grünes.
00:44:38: Und dann habe ich da gesessen und habe gedacht, so kann es nicht weitergehen.
00:44:45: Du
00:44:45: beschließt jetzt ein schöner Mann zu werden.
00:44:49: Bei einem Erwachsenen würde man sagen, das ist ein bisschen vermessen.
00:44:53: Das ist ein bisschen arrogant.
00:44:55: Du musst aber sehen, da saß ein siebzehnjähriger.
00:44:59: Und wenn der sich so was vornimmt, dann hat das eine ganz andere Bedeutung.
00:45:03: Ich habe also bin Generalstabs mäßig rangegangen.
00:45:06: Das erste war, ich bin, glaub ich, in der Drogerie gelaufen und hab mir alle möglichen Gesichtswasser geholt, um einfach da diese fettige, unreine Haut in den Griff zu kriegen.
00:45:16: Ich bin zum Frisur gegangen.
00:45:19: Ich hab mir eine andere Frisur machen lassen.
00:45:22: Ich bin mit meinen Kröten, meine Mutter hat mich da sehr unterstützt, zu C und A gelaufen, hab gesagt, jetzt werden nur knallmoderne Sachen gekauft.
00:45:30: Und ich hatte schon Angst, dass ... ich damit dann plötzlich auffallen würde, wenn du dich in so ein Park erhölst, dann hat das ja einen Vorzug.
00:45:40: Menschen übersehen dich komplett.
00:45:41: Wenn sie dich übersehen, können sie dich auch nicht kränken.
00:45:44: Aber in dem Augenblick, wo dich das plötzlich hingehisst und machst dir ein fancy Haarschnitt und ziehst dir irgendwelche modischen Klamotten an, da kann es natürlich passieren, dass sie dich auslachen.
00:45:55: Also das war schon ein Wagnis.
00:45:58: Das hat aber funktioniert plötzlich.
00:46:00: Und da habe ich gedacht, Das nimmst du jetzt, machst du jetzt weiter.
00:46:05: Du achtest jetzt auf dich, du wirst jetzt ein schöner Mann.
00:46:08: Ob ich dann schön geworden bin, da kann man sich trefflich drüber schreiten, aber auf jeden Fall bin ich eines geworden, bin selbstbewusster geworden, bin mehr aus dem Schatten ins Licht getreten.
00:46:19: Darüber... könnten wir, glaube ich, noch lange reden, wie das bei dir vonstatten gegangen ist.
00:46:24: Und ich glaube, auch da werden sich viele Leute wiederfinden, die das in ihrer Teenagerzeit genauso hatten.
00:46:29: Und deswegen ist da eine Ehrlichkeit in diesem Buch auch wirklich sehr schön.
00:46:34: vielleicht kurz, dein Leben dann so im Zeitraffer, weil wir ja gar nicht die Zeit haben, über alles zu sprechen.
00:46:39: Es wurde dann nicht das Kunststudium bei dir, auch darüber könnten wir jetzt noch mal sprechen, denn der Kunstprofessor war nicht so richtig angetan von dem, was du da gemacht hast, wobei es, glaube ich, eher das Versagen des Kunstprofessors war.
00:46:51: Es wurde dann Marketing und Kommunikation bei dir und du hast dann studiert, du hast nebenbei gezeichnet, du hast Plattenkritiken geschrieben bei der Stadtrevue, du hast deinen ersten Job in der Werbeagentur angenommen nach der Bundeswehr, wo du einen Spitznamen Agentur Gigolo zwischenzeitlich bekamst.
00:47:07: Und also bis ziemlich erfolgreich geworden.
00:47:09: Dann irgendwann mal auch mit deiner eigenen Werbeagentur umsetzen, Millionenhöhe, sehr große Kunden.
00:47:14: Dann deine ersten Bücher geschrieben und dann gab es eben dieses eine Buch, was sehr bekannt geworden ist, Tot und Teufel in Köln.
00:47:21: Trotzdem gibt's diese eine Passage in den Buch.
00:47:22: So muss
00:47:23: ich das schon gar nicht mehr beschreiben, weil du das so schön gemacht
00:47:24: hast.
00:47:24: Ja, ja.
00:47:25: Ich gucke nur auf die Uhr und sehe, wir haben gar nicht so viel Zeit und ich ärgere mich, dass ich dich nicht für vier Stunden eingeladen habe.
00:47:31: Aber so ist es nun mal.
00:47:33: Und du hast aber trotzdem diese eine Passage in den Buch, die ich kurz vorlesen würde.
00:47:37: Und die geht... Wie folgt, gegen alle diese Errungenschaften dachte ich, den traurigen Jungen von damals gewissermaßen eintauschen zu können, doch der Junge lässt sich nicht verleugnen, er diktiert mir meine Träume, hält Selbstzweifel, traut sich nichts zu und behauptet, ich zu sein.
00:47:52: Ich bin nicht er und ich bin es doch, hasse ihn und werde ihn wohl lieben müssen.
00:47:56: Du hast ja gerade gesagt, du bist ein selbstbewusster Mann geworden und du hast auch diesen sozusagen inneren Jungen, hast dich mit dem versöhnt, der du damals warst, aber trotzdem wie ist dein Verhältnis heute zu dir und Selbstzweifeln?
00:48:09: Mein Verhältnis zu mir ist seit langer langer Zeit schon hervorragend.
00:48:13: Ich kenne auch meine Fehler, ich kenne auch meine Schwächen, die akzeptiere ich, damit lebe ich auch.
00:48:19: Ich habe sicherlich als Reaktion auf diese eher erfolglose, sagen wir mal ruhig auch, total niederschmetternde Teenagerzeit, dann, nachdem ich es lief, nachdem ich aber auch erst mit Mitte zwanzig Anerkennungen dafür bekam, dass ich kreative Dinge konnte.
00:48:38: habe ich wahrscheinlich umso mehr auf Hochdruck an so einer Karriere gearbeitet.
00:48:43: und um es einfach allen zu zeigen, meinen Lehrern damals, die gesagt haben, der ist zu doof, dem Teenager zu zeigen und das hat dann auch Früchte getragen.
00:48:56: Da war dieser Versöhnungsprozess aber noch nicht in Gang gesetzt worden, der kam dann erst wesentlich später.
00:49:04: Dann habe ich eigentlich so mit Einsätzen Ende der Achtziger, Anfang der Neunziger, wie du schon sagst, eine Erfolgsgeschichte hingelegt, allerdings immer mit großen Absturzeln auch.
00:49:13: Also wir sind auch mit dieser Agentur zweimal fast pleite gegangen.
00:49:16: Das war nicht nur immer nur, dass es aufwärts ging, sondern es ging auch zum Teil radikal abwärts.
00:49:22: Das heißt, ich habe nicht nur eine Chronologie von Erfolgen, sondern auch eine Chronologie des Scheiterns hinter mir und würde sagen, dass diese Abfolge von Erfolg und Scheitern mir sehr gut getan haben.
00:49:34: Ich umarme das Scheitern und liebe das Scheitern, weil das Scheitern ist ausweislich dafür, dass du heute irgendwas versuchst.
00:49:40: Und insofern war ich bis der Schwarm kam und auch unmittelbar nach dem Schwarm, sehr mit mir im Reinen, was ich nicht verstanden hatte, war, dass es noch mehr in mir gibt als nur diesen erfolgsversessenen Menschen.
00:49:55: Wobei es mir gar nicht so sehr um den Erfolg ging, das ist vielleicht verkehrt.
00:49:58: Es ging mir darum, dass ich die Freiheit habe, mich kreativ so auszudrücken, wie ich das will.
00:50:03: Deswegen habe ich ja auch angefangen Bücher zu schreiben, um nicht ständig mein Leben lang Werbung zu machen müssen, immer im Dienste irgendwelche Auftraggeber, sondern wirklich nur meine eigenen Geschichten zu erzählen.
00:50:13: Das war eigentlich die Antriebsfeder.
00:50:14: Ich habe gearbeitet wie ein Irrer, Tag und Nacht, sieben Tage die Woche.
00:50:19: Und was ich aber nicht kannte, ich kannte nicht die Landschaft meiner Seele, um sie mal so auszudrücken.
00:50:23: Also wenn du plötzlich, wenn das alles keine Rolle mehr spielt, was du da tust, was bleibt denn dann eigentlich von der übrig?
00:50:31: auf das, was dann folgte, nachdem ich aus der Werbung raus war, der Schwarm dann plötzlich so groß wurde, ich diese Riesentournee damit machte.
00:50:39: Und diese Jahre der Selbstüberforderung und dann plötzlich hast du ein Weltbestzeller, bist aus allen finanziellen Nöten raus und jetzt passiert man gerade gar nix.
00:50:50: Und darauf war ich nicht vorbereitet.
00:50:51: Und dann bin ich abgestürzt, dann hatte ich einen Burnout und in dieser Zeit habe ich noch mal wesentlich mehr über mich gelernt, dass es eben auch jenseits all dieser Phänomene, Erfolge, Misserfolge, jenseits des ganzen Altersgetöses, was du um dich herum hast und was du selber initiierst, eben auch einfach nur dich gibt und dass du dich selbst eben auch aushalten musst.
00:51:14: Und das habe ich dann gelernt.
00:51:16: So dass ich sage, soll mal so seit zweitausendfünf, zweitausendsechs, glaube ich wirklich sehr mit mir im Reihen zu sein.
00:51:23: Wie lernt man das denn?
00:51:25: Das lernst du dadurch, dass du erst mal dem Impuls irgendetwas zu tun komplett widerstehst.
00:51:31: Namentlich Meditation.
00:51:32: Das heißt, du setzt dich auf deinen Hintern und tust eine Stunde lang überhaupt nichts.
00:51:38: Und das macht dich
00:51:39: erst mal... Du musst dich ja wahnsinnig gemacht haben, oder?
00:51:40: Das macht dich erst mal wahnsinnig.
00:51:42: Vor allem Dingen ist etwas, das sagt bitte jeder Erzählen, der eine ähnliche Erfahrung gemacht hat.
00:51:49: Du hast erst mal Angst davor.
00:51:51: Weil... Du denkst, wenn du nicht permanent etwas tust, was dir ein Erfolgserlebnis beschert, oder wenn du keinen Erfolg hast, eine Krise löst, also ständig in irgendeiner Weise proaktiv bist.
00:52:05: Wenn du nicht permanent über die Vergangenheit nachdenkst und die Zukunft nachdenkst, also verstrickt bist eigentlich in fiktive Welten, weil die Vergangenheit gibt es nicht mehr, die Zukunft gibt es noch nicht.
00:52:17: Dann, was bleibt dann?
00:52:18: Und dann stellst du fest, da ist eine Lehre.
00:52:20: Da ist eine Nichts, da ist eine Stille und viele Menschen haben vor dieser Lehre Angst, weil das ist dann wie so ein schwarzes Loch und das du reinfällst.
00:52:28: Und das auszuhalten am Anfang ist schwer, weil wenn du nichts tust, wenn du da nur sitzt, spürst du ständig diesen Impuls, jetzt muss ich aber da was tun.
00:52:41: Vor allen Dingen kommen dann Gedanken, die du nicht willst und die stürmen auf dich ein und dann kämpfst du mit deinen Gedanken.
00:52:49: Du bist noch nicht so weit, dass du dich davon abkoppeln kannst in deine Gedanken, wieso Sturmwolken vorbeiziehen siehst.
00:52:56: Und am Ende geht es darum, dass du in deinem Zustand gerätst, in ein bloßes Gewahren deiner Selbstunterwelt, nicht wertend, nicht mit dem Willen versehen, irgendwas daran zu ändern und du einfach nur da bist.
00:53:10: Atmest und bist da.
00:53:12: Und das hat eine ganze Weile gedauert, bis ich das kapiert hatte.
00:53:15: Aber als ich es dann verstanden hatte, Hat es mir sehr geholfen.
00:53:19: Hast du trotzdem Selbstzweifel, wenn du ein Buch schreibst?
00:53:22: Ja, Selbstzweifel hat man immer.
00:53:26: Oder sagen wir mal so, ich habe keine grundsätzlichen Selbstzweifel an mir.
00:53:32: Das war auch über Jahre hinweg der Fall.
00:53:34: Ich kenne übrigens keine prominente Person im künstlerischen Bereich, die das nicht hat.
00:53:38: Das nennt man das Hochstapler-Syndrom.
00:53:41: Dass wir alle irgendwo glauben, eines Tages kommt man uns auf die Spur, um festzustellen, dass wir in Wirklichkeit doch gar nichts können.
00:53:48: Noch blöffen wir uns durch, aber an dem, was ich schreibe, was ich mir ausdenke, an der Form, am Inhalt, natürlich immer wieder aufs Neue, immer wieder aufs Neue.
00:53:59: Und hast du Angst vor der Bewertung, also Kritiken, die über deine Bücher erscheinen, zum Beispiel?
00:54:04: Nein, überhaupt
00:54:05: nicht.
00:54:05: War das auch ein Prozess?
00:54:07: Ja, das ist ein Prozess, den du dich läufst, ganz klar, weil wir sind alle Wesen, die Bestätigung brauchen.
00:54:13: Die Frage ist nur, um welche Bestätigung geht es dir am Ende des Tages?
00:54:18: Bei mir ist es so, dass ich sehr mit mir Ringe auch aufgrund der von der angesprochenen Selbstzweifel, der Selbstkritik und vielfach beim Schreiben oder auch beim Musikmachen Ideen, Wiederumstoße, was Neues mache, so lange Pfeile und Schleife bis ich selber denke, jetzt ist es gut.
00:54:37: Und dann habe ich eine ganz kleine Gemeinschaft, weniger Menschen.
00:54:41: denen ich es dann gebe und sage, jetzt sagt mir bitte ganz ehrlich auch einen Eindruck.
00:54:45: Und das sind sehr kluge Menschen und die sind mit mir ganz ehrlich und ganz offen.
00:54:52: So, das ist mein Verleger und Freund Helge Malcho, das ist meine Frau Sabina, die ja aus der Germanistik kommt und die eine große Thriller-Kännerin ist.
00:55:02: und dann ist es noch ein Freund und die drei.
00:55:05: geben mir Feedback.
00:55:07: Dann gehe ich nochmal in sich, in mich.
00:55:08: Die haben dann meistens in neunzehnt Prozent aller Fälle, haben die komplett recht.
00:55:13: An einzelnen Fällen bin ich da nicht der Meinung.
00:55:15: Aber am Ende des Tages, was dann rauskommt, das ist etwas, von ich sage, damit bin ich dann absolut happy.
00:55:22: Und wenn dann jemand schreibt, es wäre Bullshit, dann mache ich mir keine einzige Sekunde einer schlaflosen Nacht, was ich noch hätte tun können, damit es dem auch gefällt.
00:55:32: Das ist mir dann ehrlich gesagt völlig egal.
00:55:36: Ja.
00:55:37: Wir müssen natürlich noch über Frank Schetzing den Musiker sprechen, weil das ist ja auch die Parallele, die du mit David Bowie hast.
00:55:45: Du hast nach sehr, sehr vielen Jahren der Entstehung, dann im Jahr zwei Tausend neunzehn ein Album rausgebracht.
00:55:53: Es gab auch eine Zeit, wo du dich maßlos geärgert hast, dass du nicht mit gleicher Konsequenz, den Weg des Musikers gegangen bist und dann am Ende der Auto geworden bist.
00:56:02: Du hast Musiker von David Bowie aber tatsächlich dazu gebracht, bei deinem Album mitzumachen.
00:56:08: Erzähl mal, ist ja unglaublich.
00:56:09: Ja, besagt Michael Garson, der dieses fantastische Solo of Aladdin Sane spielt.
00:56:14: Ich habe angefangen damit irgendwann... mit diesem Album.
00:56:18: Da kam aber immer Bücher dazwischen.
00:56:20: Ich musste ja auch schreiben.
00:56:21: Es gibt Deadlines und so weiter?
00:56:23: Ja,
00:56:23: es gibt Deadlines ganz genau.
00:56:25: Und es ist ja im Prinzip auch mein Beruf gewesen.
00:56:29: Dass das immer wieder da lag und dann ja habe ich nichts an diesem Album gemacht, muss auch davor vielleicht vorausschicken.
00:56:35: Ich habe ja zehn Jahre meines Lebens von fünfzehn bis fünfundzwanzig praktisch nur Musik gemacht.
00:56:40: Aber damals war das nadeur, waren die Plattenfirmen und wir haben zweimal fast einen Vertrag gehabt, sind immer knapp dran vorbeigeschrammt.
00:56:47: Es gab eben kein YouTube, kein Soundcloud.
00:56:49: Kein Spotify, wo man selber
00:56:51: gab es alles nicht.
00:56:52: Und so ist da eben nie was draus geworden.
00:56:55: dann hatte ich einfach Bock.
00:56:57: Ich wollte da keine zweite Karriere mitstachen.
00:56:59: Mimmels Willen.
00:57:00: Ich wollte das einfach mal machen.
00:57:01: Ich wollte einfach meine Songs unter das Volk bringen.
00:57:04: Und ab das dann im Jahr zwei Tausend Neunzehn gefinnischten, im Jahr zwei Tausend... ...enne zwei Tausend Fünfzehn, als wir da schon so in den Endmixen waren, hatte ich drei Songs, die in Klavier brauchten.
00:57:17: Meine eigenen Klavierfähigkeiten sind sehr limitiert.
00:57:22: Ich bin eigentlich in nixen virtuose.
00:57:23: Ich habe so schön geschrieben.
00:57:24: Ich bin eigentlich die musikalische Entsprechung eines Thermomix.
00:57:27: Also ich kann von allem was, aber so richtig, ganz doll.
00:57:31: Einzige, wo ich wirklich dann arbeite, ist die Stimme.
00:57:33: ansonsten reichts fürs Studio.
00:57:35: Und dann kam ich auf die kühne Idee, Mike Garson zu fragen.
00:57:38: Einfach mal anzumailen, ob der vielleicht Lust hat, damit zu spielen.
00:57:43: Was ging jetzt aber nicht nur mit einer Mail, oder?
00:57:46: Oder die Mail ist wahrscheinlich nicht erstmal das Problem, die rauszufinden.
00:57:50: Ja, die Mail ist gar nicht so schwierig gewesen, der hat eine Homepage und da ist alles, was er gemacht hat, drauf und da kannst du auch Kontakt mit ihm aufnehmen.
00:57:58: Jetzt ist das aber eigentlich eher dafür gedacht, dass wenn ein Konzertveranstalter sagt, ich habe hier einen großen Künstler und würde es zu denen als Keyboarder begleiten, dann geht man an seinen Schwiegersohn, an Mark und dann sagt Mike, okay, mache ich oder mache ich nicht.
00:58:14: Ich habe dahingeschrieben gesagt, ich bin ein Kölner Musiker, ich schreibe auch Bücher und ich hätte hier ein paar Songs und hätte Mike eventuell Lust, sich das mal anzuhören.
00:58:23: Dann schrieb Marc zurück, erst mal sein Spieger so, dann schrieb zurück, du, Mike, mach das eigentlich nicht mehr.
00:58:29: Da war ja zu der Zeit auch schon, ich glaube Ende, Ende sechzig war, hatte ausgesorgt für alle Zeiten und hatte glaube ich auch wirklich keine Lust mehr, jetzt ständig irgendwo Klavier zu spielen.
00:58:44: Aber er sagte, schickt die Sachen trotzdem mal, wir können sie aber uns mal anhören.
00:58:47: Also habe ich sie dahin geschickt.
00:58:50: Und dann bekam ich eine Woche später eine E-Mail von Mike zurück und er schrieb, Frank, ich habe mir die Sachen angehört, es gefällt mir sehr gut.
00:58:58: Dafür nehmen wir den ganz großen Flügel, die Sachen brauchen Volumen.
00:59:02: Und dann haben wir uns verabredet, wann wir telefonieren.
00:59:04: Nachdem du einen Schnaps getrunken hast wahrscheinlich, oder?
00:59:06: Das ist ja ein riesen Ritzerschlag.
00:59:09: Ja,
00:59:09: ich bin dann erstmal drei Meter gewachsen und einmal über Köln geflogen und dann habe ich mich hingesetzt und habe zurückgeschrieben und habe gesagt, großartig, fantastisch.
00:59:17: Er hat gesagt, ruf mich morgen mal an.
00:59:18: Dann habe ich den angerufen, ein ganz, ganz netter Typ.
00:59:22: Ich bin jetzt Gott sei Dank niemand, der so beeindruckbar ist, in dem Sinne von Prominenz, dass mir dann die Spucke weg bleibt.
00:59:31: Ich respektiere Menschen irrsinnig für das, was sie leisten.
00:59:35: Aber ich habe keine Berührungsängste, weil in dem Moment, wo ich den dann gegenüber trete, sehe ich nicht mehr diese Giganten, sondern ich sehe dann einfach nur die Menschen.
00:59:47: Und das führte dazu, dass wir sofort einen Draht zueinander hatten und sehr nett miteinander telefoniert haben über längere Zeit und er hat mir erzählt, wie sie mit Bowie immer gearbeitet haben.
00:59:56: Das war im Dezember, Zwei-Tinzehn.
00:59:59: Dann sagte er, ich muss jetzt erstmal eine Tour mit einem israelischen Musiker, ich bin auf einer Weltstour, aber Anfang Mitte Januar, so nächstes Jahr, telefonieren wir wieder und dann machen wir was aus und dann spiele ich dir die Sachen ein.
01:00:13: Ja, war ich natürlich der glücklichste Mensch unter der Sonne.
01:00:16: Dann kam der Jahreswechsel, am achten Januar kam Blackstar raus, Boris Letztes Album und am zehnten Januar war Boy Tod.
01:00:24: Wir waren alle völlig schockiert.
01:00:26: Du bringst ja nicht so ein großartiges Album raus und stirbst direkt danach zwei Tage später.
01:00:29: Das war völlig surreal.
01:00:31: Und wieder zwei Tage später waren Mike und ich zum Telefonieren verabredet und er wollte dann am Klavier sitzen und wollte mir vorspielen, was er sich da so ausgedacht hat.
01:00:42: Dann bin ich nicht davon ausgegangen, dass das zustande kommt.
01:00:45: Mike schrieb mir aber eine E-Mail und sagte, ich sitze am Klavier, rufe mich an.
01:00:49: Dann habe ich ihn angerufen.
01:00:50: Er saß in LA.
01:00:52: Und habe gesagt, Mike, ich bin ja schon schockiert.
01:00:55: Wie muss es dir erst gehen?
01:00:56: Wir können das canceln, wenn du willst.
01:00:58: Wir können das verschieben.
01:00:59: Und er sagte, nein, auf gar keinen Fall, wir machen das.
01:01:02: David hat auch bis zu letzten Sekunden, hat der an seinen Sachen gearbeitet, als gäbe es überhaupt kein Problem, als würde er ewig leben.
01:01:10: Und das machen wir genauso, weil das hätte er so gewollt.
01:01:14: Dann haben wir wieder ein bisschen darüber gesprochen über das ganze Thema und dann hat er mir angefangen, die Sachen vorzuspielen und sagte, du musst mir jetzt sagen, was dir daran gefällt und was dir nicht gefällt.
01:01:25: Ich habe gesagt, ich kann dir doch nicht sagen, was mir an deinen Klavierspiel nicht gefällt.
01:01:29: Doch, hat er gesagt, weil ich bin jetzt dein Pianist.
01:01:32: Und auch so haben wir mit David gearbeitet.
01:01:34: Wenn wir was gespielt haben, wenn er uns gesagt hat, mach mir einen Vorschlag.
01:01:38: Er hat nie gesagt, es ist schlecht.
01:01:40: Er hat immer erst mal gelobt.
01:01:42: Und dann hat er gesagt, könntest du dir vorstellen, ein bisschen mehr in diese und jener Richtung zu gehen.
01:01:46: An einem Ende haben wir natürlich gemacht, was er wollte.
01:01:48: Aber er sagte so charmant, wie er uns erst mal bestätigt hat, um uns dann dazu zu bringen, das zu machen, was er wollte.
01:01:54: Das konnte nur er.
01:01:56: Und entsprechend musst du das jetzt auch machen.
01:01:58: Wenn dir irgendwas nicht gefällt bei mir, dann sag mal, wie ich es machen soll.
01:02:02: So, dann haben wir das dann.
01:02:03: eine Stunde gearbeitet miteinander und dann hat er das eingespielt.
01:02:07: Schick dir mir dann die Aufnahmen.
01:02:08: Wir haben die in die Songs eingebaut.
01:02:09: Das klingt fantastisch, was auch sonst.
01:02:12: Ich habe ihn zurückgeschrieben und gesagt, Mike, es ist großartig.
01:02:14: Danke dir, Tausendmal.
01:02:15: Und dann schrieb er mir eine E-Mail.
01:02:17: Und in der Stand, Frank, es hat mir großen Spaß gemacht.
01:02:20: Als ich es einspielte, hatte ich kurz das Gefühl, David kommt noch mal von oben runter, wieum zu sagen, das hätte mir auch gefallen.
01:02:27: Und da war ich natürlich erst mal
01:02:28: sprachlos.
01:02:29: Das ist ja fast schon ein perfektes Schlusswort eigentlich.
01:02:32: Wir müssen nämlich leider auch zum Schluss kommen.
01:02:34: Aber vielleicht noch eine letzte Frage.
01:02:36: Also, David Bowie, wenn wir jetzt auf Januar, sechsundzwanzig blicken, ist der zehnte ... Das zehnte Todesjahr.
01:02:44: David Bowie ist neunundsechzig Jahre alt geworden und ist an Leberkrebs gestorben.
01:02:48: Du bist jetzt achtundsechzig Jahre alt.
01:02:50: Was machten dieser Gedanke mit dir?
01:02:52: Ach, ich habe damit untermann doch mal nachgedacht, dass das ja bedeuten würde.
01:02:56: Im kommenden Mai werde ich neunundsechzig, dass ich dann noch so ein gutes halbes Jahr hätte.
01:03:04: Und dann habe ich... Mir überlegt, habe ich eigentlich überhaupt irgendeine Form von, ein Gefühl von Altssein oder Ältersein?
01:03:14: und habe das nicht, nicht im Mindesten.
01:03:16: Es fühlt sich so an, als hätte ich gestern erst angefangen.
01:03:18: Mitunter denke ich, naja, du musst dich ja noch nicht endgültig entscheiden für das, was du machst, du bist ja noch so jung.
01:03:23: Also das ist das Gefühl und das hatte er auch.
01:03:27: Das weiß man von ihm selbst, das weiß ich von den Leuten, die ihn kannten, die ihm das erzählt haben, das er sagte, der hatte absolut nicht das Gefühl, dass er irgendwie Ende sechzig ist.
01:03:37: Der fühlte sich genauso jung und am Anfang, immer der was Neues ausprobieren wie immer.
01:03:43: Und er arbeitete, er kämpfte, er wütete an gegen das, muss man ja auch sagen, sehr kränkende Konzept der Natur, uns einen Ende zu setzen, es uns aber wissen zu lassen.
01:03:55: Im Gegensatz zu anderen Tierarten, die es eben nicht wissen.
01:03:58: Und trotzdem versuchen wir, unserem Leben einen Sinn abzuringen und immer wieder etwas Neues in Gang zu setzen, erstreben Zukunft, auch wenn wir gerne haben.
01:04:07: Und diesen Widerspruch versuchte Bowie aufzulösen, indem er so viel wie möglich erschuf.
01:04:12: Das habe ich aber erst in den letzten Jahr verstanden und plötzlich gesehen, wie so vieles andere auch, dass wir da komplett gleichlagen.
01:04:21: Das war immer meine ganz bewusste Anstrengung.
01:04:24: Ich glaube, wenn ich vielleicht eine Quintessenz meines Lebens ziehen würde, so far, ich hoffe, dass es noch ein bisschen dauert, dann würde ich sagen, ich habe in jeder Sekunde versucht, so viel wie möglich kreativ zu erschaffen, um diese limitierte Zeit, von der ich weiß, irgendwann ist Ende, auszunutzen, auszubringen, wo immer es irgendwie geht.
01:04:44: Und das versuche ich auch weiterhin.
01:04:47: Ich muss gerade an Roger Willemsson denken.
01:04:48: Und an diesen Satz, du kannst dein Leben nicht verlängern, du kannst es nur verdichten.
01:04:53: Du kannst es verdichten, das ist ein sehr guter Sowas, konnte natürlich nur Roger sagen.
01:04:57: Und ich glaube auch nicht, dass der Tod unser Leben entwertet und also unser Schaffen, sondern im Gegenteil glaube ich, dass der Tod unser Leben und das, was wir in dieser Kurzen und deren doch eher langen Zeitspanne erschaffen, aufwertet, eben weil es endlich ist.
01:05:15: weil es eben dann nicht in die Beliebigkeit trifft, sondern weil es gibt nur diese Zeit, diesen Zeitrahmen.
01:05:21: Und wir müssen eine Sache mal wieder feststellen, gerade in diesen Tagen, in denen so viel Scheiße auf dem Planeten passiert.
01:05:27: Das Leben an sich ist ein wunderbares Geschenk.
01:05:31: Die Welt ist so reich, das Universum, alles, was wir beobachten und was wir erahnen können, ist so fantastisch und großartig und reichhaltig.
01:05:41: dass jede Atemzug, den wir tun, darauf gerichtet sein sollte, es in seiner Großartigkeit zu erfassen und irgendwie zu Verstoff wechseln und vielleicht selbst ein kleines bisschen diesem wunderschönen Gesamt hinzuzufügen.
01:05:56: Und das ist das, was ich versuche.
01:05:58: Frank, ich bedauere sehr, dass wir jetzt am Ende sind.
01:06:01: Aber als kleinen Trost natürlich für alle, die zuhören, kann ich sagen, es gibt da ja dieses Buch.
01:06:05: Und das heißt Baseboy und erscheint am fünften November bei Kiwi.
01:06:09: Und es gibt dazu auch eine David Bowie Playlist, eine sehr ausführliche, die man sich anhören sollte.
01:06:14: Und es gibt auch ein eingesprochenes Hörbuch von dir mit über elf Stunden, wie ich gesehen habe.
01:06:18: Und natürlich, ich verweise darauf auch, zum Schluss eine Lesung im Rahmen der Lit Cologne, Spezial, am XXS November.
01:06:25: Und die hat den vielversprechenden Titel Space Boy von falschen Schneuzern, erotischem Knetgummi und der Strahlkraft David Bowies.
01:06:32: Und ich glaube, es gibt, ich weiß noch, Tickets.
01:06:35: Wird es auch eine Space Boy-Tour geben eigentlich?
01:06:37: Nein, gibt es nicht.
01:06:39: Es gibt tatsächlich diesen einen Auftritt hier in Köln.
01:06:43: Und dann gibt es allerdings noch ein Event, was wir am neunten Januar in Berlin machen.
01:06:52: Das ist auch nochmal ein Abend.
01:06:57: zusammen mit Ina Müller mache ich den.
01:06:59: Und das machen wir in den Hansa-Studios, da wo Bowie Low and Heroes aufgenommen hat.
01:07:04: Da machen wir noch mal einen Bowieabend.
01:07:06: Das ist natürlich toll.
01:07:07: Das wird es dann auch im Fernsehen geben, vielleicht?
01:07:09: Nein, das machen wir tatsächlich in einen kleinen Rahmen.
01:07:12: Also da passen nicht so viele Leute rein.
01:07:14: Und glaube ich irgendwie, zweihundert, zweieinhalbfünfzig Leute.
01:07:17: Ich kann nur deshalb, weil das so furchtbar weit weg ist und eben so furchtbar klein.
01:07:21: Ja gut, okay.
01:07:21: Aber natürlich, wir filmen das und wir streamen daraus.
01:07:24: Klar, wir verarbeiten das natürlich multimedial weiter.
01:07:27: Aber ich glaube, ins Fernsehen werden wir es damit nicht schaffen.
01:07:30: Wir werden sehen, du hast ja schon einiges geschafft, von dem andere vielleicht nicht gedacht hätten, dass daraus etwas wird.
01:07:36: Also
01:07:36: auf meinem Insta-Kanal.
01:07:38: Ich mach ja viel auf Insta und da werden wir es auf jeden Fall haben.
01:07:41: Alles klar.
01:07:42: Viel Freude auf jeden Fall mit deinem neuen Buch und danke für deinen Besuch.
01:07:45: Sehr gerne.
01:07:46: Vielen Dank auch an Sie, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, dass Sie bis zum Ende der Folge dabei geblieben sind.
01:07:51: Wenn Sie dem Podcast Talk mit Karl Mögen Dann abonnieren Sie ihn gerne kostenfrei bei einer Plattform ihres Vertrauens, zum Beispiel Spotify oder Apple oder Deezer.
01:08:00: So verpassen Sie nämlich keine neue Folge.
01:08:03: Der nächste Talk erscheint wie immer Donnerstags um sieben Uhr morgens.
01:08:07: Machen Sie es gut bis dahin und ich freue mich, wenn Sie wieder rein hören.
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